Nach einigem Hin- und Herüberlegen, welcher Gipfel es denn heute werden könnte, fällt die Entscheidung: Ein Hupferl aufs Schwaberl soll es sein.
Meine Erstbesteigung des Hochschwabs liegt noch nicht einmal ein Jahr zurück, heute will ich die Bildungslücke des Anstiegs von Seewiesen schließen, mit geplantem Rückweg über die Aflenzer Staritzen zum Seebergsattel.
An sich keine so originelle Tour für uns Steirer, ja sogar die klassische Zweitagestour auf den Hochschwab mit Übernachtung im Schiestlhaus. So klein ist die Runde also nicht.
Aber halt! Übernachtung? Wieso? Aus der Karte messe ich 27 km, Höhenmeter will ich gar nicht so genau wissen. Aber ein Tag wird bei frühem Start wohl reichen. Muss reichen.
Früher Start bedeutet: Wecker um 2:59 Uhr, Abfahrt in Graz um 3:25 Uhr und Abmarsch in Seewiesen um 4:45 Uhr. Gleich werde ich auch mit schönen Wetterstimmungen belohnt: Erst liegt noch der Bodennebel im Seetal, dann erglüht die Gschirrmauer in den ersten Sonnenstrahlen.
Bis mich knapp vor der Florlhütte die ersten Sonnenstrahlen treffen, sind die Temperaturen eine Wohltat, dann beginnen die Grade aber rapide zu klettern.
Der Aufstieg verläuft wie folgt: Seewiesen – Florlhütte – Voisthaler Hütte – Graf-Meran-Steig – Schiestlhaus – Gipfel, immer schön brav entlang der Weitwanderwegen 01 und 05.
Um 9:00 Uhr erreiche ich den Gipfel, eine dreiviertel Stunde geniesse ich die Sonne, dann “vertreiben” mich ein paar dauerquasselnde Auskenner. Kostprobe:
Da is die Fölzalm, und da is der Karlhochkogel, und die Voisthaler Hütte.
Aha!
… Stille …
Und wo is der Großglockner?
OK, der Knabe ist vielleicht nicht ganz ortskundig, aber vielleicht ist heute einfach nur die Fernsicht zu schlecht. So verziehe ich mich lieber ins Schiestlhaus auf Supperl und Getränk.
Dann geht es zurück über die Aflenzer Staritzen, die mit einigen unerfreulichen Gegensteigungen aufwarten kann. Wobei, schön isses dort, da kann man nichts sagen. Eigentlich will ich den Gipfel der Hochweichsel auch noch mitnehmen, aber das verschiebe ich dann doch auf ein andermal.
Für den Abstieg zum Seebergsattel wähle ich dann den Gamssteig, das hat mir zwar eine kurze Gegensteigung erspart, aber extrem steil und wegen viel Geröll unangenehm zu gehen ist. Nur bergauf ist’s wohl noch mühsamer.
Vom Seebergsattel steige ich dann den nicht sonderlich attraktiven Weg nach Seewiesen ab. Auf die Idee, doch den Bus zu benützen, bringt mich erst ein Kollege am Montag im Büro. Doch nach 10:45 Std. bin ich wieder beim Auto.
Muß bei dem Wetter traumhaft gewesen sein.
Da kommt Vorfreude auf meine Tour auf den Hochschwab auf. 😉