Seit der Tour über die Hochwildstelle mit dem Abstieg über den Südgrat planen Werner und Silvia & Co., das Klettersteiggehen einmal auszuprobieren. Mein Vorschlag, den Osterhasen zu bestechen, damit er ein paar Klettersteigsets bringen möge, wurde dankbar angenommen. So steht an diesem Ostermontag der Naturfreundesteig auf den Hochlantsch am Programm.
Auch ich muss mein Klettersteigset erst suchen, das letzte Mal war es am Großen Priel im Einsatz. Lange her.
Startpunkt ist beim Parkplatz des Gh. Zirbisegger bei St. Jakob in der Breitenau und über einen Wanderweg, dann einen steilen Steig steigen wir – Silvia, Georg, Werner, Hanna (13), Phiemi (9) und ich (39) – zum Beginn des Klettersteigs auf.
Das Wetter ist in der Früh noch trüb, daher sind kaum andere Klettersteiggeher unterwegs. Ideal für uns, da können wir uns soviel Zeit lassen, wie wir wollen (abgesehen von den Gewittern, die für den Nachmittag angesagt sind).
Das erste Stück Fels ist schnell überwunden, gerade richtig zum Aufwärmen. Gleich danach kommt die erste Schlüsselstelle, die ich selbst nicht besonders “mag”, wie ich von früheren Besuchen weiß. Aber heute kann ich hier natürlich keine Blöße zeigen, darf die “Anfänger” ja nicht gleich verschrecken, also durch und rauf. Alle anderen folgen mir brav!
Beim Wandbuch halten wir kurz Rast, mittlerweile scheint die Sonne, und beobachten die “richtigen” Kletterer in der Wand über uns und stärken uns für den weiteren Aufstieg. Der beginnt aber mit einem Abstieg.
Die zweite Schlüsselstelle ist eine ca. 8 Meter hohe, fast senkrechte Wand, über die es kerzengerade hinaufgeht, der ideale Platz um “spektakuläre” Fotos zu machen. Wieder kommen alle problemlos rauf, speziell bei Werner und Silvia bewundere ich die Lockerheit, mit der sie für’s Foto posieren. Haben sie doch von unten noch sehr andächtig nach oben geblickt.
Beim letzten Stück Klettersteig, der recht ausgesetzt auf einen Grat führt, verzichten alle auf die leichte Umgehungsvariante. Schade eigentlich, einen Fotografen hätten wir schon brauchen können 😉
Phiemi steigt die letzte schwierige Stelle dann als erste vor, und zwar so flott, dass der Herr Papa Mühe hat, hinterher zu kommen.
Schade, dass der Klettersteig schon zu Ende ist. Nun geht es weiter bis zum Gipfel. Der Rückweg erfolgt dann über den Steirischen Jokl. Leider noch geschlossen, trotzdem sonnen wir uns in dessen Gastgarten. Leider etwas zu lange, denn ferner Donner mahnt uns irgendwann zum Aufbruch und die letzten Minuten laufen wir durch den Regen zum Parkplatz.
Meinen Mitkletterern muss ich noch meine Bewunderung aussprechen, wie sie den Steig gemeistert haben. Keiner schien an seine Grenzen gehen zu müssen, und allen dürfte es Spaß gemacht haben. Besonders Hanna und Phiemi haben mich überrascht: Selbst dort, wo ich große Schritte machen musste (und ich kann wirklich große Schritte machen) sind sie problemlos drübergeklettert!