Mehrmals mussten wir rutschger im Skype Chat ermahnen, “Sag net O…. zu uns!”, erst ein genaueres Hinsehen verriet, dass er Orotl und mich ja gar nicht unflätig beschimpfen wollte, sondern krampfhaft die Tour der beiden Nixtuer am letzten Wochenende auf den Oisching samt Geocache zu bewerben versuchte.
Na gut, mangels kreativer Alternativen haben Orotl, Werner und ich diesen Gipfel – von dem keiner von uns bis dato je gehört hat – heute ins Auge gefasst.
Werners Navi wollte uns gleich über Forststraßen auf den Gipfel führen, wenn ich nicht irgendwann ein Machtwort gesprochen hätte – “Der Graben isses!” – wer weiss, wo wir gelandet wären. Irgendwann war aber der Parkplatz im Feistringgraben erreicht und wir begannen mit dem Aufstieg zur Oischingalm – durchaus steil und knackig, durch etwas Neuschnee auch anspruchsvoll. So überlasse ich Orotl gerne die Spurarbeit, für ihn gibt es heute anscheinend sowieso kein Halten…
Die Oischingalm erreichen wir flott, gleich geht’s weiter über die endlose Gipfelwiese, bis wir (Orotl) nach 1:35 Std. eine Plastikdose aus ihrem felsigen Versteck ziehen.
Das Gipfelkreuz – gestiftet von der Böhler Schmiedetechnik – ist sehr massiv und gerade so groß bzw. klein, dass es geradezu einlädt, beklettert und anderweitig verziert zu werden.
Im Zuge des Schneemannbauens spielen sich dann auch dramatische Szenen ab: Orotl händigt mir nämlich sein geliebtes Pfeiferl aus – natürlich nur, um es dem Eismann weiterzureichen. Ich will die Chance nützen, es endlich über den Abgrund zu entsorgen (wenn schon die Mur nicht in Reichweite ist), doch unter massiver Gewaltandrohung hält er mich davon ab.
Nach langer Gipfelrast gehen wir zurück zur Oischingalm und von dort den netten Steig in Richtung Hackentörl.
Am Weg dorthin – die Sonne zeigt sich auch endlich von ihrer wärmenden Seite – schieben wir noch eine zweite Rast auf einem Felsturm ein. Mit traumhaftem Panorama zum Hochschwab.
Vom Hackentörl geht es dann durch den Feistringgraben zurück zum Startpunkt.
Danke liebe Nixtuer für diesen feinen Tourentipp, auf diesen Gipfel wären Orotl, Werner und ich wohl unser Lebtag nicht gegangen! Auch wenn er mit seinen 1699 m gerade um einen Meter zu kurz geraten ist. Aber dafür ist ja wohl das Gipfelkreuz da…