WELSCHLAUF FERTIG 2011 steht auf meinem Finisher T-Shirt des diesjährigen Welschlaufs. Kann man natürlich so oder so verstehen. Stimmt aber beides.
Wieder mal so eine Wette: Schon im vergangenen Dezember haben Albert und ich gewettet, wer beim Welschlauf über die 21 Kilometer schneller sein würde. Damals hauptsächlich als Motivation, endlich überhaupt wieder mit dem Lauftraining zu beginnen. Der Mai war ja noch sehr weit weg…
Ich habe dann auch brav trainiert und Ende März hat es auch für eine schöne Halbmarathonzeit gereicht, mir das Laufen aber irgendwie auch. Erst verging eine Woche mit Nachwehen jenes Laufs, dann eine Woche mit Verband am Hirn und schließlich verschluckt mich das Lauf-Motivationsloch, wie jedes Jahr, wenn die Berge langsam wieder schneefrei werden (während Albert klarerweise fleißig trainierte). Und wenn ich ganz fest nachdenke, fallen mir sicher noch ein paar Ausreden ein…
Wie dem auch sei, nach sechs Wochen de-facto Laufpause wartet heute der Welschhalbmarathon mit seinen – angeblichen – 660 Höhenmetern.
Angeblich. Vor einigen Wochen sind wir die gesamte Marathonstrecke von Ehrenhausen nach Wies gemountainbiket, diese sollte 1440 Hm haben, inklusive einiger Irrwege kamen wir nur auf 800-900. Aha, die 1440 inkludieren also auch Bergabhöhenmeter! Klingt aber gleich viel dramatischer.
Start des Halbmarathons ist bei Eichberg-Trautenburg (nette aber einsame Gegend), von dort geht es überwiegend bergab nach St. Johann im Saggautal. Danach folgt das einzige Flachstück bis Wuggau, gefolgt von einee kräftige Steigung und in ständigem Auf und Ab geht es über St. Ulrich im Greith bis nach Wies. Soweit der Plan.
Schon beim Aufwärmen gibt mir mein rechtes Wadl zu verstehen, dass es mit dem heutigen Vorhaben nicht ganz einverstanden ist, aber es “wird schon gehen”. Ist es dann auch, etwa einen Kilometer lang, dann drehe ich meine Ziele (Albert schlagen, nona) stark herunter (in Genusstempo laufen!) und wenig später wird nochmals nachjustiert: Durchkommen… Albert muss ich ziehen lassen.
In Wuggau der erste Fototermin: Werner hat uns dankenswerterweise nach Wies chauffiert und sorgt auch für die fotografische Unterstützung. Außerdem verrät er mir immer den Vorsprung von Albert (hier bereits 6 Minuten). Sehr “motivierend”, aber eigentlich habe ich schon mehr befürchtet.
Nun – knapp vor Halbzeit – folgte eine mehr als knackige Steigung und dann ging es hügelig weiter. Steirische Toskana. Eine wunderschöne Strecke, aber halt alles andere als flach. Ich hatte für mich eh schon beschlossen, bergauf alles zu gehen (was ich dann auch bin, sowie zum Schluss auch einige Flach- und Bergabstücke…)
Beim zweiten Fototermin in St. Ulrich haben sich dann bereits 11 Minuten Rückstand angesammelt, bis ins Ziel werden es noch ein wenig mehr.
Bereits zwei Kilometer vor dem Ziel sieht man das erste mal nach Wies hinunter. Sieht weit aus, und Albert ist vermutlich (und wie sich später herausstellt auch tatsächlich) schon dort, aber es geht nur mehr bergab.
Nun will sich auch noch ein Krampf im linken Bein einnisten, dieser wird beinhart ignoriert und etwas unrund humple ich schließlich über die Ziellinie – tatsächlich froh, es überhaupt geschafft zu haben. Meine Zeit? Äh, sorry, hab ich irgendwie vergessen… 😉
Alberts Zeit: 1:54:34, 177. Platz von 816 – RESPEKT! Das hätte ich heute nicht mal an einem guten Tag geschafft!
Und nächstes Jahr? Ja, warum nicht? Aber nur gänzlich Wehwehchen-frei. Dann welschläuft alles in die andere Richtung, mit Ziel in Ehrenhausen und der Halbmarathon benützt die anderen 21 Kilometer.
Zum Abschluss noch ein paar Statistiken. Mein GPS zeigte übrigens 300 Bergaufhöhenmeter.
Jetzt werde ich die Lauferei erst einmal eine Weile ruhen lassen und mich wieder mehr den Bergen widmen. Schließlich gibt es sooooo viel zu tun.
du könntest auch einfach alle jahreszeiten in den bergen verbringen – dann hats lauf-motivationsloch keine chance 🙂
Guter Plan! 🙂
Spätestens nächsten Winter müssen eh Tourenschi her – um endlich in der kalten Jahreszeit nicht mehr permanent ‘grounded’ zu sein…