Schon vor zwei Jahren habe ich einmal versucht, die Runde vom Karlgraben über Karlhochkogel & Fölzstein zu machen. Damals hat mich aber ein herannahendes Gewitter recht flott vom Karlhochkogel gescheucht.
Nun kommt Orotl plötzlich mit diesem Tourenvorschlag daher: In die Gegenrichtung will er vom Karlgraben über den Jägersteig auf den Fölzstein, Dann via Fölzkogel auf den Karlhochkogel und wieder runter in den Karlgraben.
Das Karlschütt ist immer wieder beeindruckend. Ich frage mich jedesmal, wie es hier bei Unwettern zugeht und wie oft das vorkommt.
Wir gehen allerdings nicht den Karlgraben nach hinten, sondern zweigen nach rechts in einen Seitengraben ab. Dort hat Orotl etwas zu reparieren. Ich erkunde zwischendurch die Wand am Ende des Grabens.
Von hier steigen wir über brüchigen Kalkstein zum Leiterlsteig. Damit die nächsten den Weg schneller finden, baue ich einen Steinmann, der sicher zweiundsiebzig Stunden halten wird. Hier ist der Boden irgendwie im Fluss, bei jedem Schritt bröselt es unter den Füßen…
Die Versicherungen des Leiterlteigs haben auch schon bessere Zeiten erlebt. Die Gemeinde Wien (!) warnt uns, dass wir uns hier auf eigene Gefahr bewegen.
Steil ist der Aufstieg durch Felsen und Latschen und die Sonne brennt auch herunter. Der Wegverlauf versteckt sich immer wieder vor uns, das führt zur ein oder anderen Klettereinlage.
Beim vorraussichtlich letzten Schatten spendenden Bäumchen reklamiere ich eine Pause. Orotl wehrt sich nicht.
Nur mehr 300 Höhenmeter trennen uns vom ersten Gipfel des Tages, dann sind wir am Fölzstein (1946m).
Nach kurzer (45 Minuten) Pause gehen wir weiter zum Fölzkogel (2022m).
Bis zum Karlhochkogel erwartet uns jetzt ein reges Auf und Ab, man verschenkt mehr Höhenmeter, als ich mir zuvor gedacht habe. Dafür wird dort die Gipfelrast ordentlich ausgedeht. 1:45 Std. während dessen wir den Ameisen beim Hochschwabgipfelkreuz zusehen. Und den Wolken, die sich langsam aber sicher hier zusammenrotten.
Runter geht’s dann über die Karlalmhütte, von dort führt ein Steig ins Tal.
Wieder im Tal – und Orotl etwas vorausgeeilt – beschließe ich, noch ein wenig im Bachlauf zu wandern – gerade an einer Stelle, wo gerade nackt badendes Pärchen ein Fotoshooting abhält. Hoppala & ‘tschuldigung, hab eh nix gsehn!
Etwas bachabwärts beschließe ich, selber ein Fußbad zu nehmen, daraus wird aber schnell etwas mehr. Durchaus erfrischend, aber nach so einer Tour gibt es wohl kaum etwas feineres 🙂
Natürlich kann ich es nicht lassen, auch Orotl anzustacheln. Feig! und Entweder Du oder Dein Pfeiferl!
Ob er den Sprung gewagt hat oder doch seine Rauchutensilien dran glauben mussten, das verrät er euch in seinem Blog…
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