Diesmal etwas anderes: eine Flachlandwanderung!
Obwohl eigentlich ein absolutes Prachtwetterwochenende bevorstand, war mir – wegen Klimaanlagenbedingtes Haaatschiiii! – so gar nicht nach Höhenmetern zumute, aber Natur und Wandern musste natürlich trotzdem sein.
Daher wurde der Nationalpark Donauauen als Ziel ins Auge gefasst, der eh schon lang auf meiner Liste stand. Aber für einen Tag zu weit weg ist.
Logische Konsequenz: Zwei Tage!
Da durch den Nationalpark der Länge nach ein Weitwanderweg durchführt (Ostösterreichischer Grenzlandweg 07) und ich die zwei Tage auch ausfüllen wollte, führt uns der 07er von Langenzersdorf im Nordwesten Wiens bis nach Wolfsthal, bereits fast an der Slowakischen Grenze gelegen. Von dort soll’s dann mit der S-Bahn wieder zurück gehen. Werner war wieder mit von der Partie.
Tag 13: Langenzerdorf – Donauinsel – Lobau – Orth
Am Bahnhof von Langenzerdorf wird geparkt, von dort marschieren wir gleich auf die Donauinsel, die wir nun fast in voller Länge beschreiten werden.
Was soll ich über die Donauinsel schreiben? Lang und gerade trifft’s wohl am besten. Für einen Samstag vormittag ist es erstaunlich einsam hier.
Die Stadt kommt zwar langsam näher, aber wirklich in der Stadt fühlen wir uns nie. Noch etwas ist erstaunlich: Die außergewöhnlich guten Wanderwegmarkierungen, obwohl man sich hier eh nicht verlaufen kann…
Viel Asphalt, Werner hat das falsche Schuhwerk gewählt und verarztet bald seine erste Blase. Im großen und ganzen ein netter Spaziergang.
Als wir die Donauinsel über die Steinspornbrücke verlassen, haben wir schon 20 Kilometer in den Beinen – Zeit für eine Pause – und blicken zurück zum Kahlenberg der etwa auf Höhe unseres Startpunkts liegt.
Jetzt folgt eindeutig das Highlight des Tages – die Lobau. Die kenne ich als Steirer bisher nur aus der Austropop-Geschichte. Ooooh, Melone! (Als 10-jährige Stöpsln war’n wir schon naiv, aber trotzdem ganz nah dran…)
Wir passieren Großenzersdorf (dieses Groß- und Lang- hat mich beim Planen der Tour übrigens sehr durcheinandergebracht, dauernd kamen unterschiedliche Ergebnisse aus den Fahrplänen der ÖBB) marschieren weiter durch Auwälder und erreichen irgendwann zum ersten Mal den Donauradweg.
Dieser wird in dem Abschnitt gerade saniert und ist “gesperrt”, was für uns zwei Vorteile hat: weniger Radfahrer und weniger Asphalt.
Ab Schönau an der Donau geht es ein langes Stück am Marchfeldschutzdamm dahin, gleichzeitig wieder Donauradweg. Ein bissl monoton, aber mit guter “Fernsicht” – vor allem geradeaus. Doch irgendwann dürfen wir abbiegen nach Orth an der Donau wo wir beim Wirtshaus Zum Schauhuber sofort Zimmer, Speis und Trank bekommen.
Kurzresümee: Gaststube sehr rustikal, Essen reichlich & ausgezeichnet (ich: Gordon Bleu, Werner: Wildhase. Salat ohne zu bestellen mit Kernöl!). Zimmer recht nett (Bambusbett!), einziger Makel ist der Ziegelstaub im Bad, die Badezimmerschränke scheinen wohl ganz neu montiert zu sein, Frühstück 1a (da angeschlossenes Cafehaus). 43 Euro p.P. inkl. Frühstück. Passt. Durchaus empfehlenswert!
Tag 14: Orth – Eckhartsau – Hainburg – Wolfsthal
Am zweiten Tag verlassen wir gleich nach dem Ort(h)sende die Straße und biegen rechts in den Auwald ein. Hier beginnt der schönste Teil der Wanderung. Ein Fuchs fühlt sich durch uns gestört und flüchtet quer über unseren Weg. ‘tschuldigung, sind ja gleich wieder weg!
Beim Gh. Uferhaus treffen wir wieder auf die Donau, von nun folgt der Weg für längere Zeit einem alten Treppelweg. Der Kapitän eines Schiffs winkt mir zu, als ich es fotografiere. Wird wohl auch ein eher ereignisloser Job sein.
Der Weg macht dann einen Schlenkerer von der Donau weg und führt durch Wald und Wiesen nach Eckhartsau. Beim dortigen Schloss machen wir die erste Pause heute.
Dann kommt ein recht monotones Stück, 7 Kilometer entlang des Hubertusdamms. Über diesen verläuft auch der Donauradweg, doch in den eineinhalb Stunden sehen wir gerade drei Radfahrer – aber ein Vielfaches davon an Wanderern.
Der Dammspaziergang endet in Stopfenreuth, wo wir uns ein paar verblasste Infotafeln zur Au und zur seinerzeitigen Besetzung zu Gemüte führen. Dann kommen wir wieder zur Donau, marschieren noch ein bisschen entlang des Ufers, bis wir den Fluss bei Bad Deutsch Altenburg queren. Übrigens die einzige Brücke östlich von Wien.
In Hainburg überlege ich kurz, einen Abstecher ins Zentrum zu machen. Dort beginnt nämlich der Zentralalpenweg, auf dem ich heuer bereits die Steiermark durchquert habe. Ein Foto beim Weitwanderstein wäre nett, doch ich will nicht riskieren, deswegen den Zug in Wolfsthal zu versäumen.
Noch acht Kilometer sind es bis Wolfsthal. Durch zwei in den Fels gesprengte Tunnels führt der Wanderweg vorbei am Braunsberg (346m) weiter zur Ruine Röthelstein. Der Hügel gehört geografisch übrigens schon zu den Karpaten, die Alpen sind schon weit weg.
Vom zwischenzeitlich sehr verwachsenen Weg können wir über die Donau in die Slowakei blicken, Bratislava sehen wir aber erst als wir im Zug Richtung Wien sitzen, den wir eh noch locker erwischen.
Link: Die Fortsetzung am 07er zum Neusiedler See im Jänner 2014.
wieso wunderst du dich/ihr euch über das ungefragte kernöl?
das diente nur der befriedung der abgesandten der wilden mark-stämme!
ich tadat mich ja vielmehr fragen, woher die wußten, daß ihr steirer seid 🙂
Jou genau! Wouhea houm de gwusst, dass mia zwoa Steirabuam san?
und ich dachte schon backhendlknochen in den ohrläppchen
und kernölflecken am shirt …
gruß aus wien
Schöne Wanderung, könnt da auch mal wandern 😉
Zur Donau Insel FKK und Lobau, da war wohl um diese Jahreezeit nix mehr los mit den Nackedeis 🙂
Gruß in die Steiermark 🙂
werner p