Heute war Tag der Ausrede, keiner wollte mit mir einen Ski- oder Schneeschuhausflug machen. Somit war die erste “Soloskitour” fällig, dafür musste ein einfaches (und sicheres) Ziel herhalten. Da passt die Gleinalm gut ins Konzept.
Über weite Strecken war’s auch wirklich ein Spaziergang, ab dem Parkplatz beim Hoyer im Übelbachtal geht es etwa 4 km auf einer Forststraße in den Graben hinein.
Die Straße verlasse ich in der ersten Kehre, ab hier gibt es bereits eine schöne und gut angelegte Spur. Erst führt sie flach weiter in den Graben, ab einer Bachquerung (wo ich zuerst falsch abbiege) wird sie steiler. Spätestens ab hier ist’s dann mit dem Spaziergang-Charakter vorbei…
Mir fällt ein, dass ich mich hier auch schon mal im Winter zu Fuß nach oben gekämpft habe, mit Ski geht es irgendwie leichter.
Nach 2:10 Stunden erreiche ich den Gleinalmsattel, der Weiterweg zum Gleinalmspeik sieht abfahrtstechnisch sehr verlockend aus. Üblicherweise ist der Gipfelhang sehr abgeblasen, doch heute scheint ausreichend Schnee zu liegen.
Wie sich bald herausstellt, gibt’s hier aber keinen Pulverschnee mehr. Denn das warme Wetter der letzten Tage und die jetzt wieder anziehenden Temperaturen sorgen für einen Harschdeckel, die schon vorhandenen Spuren lassen nicht auf das größte Abfahrtsvergnügen schließen. Etwa 250 Höhenmeter unter dem Gipfel kommt dann noch Wind und leichter Schneefall auf.
Damit ist der Zeitpunkt für die Umkehr gekommen – die 900 bereits in den Oberschenkeln spürbaren Höhenmeter machen die Entscheidung auch leichter.
Vielleicht wäre es gescheiter gewesen, auf der anderen Seite des Sattels zum Rossbachkogel aufzusteigen, schattseitig wär wohl noch Pulver gelegen.
Bis in den Sattel ist die Abfahrt dann so mühsam wie befürchtet, die Ski machen mit mir was sie wollen. Ab der Wiese beim Gleinalmschutzhaus gibt’s aber tatsächlich 300 Höhenmeter lang schönen Pulverschnee, und sogar noch erstaunlich wenig verspurt.
Überhaupt habe ich heute nur sehr wenige Leute getroffen, scheint ein Geheimtipp zu sein. Skispaziergänge sind wohl nicht jedermanns Sache.
Zahlen zur Tour: 14.2 km, 900 Hm, 3:20 Stunden, Lawinenwarnstufe 2 und 1 feiner Nachmittag.
Schoene Fotos und Du hattest definitiv die bessere Aussicht und weniger Grau als ich bei meinem Programm in den Niederungen.
Was die Schispaziergaenge betrifft, die setzen abgesehen von der oft nicht-trivialen Anfahrt vor allem voraus, dass man Schifahren kann.
Wobei hier der “Spaziergang-Teil” auch ohne Ski machbar ist (hat aber ein wenig Grabenhatscher-Flair). Wenn man in der Kehre der Forststraße folgt, kann man sogar bis zum Gleinalmschutzhaus gehen. Schon mehrmals im Winter gemacht, war immer geräumt/ausgetreten.
Auch die Anfahrt zum Parkplatz ist bei normalen Verhältnissen kein Problem.
Vom Ex-Gh. Krautwasch ist es aber definitiv schöner/lohnender!