John Muir Trail ’13: Ausrüstung

John Muir
John Muir

Nicht einmal mehr 4 Monate bis zu meiner Tour am John Muir Trail. Höchste Zeit, sich Gedanken über die benötigte Ausrüstung zu machen. Letzte Woche habe ich bereits zwei ausführliche “Beratungen” von erfahrenen Lang- und Kurzdistanzwanderern genossen – deren Ansichten unterschiedlicher nicht sein könnten.

Während die einen Wert auf perfekte Funktionalität legen und ggf. mit schwerem Gepäck durch die Gegend ziehen (Zitat: Packesel) gibt es bei den anderen nur ein Kriterium: ultralight. Da ich weder gänzlich auf einen gewissen Komfort verzichten noch mich zu Tode schleppen möchte, wird sich da ein Zwischenweg finden müssen.

Gleich vorweg: Für Ideen/Kommentare/Vorschläge bin ich jederzeit dankbar, bitte die Kommentarbox unten auf der Seite fleißig nutzen!

Update 2017: Viele Ausrüstungsgegenstände sind 4 Jahre nach meinem Abenteuer am John Muir Trail nicht mehr lieferbar, deswegen muste ich viele Links zu den nicht mehr erhältlichen Dingen entfernen. Fast die ganze Ausrüstung nutze ich jedoch weiterhin!

Tragen

Wenn ich mit dem schwersten Ausrüstungsgegenstand beginnen darf: der Rucksack. Da mein Deuter Guide 45+ der bisher bequemste Rucksack ist, den ich je hatte ist er mein klarer Favorit (trotz seiner fast 2 kg). Sollte er doch zu klein sein, kommt der größere aber nur um wenige Gramm schwerere Deuter Competition 65+10 zum Einsatz.

Womit ich auch schon beim sperrigsten Teil bin, welches mit auf Tour kommt – dem Bärenkanister: Hier werde ich mir vor Ort den Bearvault BV 500 zulegen.

Schlafen

Zelt: Orotl und Werner haben mir zwar spontan ihr jeweiliges Vaude Hogan Ultralight Argon angeboten – ich kann jetzt sogar zwischen rot oder grün wählen – doch obwohl nur 1.5 kg ist mir das mittlerweile zu schwer. Im Moment habe ich das halb so schwere LightHeart Solo Tent im Auge. Leider ist es nur aus den USA zu bestellen ohne es vorher testen zu können, daher zögere ich noch. Update 26.3.: Das LightHeart Solo ist bestellt!

Matte: Es wird wohl die Expet DownMat Ultralight (oder evtl. die Synmat) werden. Ob in der 183 cm oder 197 cm Länge wird noch eine schwere Entscheidung. Eigentlich brauche ich die längere, die ist aber auch “extrabreit” und damit etwas schwerer. Aber als Seitenschläfer benötige ich sowieso nicht die ganze Länge – wird wohl von einem Test im Geschäft abhängen. Update 12.4.: die Synmat in Größe Medium (183cm) ist’s geworden. Natürlich musste ich auch den Schnozzle haben (den ich aber letztlich nicht mitgenommen habe).

Schlafsack: Hier habe ich noch keinen Favoriten, nicht einmal annähernd. Bei der Internetrecherche finde ich nur Schlafsäcke, welche entweder zu schwer, zu kurz, zu kalt oder zu warm sind. Anforderung: Komforttemperatur von 0°C knapp darunter. Auch hier werde ich, wenn die Frühjahrsware eingetroffen ist die Bergsportgeschäfte in Graz heimsuchen. Update 16.4.: Geworden ist’s der Mountain Equipment Helium 400 mit Komfort Limit Temperatur von -2°C und 950g.

Die Idee, eine Hängematte zu verwenden hatten sowohl Roli als auch die Nixtuer – aber mangels Bäumen auf weiten Teilen des JMT mach ich das doch lieber woanders.

Kleidung

Als Base Layer werden wohl Shirts aus Merinowolle dienen, einmal Kurzarm, einmal Langarm, evtl. zusätzlich noch eines zum Schlafen/für den Abend.

Wärmende Schicht: Meine Haglöfs Wigo II Fleecejacke, die ich seit 2 Jahren zu meinen absoluten Lieblingsausrüstungsgegenständen zähle.

Regenschutz: Neulich konnte ich bei Gigasport dem 286g leichten Vaude Mischabel Jacket im Sondergangebot (109€ statt 199€) nicht widerstehen.

Hose: Sofern mir die im Vorjahr gekaufte Wanderhose (von Fjällräven, das genaue Modell kann ich nicht mehr feststellen) noch passt 😉 gibt’s hier keinen Handlungsbedarf.

Schuhe: Auf jeden Fall niedere Trekkingschuhe, die auch schnell wieder trocken werden (Stichwort Flussquerungen!) Letztes Jahr war ich mit meinen Merrell Moab Gore Tex 5 Tage lang gut unterwegs. Vermutlich muss aber ein neues Paar her, da könnte es auch das etwas höhere Modell werden.

Essen & Trinken

Kocher: Ich bekam letzte Woche gleich drei verschiedene Kocher vorgeführt, das MSR Reactor Stove System ist zwar nicht das leichteste, scheint mir aber den effizientesten Gebrauch vom Gas zu machen. Aber auch der JetBoil Sol kommt in Frage. Update: Geworden ist es letztlich der Optimus Crux.

Wasserfilter: Der MSR Hyperflow Mikrofilter wurde ebenfalls bei den Nixtuern getestet und für gut befunden. Update: Gekauft.

Essen und Trinken wird dann auch für den größten Anteil am Rucksackgewicht sorgen, im Moment rechne ich mit etwas über 6 kg Lebensmittel (für jeweils 9 Tage) und 1.5 Liter Wasser. Von letzterem gibt es vor Ort genug, daher muss die Trinkflasche nicht immer randvoll sein.

Sonstiges

Natürlich fehlt da jetzt noch jede Menge Kleinkram, aber das lass ich jetzt mal. Wer gerne mehr über den John Muir Trail lesen möchte, dem empfehle ich [Links mittlerweile offline], wer lieber bewegte Bilder mag, dem könnte dies gefallen.



🙂 Vergiss nicht, den Artikel zu teilen, wenn er dir gefallen hat!

7 Kommentare

  1. Hallo Gert,

    möchte Dir gerne ein paar Gedanken / Anregungen zu Deinen Überlegungen mitgeben. 🙂

    Matte: ich habe die Synmat (UL 7 LW = 197×65 und ca.590g) und war daher auch bei mehreren Übernachtungen (Schlittenhunde-Trainingscamps) bisher sehr zufrieden.

    Schlafsack: schau mal, ob Du eventuell ein passendes Modell bei Carinthia findest. Ich habe von denen 2 Modelle mit den Kunstfaserfüllungen. Bin mit beiden sehr zufrieden. Haben ein angenehmes Schlafklima und auch einen guten Schnitt.

    Essen: ich denke hier liegt ja meistens das größte Gewichtspotential. 😉
    (muss der Kaffee / Tee wirklich mit? / vielleicht ein paar high-energy-Powerriegel statt Dosen? / etc.)
    Aber da kommt es natürlich auch sehr darauf an, wo da Deine Ansprüche ans Essen liegen…
    Gibt es zwischendurch die Möglichkeit Essen zu kaufen? Dann könntest auch das noch in Betracht ziehen (ich kenne den Trail leider nicht deswegen kann ich das natürlich jetzt nicht beurteilen)

    In Punkto Hängematte hättest Du auch über eine Variante mit Tarp nachdenken können. Das Tarp hättest Du dann auch mit den Wanderstöcken wo aufstellen können wo es keine Bäume gibt.

    P.S. im Übrigen möchte ich auch mal Folgendes noch los werden: ich lese Deine Berichte immer wieder mit Genuss!!! 😀

  2. Hi,

    wir sind zwar “etwas” anders als du es planst unterwegs, aber ich interessiere mich auch sehr für Ausrüstung. Darum hab ich vor unserer Weltreise auch viel Zeit mit Suchen und Vergleichen verbracht.
    Exped Matten kann ich auf jeden Fall empfehlen, wir haben die Synmat 7 (würde jetzt wahrscheinlich ein UL nehmen).
    Bzgl. Schlafsack kann ich den Mountain Equipment Helium 600 empfehlen (gibt auch noch 400 und 800 glaube ich). Hat uns bei 0° im Zelt auch noch schlafen lassen und hat ca. 1kg.

    Hab auf unserem Blog auch eine Seite mit unserer Ausrüstung für unsere einjährige Weltreise, kannst ja auch mal einen Blick darauf werfen.

    Lg von Bali,
    Florian

  3. hab gerade in einem Buch über den Cape Wrath Trail in Schottland folgendes, für uns passendes, Zitat von John Muir gefunden 😉

    “Thousands of tired, nerve-shaken, over-civilized people are beginning to find out that going to the mountains is going home; that wilderness is a necessity…”

  4. Kurzresümee nach dem Trail – evtl. schreib ich noch einen eigenen Bericht dazu: Die Ausrüstung hat perfekt gepasst, das einzige was rasch kaputt gegangen ist, war ein billiger Plastik-Spork, den ich aber schnell ersetzen konnte. Sonst gab’s keinerlei Probleme.

    Würde ich den Trail (zu einer vergleichbaren Jahreszeit) nochmals gehen, dann sicher wieder mit der gleichen Ausrüstung.

    Mein Rucksack war sicher einer der kleinsten und leichtesten am Trail (wurde auch ein paar Mal darauf angesprochen) Tw. unglaublich mit was für “Packln” die Leute da unterwegs waren, die Amerikaner scheinen auch Fans von Rucksäcken mit externem Tragegestell zu sein, die sieht man in Europa eigentlich seit den 90ern nicht mehr…

    1. Dein Post ist zwar schon ne Weile her, aber darf ich mal fragen, mit wieviel Gesamtgewicht du unterwegs warst. Ich möchte nicht über 17 kg kommen, laufe den Trail nächstes Jahr Ende August, habe noch keinerlei Ausrüstung, aber besser früh damit anfangen 🙂

      1. Author

        Ich habe den Rucksack nie gewogen. Ich denke, das höchste Gesamtgewicht lag bei etwa 15 Kilogramm (inkl. Lebensmittel und 1.5 Liter Wasser)

        Wünsche dir jetzt schon viel Spaß am JMT!
        Gert

Schreibe einen Kommentar zu Gert Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert