War der letzte Orientierungslauf die Ultralangmeisterschaft, steht heute das Kontrastprogramm die Ultrakurz- bzw. eigentlich Sprintmeisterschaft am Programm.
Da wir uns sehr kurzfristig für die Teilnahme entscheiden, bleibt für Albert und mich wieder nur die offene Kategorie mit recht gemütlich klingenden 1.6 km Streckenlänge (Luftlinie). Dafür kann/soll natürlich ein höheres Tempo gelaufen werden.
Das Wetter ist zwar vielversprechend, doch am Weg zum Start etwas oberhalb des Hilmteichs beginnt es wie aus Kübeln zu schütten. Auch wenn zu meiner Startzeit schon wieder die Sonne scheint, sorgt der kurze Starkregen für eine Gatschpartie im eh schon feuchten Wald.
Albert startet zwei Minuten vor mir, natürlich bin ich gespannt, ob ich ihn auf der kurzen Strecke einholen kann.
Als ich den ersten Blick auf die Karte werfe, ist klar, dass das klappen wird. Denn die Strecke führt gleich ins LKH-Gelände, dort sind Ortskenntnisse definitiv kein Nachteil.
Die Spannung währt nur kurz, schon beim ersten Posten habe ich ihn überholt – und ihm auf 200 Meter Luftlinie 2:11 Minuten abgenommen. Genug, dass er sich nicht mal mehr bei mir anhängen kann.
Knapp vor dem fünften Posten wird das LKH-Gelände verlassen und im Leechwald warten ein paar Steigungen. Gerade einmal 6 Minuten unterwegs und mir geht schon der Saft aus? Was soll das?
Zwangsweise stelle ich für ein paar Posten auf zügiges Gehtempo um, im äußerst rutschigen Wald ist das durchaus von Vorteil, so finde ich sicher von Posten zu Posten.
Zum Schluss geht es wieder vermehrt bergab und nach 18:56 Minuten bin ich im Ziel. Albert kommt knapp zwei Minuten später an, hat in Summe genau 3:53 Minuten auf mich verloren.
Mit diesen Zeiten belegen wir Platz 1 und 2 in der offenen Kategorie (von 9 Läufern). Wichtiger als der erste Platz ist natürlich, vor Albert zu sein, da könnten wir auch als vorletzter und letzter klassiert sein 😉
Und den Grund (die Ausrede) für meinen Einbruch zu Beginn habe ich auch noch gefunden: Einige Tage zuvor hab ich meine roten Blutkörperchen beim Roten Kreuz gelassen. Blutspenden und Laufen im Renntempo vertragen sich nämlich nicht so gut. Aber am Dienstag stand dieser Lauf noch nicht auf meinem Plan…