Der Wanderweg rundumadum führt einmal rund um die österreichische Hauptstadt. Rundumadum eben. In 24 Etappen mit durchschnittlich fünf Kilometern Länge und Öffi-Anschluss lässt sich so der Wiener Grüngürtel erwandern.
Auf der Durchreise ins Waldviertel darf ich an diesem Freitag einen ganztägigen Zwischenstopp in Wien einlegen. Grund genug, einmal diese Wien-Rotation zu erkunden.
Um Graz bin ich ja schon mehrfach gewandert.
1. Etappe: Nussdorf – Kahlenberg – Cobenzl
Die Runde beginnt in Nussdorf, wo ich auch direkt beim Bahnhof einen Parkplatz finde. Ich unterquere die Eisenbahn und auf der Donaupromenade prangt schon die erste Rundumadum-Markierung.
Auch wenn mein Tourentippgeber zuvor Asphalt so gut wie nie zugesichert hat, die ersten Kilometer bis zum Kahlenberg spielen sich ausschließlich auf solchem ab. Aber für den ersten Aufstieg zum Leopoldsberg ist das kein Nachteil, so sind die 200 Höhenmeter am Nasenweg schnell überwunden.
Oben umrunde ich die Kirche, die sich leider als unfotografierbar herausstellt. Und die Aussicht ins Tal ist leider auch außer Betrieb, ein dicker Dunstschleier liegt über der Stadt.
Am Fußweg entlang der Höhenstraße wandere ich hinüber zum Kahlenberg, die Aussichtswarte hat leider noch geschlossen. Also weiter Richtung Cobenzl, wo die erste Etappe endet. Dort wurde in die Routenführung eine kleine Schleife um den Latisberg eingeflochten, bei der Kreuzeiche werde ich auf der zweiten Etappe noch einmal vorbeikommen.
2. Etappe: Cobenzl – Hermannskogel – Häuserl am Roan
Nun marschiere ich nordseitig des Latisbergs zurück zur Kreuzeiche und von dort weiter zur Jägerwiese. Daran dass im Wienerwald jede Zusammenrottung von mehr als drei Grashalmen einen eigenen Namen trägt, muss ich mich erst gewöhnen. Am besten bei Pause mit Jause. *hinsetz*
Der weitere Weg führt knapp unter dem Gipfel des Hermannskogels vorbei. Da dieser mit 542m einer der Seven Summits Österreichs ist (höchste Gipfel der Bundesländer, in diesem Fall der höchste Punkt von Wien) komme ich nicht um den Abstecher umhin. Die Habsburgwarte ist jedoch geschlossen und die Aussicht wieder gegen null tendierend.
Runter geht’s zur Rohrerwiese und von dort weiter zum Häuserl am Roan. Ende der zweiten Etappe, eine geht noch!
3. Etappe: Häuserl am Roan – Hameau – Neuwaldegg
Mehr oder weniger eben bringt mich der Weg zur Hütte der Wiener Naturwacht am Hameau, wo ich auf einer (namenlosen!) Wiese die nächste Rast halte.
Da ich mich hier entscheide, die vierte Etappe sein zu lassen, wartet nur mehr ein längerer Abstieg auf mich.
Ein weiteres Bankerl im Wald lädt zu einem finalen Päuschen und zwei Wiesen später befinde ich mich auf der Zielgeraden nach Neuwaldegg, wo ich mich von meinem Smartphone zur Straßenbahnstation leiten lasse. 43 und D bringen mich zurück nach Nussdorf.
Hundertprozentig hat mich die Tour nicht überzeugt, einerseits war wetterbedingt kein Blick auf die Stadt möglich, andererseits besteht der Weg meist aus breiten Forstwegen und zu Beginn sogar recht viel Asphalt. Aber besser als einen Tag “Stadtbummel” allemal. Und wenn demnächst der Frühling sämtliche Register ziehen wird ist’s hier sicher auch nett.
Heute war ich für 21.8 km mit 700 Höhenmetern 6:10 Std. unterwegs. Sollte ich jemals wieder ein paar Stunden in Wien totschlagen müssen, werde ich die vierte (und fünfte…) Etappe sicher ins Auge fassen.
Dein Tourentippgeber hat Dir auch angeraten, Den Einstieg in den Nasenweg (Fadensteig? Ist der nicht am Schneeberg?) nicht irgendwo drei Kilometer früher, sondern in Kahlenbergdörfl zu wagen 😉
Ja, hätte er nur! Hans, sei versichert, er schrub lediglich folgendes:
Der rundumadum wär nix? Da hat mir der ganze Abschntt zwischen Nussdorf und Liesing gut gefallen, ist alles Wienerwald mit gemütlichem Auf und Ab, Asphalt so gut wie nie. Und Du hast alle paar Kilometer eine Ausstiegsstelle mit öffentlicher Anbindung.
Und zum faden Nasenweg: Danke, ist korrigiert (auch wenn mir um das Wortspiel ein wenig leid ist) So armselig sind meine Geographiekenntnisse Wien betreffend…
Und was ist mit “Ich würde in Heiligenstadt bei der U4 Endstation parken und mit dem Bus nach Kahlenbergdörfl fahren und dort gleich mit dem Nasenweg starten” als Antwort auf die “Kann man in Nussdorf irgendwo parken?” Frage?
Darauf ist höchster Wert zu legen, denn dieses Mail wurde auf der Radlberger Alm bei geschätzten 5 Meter Tiefschnee freihändig geschrieben!
Hmmm, dieser wertvolle Hinweis muss wohl im Tiefschnee steckengeblieben sein.
Hab mich eh gewundert, dass du meine Parkplatzfrage einfach so “ignoriert” hast…
Trotzdem: dankeschön 😉
Mir hat die ganze Rund großen Spaß gemacht. Man kann die Etappen sehr schon verbinden. So bleibt mehr Zeit zum wandern als für An- und Abfahrt. Noch viel Spaß auf den folgen Ettapen lg chris
Danke, wie gesagt, eher unwahrscheinlich, dass ich die Runde bald fertig bekommen werde. Wenn man in Wien wohnt, ist die Tour natürlich ein Hit…
In Graz gibt’s zum Glück den Grazer Umland Weg und für die Geocacher den Let’s RUG 🙂