Einsiedelei, Steinalm & Steinkarlsteig

Am Steinkarlsteig
Am Steinkarlsteig

Eine kleine Wanderung bei Saalfelden steht heute am Programm. Hinauf zur Einsiedelei und zur Steinalm wollen wir spazieren, von dort über den Steinkarlsteig in einem großen Bogen zurück ins Tal.

Den Tourenvorschlag entnehmen wir dem Wanderführer “Hochkönig” aus dem Rother-Verlag. Der Autor verspricht eine Gehzeit von 3:15 Stunden – ein schneller Mann, dieser Sepp Brandl!

Wir brauchen 5:30 Stunden, müssen aber zugeben, einige Extrawege und Pausen in Kauf zu nehmen. Der zusätzliche Weg ist hauptsächlich einer Straßensperre auf Grund eines nicht näher definierten “Turniers” geschuldet. Daher müssen wir im Ort Saalfelden starten und können nicht auf den vorgeschlagenen Parkplatz fahren.

Doch kaum passieren wir die Sperre per pedes, wird sie schon aufgehoben. Aber wenn wir nun schon mal unterwegs sind…

Los geht's! Auf dem Weg zur Einsiedelei
Los geht’s! Auf dem Weg zur Einsiedelei
Die - heute noch bewohnte - Einsiedelei
Die – heute noch bewohnte – Einsiedelei

Von der Bürgerau zieht der Weg steil hinauf, vorbei am Schloss Lichtenberg erreichen wir bald die Einsiedelei. Ein traumhafter Blick bis zum Zeller See und dem Kitzsteinhorn offenbart sich uns dort. Der Eremit bleibt jedoch lieber alleine und zeigt sich uns nicht.

Ausblick auf Saalfelden und die Hohen Tauern
Ausblick auf Saalfelden und die Hohen Tauern

Nun geht es über den Fuchssteig weiter aufwärts. Trittsicherheit und Alpine Erfahrung ist mitzubringen, die Höhenangst lässt man jedoch besser zuhause, warnt ein Schild. Gar so schlimm wird’s zum Glück nicht, Ausrutscher wollen wir uns hier trotzdem keinen leisten.

Am Fuchssteig
Am Fuchssteig

Nach dem Ende des Fuchssteigs erreichen wir den “Normalweg” zur Steinalm, auf diesem ist wieder deutlich mehr los. Zu unserem unfassbaren Glück findet gerade heute eine Musikantenwanderung statt.

Die Steinalm ist daher heute stark bevölkert und schon von weitem zu hören.

Bei der Steinalm
Bei der Steinalm

Schlimmer als der Lautstärkepegel der Musik ist jedoch der dortige Witzeerzähler. Wir flüchten schnell genug, um die Pointe der ausgedehnten Geschichte um den Wanderer aus deutschen Landen nicht mehr anhören zu müssen.

Aussichtsbankerl
Aussichtsbankerl

Nach einer Pause und einem Trinkstopp bei einer Quelle marschieren wir weiter. Der bevorstehende Steinkarlsteig ist laut Brandl lediglich um einen Tick schwieriger als der Fuchssteig. Kein Grund zur Sorge also.

Am Beginn des Steinkarlsteigs
Am Beginn des Steinkarlsteigs

Doch der Weg hält jede Menge Überraschungen für uns bereit. Er entpuppt sich als leichter Klettersteig mit vielen ausgesetzten Einlagen.

Als besonders reizvoll stellen sich die vielfältigen Versicherungen dar. Nicht alle Konstruktionen erwecken auf den ersten Blick unser Vertrauen, doch der Steig ist gut gewartet. Die Holzbrücken und Stege sind allesamt stabiler als sie aussehen.

Erste Versicherungen
Erste Versicherungen
Viel Holz wurde auf diesem Steig verbaut
Viel Holz wurde auf diesem Steig verbaut
Da trauen wir uns nur zögerlich drüber
Da trauen wir uns nur zögerlich drüber
Rückblick auf verschiedene Holzkonstruktionen
Rückblick auf verschiedene Holzkonstruktionen
Wegsuchbild (Hinweis: von links unten nach rechts oben)
Wegsuchbild (Hinweis: von links unten nach rechts oben)
Kleiner Ausfallschritt
Kleiner Ausfallschritt
Schön angelegt
Schön angelegt
Alles ist stabiler als es aussieht
Alles ist stabiler als es aussieht
Nah am Abgrund, aber gut gesichert
Nah am Abgrund, aber gut gesichert
Fast wie ein richtiger Klettersteig
Fast wie ein richtiger Klettersteig

Der Steig entpuppt sich zudem als schweißtreibendes Unterfangen: Zwischendurch sind einige Höhenmeter zu überwinden und in dem süd-ausgerichteten Steig sind wir der Sonne schutzlos ausgeliefert.

Ab einer Körpergröße von 1.30m ist diese Leiter schwer zu bedienen
Ab einer Körpergröße von 1.30m ist diese Leiter schwer zu bedienen
Brücke mit Panorama
Brücke mit Panorama
Am Steig
Am Steig
Holzstufen
Holzstufen

Bei der Haidensperre, einer Wildbachverbauung aus dem frühen 20. Jahrhundert, erreichen wir fast am höchsten Punkt unserer Tour das Ende des Steigs. Von hier aus könnten wir zum Riemannhaus abzweigen, doch unser Weg führt nun steil hinunter zum Ausgangspunkt unserer ‘Wanderung’.

Der Schmetterling konnte nicht von uns lassen
Der Schmetterling konnte nicht von uns lassen
Zum Fressen gern...
Zum Fressen gern…

Auch wenn wir heute deutlich mehr bekommen haben als wir eigentlich wollten, hat uns beiden der Steig großen Spaß gemacht.

Die Einstufung als rote Tour würde ich an Rothers statt überdenken – doch zugegeben: einer schwarzen Tourenempfehlung hätten wir heute nicht Folge geleistet.



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3 Kommentare

  1. Hallo,
    sehr schöne Bilder von einen tollen Wanderweg. Obwohl “Weg” ist ja ein wenig untertrieben. Ich hätte da auch kein “rot” vermutet. Wie das aussieht ist es auch für mich ein “schwarzer” Weg.
    Hat sicher trozdem Spaß gemacht.

    Viele Grüße
    Marco

  2. Wir sind diesen Weg dieses Jahr gegangen, definitiv schwarz. Aber super abwechslungsreich und jetzt auf der Liste, noch mal.. noch mal.

  3. Wunderschöner Weg! Bis zur Steinalm überwiegend über traumhafte Wald-/Wurzelpfade. Sehr netter Wirt auf der urigen Steinalm. Dann weiter auf dem Steinkarlsteig zur Haidensperre etwas Nervenkitzel inklusive. Aber sehr gut gewartet und gesichert. Einige Brücken, Stege und Seile sind in diesem Frühjahr erneuert worden. Wir hatten ein sehr gutes Gefühl. Zugegeben: Schwindelfrei, trittsicher und konzentriert sollte man schon sein, dann macht es riesigen Spaß und ist gut begehbar.
    Ich würde es auch als schwarzen Wandersteig einschätzen, jedoch noch nicht als Klettersteig.
    Die Zeiten aus dem Rother-Führer haben sehr gut gepasst.
    Wir kommen unbedingt nochmal wieder.

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