Weitwanderertreffen auf der Gleinalm

Das Gleinalmschutzhaus

Drei Weit­wanderer aus der Haupt­stadt machen sich auf den Weg in die Steiermark.

Beigl und Gtwo* schicken sich an, die Gleinalm auf dem Zentral­alpenweg zu über­queren. Hans schließt sich den beiden an, um die Tour in seinem Buch­projekt zu verarbeiten.

Da die Wetter­vorher­sage nur mäßig einladend ist und ich die Tour bereits vor Jahren in mein Tourenbuch eintragen konnte, verzichte ich darauf, sie zu begleiten. Trotz freundlicher Einladung.

Trotzdem kann ich sie natürlich nicht ganz alleine vorbei ziehen lassen, wenn sie dieses schöne Wandergebiet vor meiner Haustür durchqueren. Also statte ich ihnen auf halber Strecke einen Überraschungsbesuch ab.

Almweg vom Gh. Krautwasch zur Gleinalm
Almweg vom Gh. Krautwasch zur Gleinalm

Wir starten beim ehemaligen Alpengasthof Krautwasch zum Gleinalmschutzhaus, wie bestellt beginnt es zu tröpfeln. Dafür ist Tief “Hans” verantwortlich.

Denn die Anwesenheit von Hans ist ein stets schlechtes Omen für Touren auf der Gleinalpe. Bereits das dritte Mal in Folge hat er hier Wolken und Niederschläge im Gepäck.

Das Wetter ist weniger freundlich...
Das Wetter ist weniger freundlich…
...doch vom Himmel lacht ein Wolkenclowngesicht
…doch vom Himmel lacht ein Wolkenclowngesicht

Somit fällt das geplante “Gipfeltreffen” am Gleinalmspeik ins Wasser, wir verzichten gerne auf einen wolkenverhüllten Gipfelsturm. Doch auch die drei ändern ihre Route, um abseits der Gipfel über Forststraßen zum Gleinalmschutzhaus zu gelangen.

Wir sitzen bereits gemütlich vor zwei großen Suppentellern, als das Trio endlich eintrifft. Die Überraschung ist gelungen, Hans (der eingeweiht war) hat den beiden Kollegen nichts von unserer Anwesenheit verraten.

Ziel erreicht: Das Schutzhaus im Gleinalmsattel
Ziel erreicht: Das Schutzhaus im Gleinalmsattel

Das Gleinalmschutzhaus hebt sich äußerst positiv vom Gros der Schutzhütten ab, ein sehr lockerer und entspannter Umgang mit den Gästen wird hier gepflegt. Und so ein saftiges Steak hat mir auch noch kein Hüttenwirt serviert.

Auch das Lager ist nett gestaltet, jeder findet einen Winkel, in den er sich verkriechen kann.

Aus dem angedachten Gipfelsturm zum Sonnenaufgang wird jedoch nichts. Macht aber nichts, den Tagesanbruch habe ich dort oben ja schon das eine oder andere Mal erlebt.

Sonnenaufgang
Sonnenaufgang

In der Früh besichtigen Hans und ich noch den Winterraum, seit unserem letzten Besuch wurde dieser gründlich renoviert.

Dort treffen wir auf einen weiteren Weitwanderer, zumindest virtuell: Smekis Eintrag im Hütten­buch ist der letzte dieser Wintersaison.

Auf dem Weg zum Rossbachkogel
Auf dem Weg zum Rossbachkogel

Am Morgen schließen wir uns noch für einen kurzen Abstecher auf den Rossbachkogel an.

Weitwanderer am Rossbachkogel: Hans, Beigl, moi-même, Gtwo, Helen (v.l.n.r.)
Weitwanderer am Rossbachkogel

Von dort ziehen die drei nach Knittelfeld weiter. Wir würden zwar gerne mitwandern, doch wir müssen zum Auto zurück.

Eine Weile bleiben wir noch am Gipfel und genießen die Aussicht und die Gesellschaft der dort weidenden Pferde, welche uns vorerst neugierig beäugen und sich dann doch auf Tuchfühlung heranwagen. Bevor sie zu aufdringlich werden und sich über die Schätze in unseren Rucksäcken hermachen, begeben wir uns auf den Rückweg.

Den Gleinalmspeik sehen wir heute nur von der Ferne
Den Gleinalmspeik sehen wir heute nur von der Ferne
Geröllfeld am Weg
Geröllfeld am Weg

Wir steigen nicht mehr zur Hütte ab sondern gehen auf einem Rücken direkt zum Brendlstall zurück. Dabei machen wir Bekanntschaft mit weiteren Weidetieren, die den Weg blockieren und sich nur mühsam vertreiben lassen.

Um 13:30 Uhr erreichen wir wieder den Gasthof Krautwasch, heute hat das Wetter durchgehalten. Hans ist ja schließlich auf dem Weg in die andere Richtung.

Zum Abschluss noch ein paar tierische & pflanzliche Begegnungen auf dieser Tour:

Ein stolzes Ross
Ein stolzes Ross
Wer lauert da im Gebüsch?
Wer lauert da im Gebüsch?
Lipizzaner in der Sommerfrische
Lipizzaner in der Sommerfrische
Krabbel, krabbel: Ein Siebenpunkter auf der Flucht vor meiner Kamera
Krabbel, krabbel: Ein Siebenpunkter auf der Flucht vor meiner Kamera
Ganz stachelig: Distel knapp vor der Blüte
Ganz stachelig: Distel knapp vor der Blüte
Es brennt, es brennt! Das Holz ist Feuer und Flamme...
Es brennt, es brennt! Das Holz ist Feuer und Flamme…

Links: Berichte von Beigl (Teil 1 und Teil 2)

* Gtwo steht übrigens für Gert Nummer zwei. Wobei mit dem Einser-Gert nicht ich gemeint bin, das wäre dann doch zuviel der Ehre 😉



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17 Kommentare

      1. betreff: “Gert Nummer zwei”
        stimmt schon, der “einser-gerd” (um zu unterscheiden mit “d” geschrieben) ist mein vater. aber was die tourenerfahrung bestrifft, bist mir meilenweit voraus! hut ab!

  1. Ja war sehr nett! Nicht vergessen zu erwähnen, dass die Wirtin auch die am letzten Wegstück selbstgesammelten Herrenpilze zum Steak zubereiten ließ! 🙂

    1. Trotz der Mayer-Melnhofschen Verbote? Tsts. 😉 Aber dort ist ja nur Schwammerlsuchen, nicht das -pflücken verboten, soweit ich mich jetzt erinnere.

      1. Author

        Zu Beigls Glück (und jenem der Mitesser) stehen die MM’schen Regelungen noch nicht über dem Gesetz, welches ihm das gestattet – mehr als zwei Kilo hätte er nach dieser Tour eh nimmer derschleppt 😉

        Eine Verwaltungsübertretung begeht ferner, […] wer unbefugt im Walde […] sich […] Pilze in einer Menge von mehr als zwei Kilogramm pro Tag aneignet.

        Forstgesetz von 1975, § 174 Abs. 3 lit. b Z 2

      2. Ja, suchen habe ich sie gar nicht müssen, die sind mir entgegen gesprungen am Weg.

  2. Es gehört eh mehr Schwammerl gepflückt :), besonders auf MMschen. Liechtensteinschen oder sonstigen Adelsgründen. Habsburg, Esterhazy, Starhemberg, usw

    (Das betrifft im übrigen die verwaltungsrechtliche Seite, die zivilrechtliche Seite, nämlich mit dem Eigentum und seinen Erträgen, bzw den ‘natürlichen Früchten eines Grundes’ auf juristisch, nach Lust und Laune schalten und walten, andere davon ausschließen zu können, betrifft das Forstgesetz nicht).

    1. Author

      Was den kennst net? Das ist der Weitwanderer mit den wohl meisten Pseudonymen Österreichs.

      Für seine Bücher hat er sogar einen eigenen Künstlernamen. Der Alan Smithee der Wanderführerszene sozusagen…

      1. Wusste ja nicht mal dass der Kollege sogar doppelter MMag. ist.

        1. Author

          Braucht ma sowas zum Weitwandern? Lustig, worüber ihr auf Tour so sprecht! 😉

  3. Freue mich, dass ihr am WW 02 unterwegs seid. Leider sind die Begehungszahlen seit der Pilgerweg-Kampagne total abgestürzt. Aber was ist ein Jakobsweg gegen den 02…?!

    Viel Freude am WW 02 wünscht euch

    Fritz Peterka

    1. Author

      Ich glaube ja weniger, dass sich 02 und Jakobswege gegenseitig das Publikum wegnehmen. Aber das klar bessere Marketing haben die Pilgerwege natürlich auf ihrer Seite, das stimmt.

  4. Jetzt bin ich über 80 und zu Fuß komme ich nimmer zum Schutzhaus, weder über Neuhof noch über den Lärchkogel von St. Stefan her.
    Trotzdem möchte ich – schon aus Tradition das Kircherl “Maria Schnee” , in dem meine Großeltern vor 1900 getraut wurden, noch einmal besuchen- Vor 2 Jahren war die Strasse von Übelbach an einzelnen Feiertagen mit Bergmesse frei befahrbar. Jetzt suche ich die Termine, an denen die Forstverwaltung Liechtenstein die Strasse freigeben.
    Vielleicht können sie mir helfen, meinen Kindern und Enkelkindern die Historie der Familie beizubringen. Mein Großvater war damals bei der Wachmannschaft des Gestütes, meine Großmutter eine Fleischerstochter aus Köflach. Nostalgiepflege kann nicht schaden. MFG Gerd Schraffl

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