Mariazellerweg 06B: Durch die Waldheimat

Mit dem Mariazeller­weg 06 steht den Pilgern aus der Steiermark eine mehr oder weniger offizielle Wall­fahrts­route in den ober­steirischen Gnaden­ort zur Ver­fügung.

Doch anstatt der oft begangenen Route über Mitter­dorf, Rot­sohl­alm und Nieder­alpl kann ab dem Gasthof auf dem Schanzsattel auch eine Nebenvariante durch die Waldheimat und Mürzsteg gewählt werden. Ich gestehe, diese wenig bekannte Route fehlt auch noch in meinem Tourenbuch.

Die erste von drei Tagesetappen auf der “06B-Variante” wollen wir uns heute ansehen.

Das Wirtshaus auf der Schanz
Das Wirtshaus auf der Schanz
Das Schild übertreibt maßlos, ein Bus täglich hält hier, außer am Wochenende.
Das Schild übertreibt maßlos, ein Bus täglich hält hier. Außer am Wochenende.

Der steirische Dichter Peter Rosegger hat seine Heimat als Waldheimat bezeichnet, mittlerweile gilt dieser Name als anerkannter geographischer Begriff.

Der Teufelstein ist unser erstes Ziel
Der Teufelstein ist unser erstes Ziel

Der Teufelstein liegt genau zwischen den beiden Mariazellerweg-Varianten, links und rechts ziehen sie daran vorbei. Wie viele andere Pilger und Weitwanderer lassen wir uns den Aussichtspunkt nicht entgehen und machen gleich zu Beginn einen kurzen Abstecher.

Stilles Örtchen: Ein herzhafter Blick in den Nebel
Stilles Örtchen: Ein herzhafter Blick in den Nebel

Apropos Aussichtspunkt: Dichter Nebel verhindert heute den Blick zu Rax, Hochschwab und Co. Trotzdem herrscht hier eine ganz besondere Stimmung.

Der Legende nach wollte der Teufel hier oben einen hohen Turm bauen. Auf diese Weise wollte er selber wieder in den Himmel gelangen.

Doch der Teufel scheint mit seinen Bauvorhaben in der Steiermark generell kein gutes Händchen zu haben: Ebenso fehl schlug der Versuch den Schöckl bei Graz zu erhöhen, die dazu notwendigen Felsbrocken schleuderte er letztlich im Zorn auf das Stadtgebiet. Seither können wir dort Schlossberg und Kalvarienberg erklimmen. So steht es zumindest geschrieben.

Ein Krabbler am Teufelstein
Ein Krabbler am Teufelstein

Doch zurück in die Waldheimat. Wir genießen trotz fehlender Aussicht die mystische Stimmung und steigen bald wieder ab, um unseren eigentlichen Weg fortzusetzen.

Durch den Wald hinunter zum Lendkreuz
Durch den Wald hinunter zum Lendkreuz

Es folgt ein langer Abstieg, Forststraßen und Waldwege bringen uns hinunter zum Lendkreuz, wo mehrere Bäche zusammenfließen.

Schmal ist der Pfad
Schmal ist der Pfad
Ein Fuchs entzieht sich beinahe der Kamera
Ein Fuchs entzieht sich beinahe der Kamera
Auf Feldwegen zu Peter Roseggers Geburtshaus
Auf Feldwegen zu Peter Roseggers Geburtshaus

Ein kurzer Anstieg vorbei an Fuchs und Kühen bringt uns zu Peter Roseggers Geburtshaus. Hier steht man bereits kurz vor dem Zusperren, bis Ende Oktober kann man den Kluppeneggerhof noch besichtigen. Der Andrang hält sich jedoch bereits sehr in Grenzen, auch wir belassen es bei einer kurzen Einkehr in der Jausenstation und heben uns das Besichtigungsprogramm für ein andermal auf.

Am Kluppeneggerhof
Der Kluppeneggerhof bleibt zu dieser Jahreszeit von einem Massenansturm verschont

Runter geht’s zur Waldschule in Alpl. Auch hier lösen wir keine “Tageskarte”, sondern marschieren schnurstracks weiter, um das nun folgende Straßenstück schnell hinter uns zu bringen. Nebenbei treffen wir hier auf einen weiteren Weit­wanderweg, der unser Bundes­land auf gut 900 Kilometern einmal umrundet: Dem Steirischen Landes­rund­wander­weg habe ich meinen #ToDo-Stempel ohnehin schon aufgedrückt.

Ob der darin vorzufindende Mickey Maus Stempel tatsächlich der offizielle Kontrollstempel ist?
Ob der darin vorzufindende Mickey Maus Stempel tatsächlich der offizielle Kontrollstempel ist?
Durch mannshohes Gras
Durch mannshohes Gras

Bald zweigen wir vom Asphalt ab und wandern auf den Hochgölk zu. Hier summieren sich viele kleine Zwischensteigungen, doch der Weg gibt landschaftlich einiges her.

Auf den Kühberg, den ersten von vielen kleinen "Gipfeln"...
Auf den Kühberg, den ersten von vielen kleinen “Gipfeln”…
Wegweiser am Hochgölk
Wegweiser am Hochgölk
Ausrutscher sind nicht gefragt
Ausrutscher sind nicht gefragt
Wir rascheln durch das Laub
Wir rascheln durch das Laub

Mit dem steilen Abstieg zur Gölkkapelle haben wir ehrlichgesagt nicht gerechnet. Durch die kürzlichen Niederschläge und das viele Laub ist die Mutter der Porzellankiste hier ein wichtiger Begleiter.

Blick auf Krieglach, rechts die Gölkkapelle
Blick auf Krieglach, rechts die Gölkkapelle

Von der Kapelle ist es nur mehr ein kurzes Stück bis zum Bahnhof in Krieglach, dort ist nach 23 Kilometern Endstation für heute.

Damit wäre der 06B ist nun endlich erfolgreich in Angriff genommen! Die nächste Tagesetappe führt über die Ausläufer der Hohen Veitsch bis nach Mürzsteg.

Link: Anno 2007 bin ich auf der oben schon erwähnten Hauptroute (06A) nach Mariazell gewandert – das war damals mein Einstieg ins Weitwandern.



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3 Kommentare

  1. Gerüchteweise ist der Abschnitt von Mitterdorf zur Rotsohlalm kein vielbegangener, sondern für ein vielbefahrener 🙂

    1. Author

      I fixed it for you! 😉

      Sonst hast du natürlich recht. Auch wenn ich finde, dass das einer der schönsten Abschnitte ist…

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