Hüttenrallye am Zirbitzkogel

Hans hat den steirischen Hütten seine Liebe erklärt, ist er nun dem Stubenhockertum verfallen? Nein, im Gegenteil, in ein hübsches Wanderbuch mit buntem Einband will er sie fassen. Daher lässt er sich diese Tour auf die Zirbitze, wie er den 2396 m hohen Kogel liebevoll nennt, nicht ausreden.

Mein Anliegen dagegen ist die lange südliche Schulter des Zirbitzkogels. Aussichtsreich wandern will ich dort und nebenbei eine Lücke in einem Weitwanderweg schließen.

Das vorhergesagte Prachtwetter lässt für unser beider Vorhaben das Beste nur erwarten.

An dieser namenlosen Halterhütte werden wir heute noch einmal vorbei kommen
An dieser namenlosen Halterhütte werden wir heute noch einmal vorbei kommen

Bei der Waldheimhütte schnüren wir die Wanderschuhe, nach einer halben Stunde erreichen wir das Türkenkreuz. Den Zirbitz-Gipfel können wir von hier schon sehen, aber den direkten Weg hinauf schlagen wir heute nicht ein.

Beim Türkenkreuz. Hoch oben unser Ziel: das Zirbitzkogelhaus
Beim Türkenkreuz. Hoch oben unser Ziel: das Zirbitzkogelhaus
Erst lauern sie im Hinterhalt, dann erweisen sie sich als sehr anhänglich. So sind sie, die Zirbitzkogelkühe...
Erst lauern sie im Hinterhalt, dann erweisen sie sich als anhänglich. So sind sie, die Zirbitzkogelkühe…
Strawanzen auf der Alm
Strawanzen auf der Alm
Die Alm ist voller Rausch, der Martin etwa auch?
Die Alm ist voller Rausch, der Martin etwa auch?
Teufelskralle
Teufelskralle

Stattdessen geht es – mehr oder weniger – eben nach Süden zur Rohrerhütte. Geschlossen, wie wir wissen, aber probieren kann man’s ja. Eingekehrt wird erst zur Mittagsstunde bei der Stoanahütte, fast 10 Kilometer haben wir bereits in den Beinen, doch der Aufstieg beginnt jetzt erst.

Teich bei der Rohrerhütte
Teich bei der Rohrerhütte
Almbewohner
Almbewohner
Wer sagt mir, um welche Pflanze es sich hierbei handelt?
Wer sagt mir, um welche Pflanze es sich hierbei handelt?

Das Wetter hält sich heute nicht daran, was die ZAMG gestern in einem aufwändigen Lotterie­verfahren ermittelt hat. Wie im Comic folgt uns mittlerweile eine dunkle Wolke, die nahen und weiten Berge dürfen weiterhin in der Sonne strahlen.

Am Weg zum Fuchskogel
Am Weg zum Fuchskogel
Den dunklen Wolken entgegen
Den dunklen Wolken entgegen

Für einen Grasberg bietet der Fuchskogel eindrucksvolle Tiefblicke hinab auf den Wildsee, ungezählte Zeltplätze erspähen unsere Augen auf dieser Tour. Die werden alle abgespeichert, denn die Gesamtüberschreitung von Seetaler Alpen und Saualpe residiert auf meinem Wunschzettel schon lange an vorderster Stelle.

Hoch über'm Wildsee
Hoch über’m Wildsee
Wolkenstimmung
Wolkenstimmung
Am Fuchskogel: Ein Stückerl ist's noch, zum Zirbitzkogel
Am Fuchskogel: Ein Stückerl ist’s noch, zum Zirbitzkogel

Den letzten Aufstieg zum Zirbitzkogelhaus fliegt Martin wahrlich hinauf. Ich schau’ mir vorher noch den Gipfel an und als ich einkehre sitzt er bereits zufrieden vor heißer Wurst und kaltem Hopfensaft.

Blick vom Gipfel ins Aichfeld. Dazwischen das Zirbitzkogelhaus
Blick vom Gipfel ins Aichfeld. Dazwischen das Zirbitzkogelhaus

Meine Bestellung hingegen interpretiert der Wirt sehr kreativ. Der georderte Zitronentee enthält die sauren Früchte bestenfalls in gebrannter Form und aus einer Käsekrainer werden deren zwei. Der Tee wird umgetauscht, Einspruch gegen die doppelte Wurst erhebe ich nicht.

Wegmarkierung
Wegmarkierung

Frisch gestärkt marschieren wir abwärts zum Lavantsee, dessen tiefes Wasser dem gleichnamigen Fluss die nötige Starthilfe gibt. Die Köhlerhütte bleibt links liegen, denn uns erwartet noch ein Abstecher zu Hütte Nummer fünf.

Beim Lavantsee
Beim Lavantsee
Martin weit voraus, die Würstel in meinem Magen bremsen mich
Martin weit voraus, die Würstel in meinem Magen bremsen mich

Auch die Rothaidenhütte hat geschlossen, gekühlte Getränke liegen jedoch im Brunnen bereit. Ein wenig ratlos lässt uns die Erkundung der Zahlungsmodalitäten zurück, schließlich landet ein wenig Kleingeld vor der Hüttentür.

Die Rothaidenhütte
Die Rothaidenhütte
Weg zurück zur Waldheimhütte
Weg zurück zur Waldheimhütte

Eine knappe Stunde noch trennt uns von unserem Ausgangspunkt, ein schöner Weg führt hinüber zum Mikroskigebiet der Waldheimhütte, wo das Auto mittler­weile ganz einsam auf dem Parkplatz auf uns wartet.

Start und Ziel: Die Waldheimhütte
Start und Ziel: Die Waldheimhütte
Karte unserer Zirbitzkogelrunde
Karte unserer Zirbitzkogelrunde


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13 Kommentare

    1. Author

      Klingt plausibel! Hiermit überreiche ich dir den 7-blättrigen Award for Great Achievements in Blumenbestimmung!

      Lustig, die hatte ich sogar selber am Radar. Keine Ahnung warum ich sie wieder verworfen habe

  1. Hallo Gert,

    verfolge schon eine Zeit deinen Blog und er gefällt mit sehr gut!
    Da ich selbst am Freitag die Seen-Geocache-Runde beim Zirbitzkogel machen möchte hätte ich eine Frage.
    Wie sieht es mit der Kuh-Dichte auf dem Weg, der ja fast der gleiche, nur in die andere Richtung ist, aus? Bin mit unserem braven Schapendoes unterwegs und habe bis jetzt noch keine Probleme mit Kühen gehabt. Dennoch wäre eine vorab Info für mich interessant.
    Danke und LG
    Alfred

    1. Author

      Zwischen Türkenkreuz und Rohrerhütte sind wir auf zwei Rudel Kühe getroffen, die a) partout nicht Platz machen wollten und b) als wir vorbei waren sehr “anhänglich” wurden und uns sehr eindrucksvoll angemuht haben.

      Persönlich hab ich keine Problem mit Kühen, aber ich keinerlei Erfahrung, wie sie mit Hunden interagieren. Die Wirtin der Stoanahütte hat einiges über Kühe-Hunde-Troubles erzählt, bzw. über die Ignoranz der Hundebesitzer.

      1. Danke für die Info.
        Dann werden wir hier genau schauen und bei Bedarf einen Bogen herum machen.

  2. Schaut nach einer sehr schönen Tour aus! Wie lang warst du unterwegs?
    Und das Bild mit der Wegmarkierung find ich super – Bergrallye mit Slalom 🙂

    1. Author

      War es auch!

      Wir sind knapp unter der Zehn-Stunden-Marke geblieben, zwei davon haben wir wohl sitzend verbracht – bei Hütten oder irgendwo im Gras 😉

  3. Jetzt ist es klar, die Comic-Wolke folgt dem Martin!!

    1. Author

      Das ist de facto bewiesen. Bisher dachte ich die Kombination Martin/Gleinalm wäre das Problem.

      Aber zumal wir auf die sonnige Gleinalm hinübergeblickt haben…

  4. Die Tour klingt gut – könnte mir vorstellen, dass der Zirbitzkogel auch eine schöne Schneeschuhtour abgibt, jetzt wo wir uns gerade im Wintermodus befinden.

    1. Author

      Ja, der Zirbitz ist definitiv ein beliebter Winterberg!

      An schönen Tagen voll mit Skitourengehern, also wird’s für Schneeschuhe auch passen! 😉

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