Am Präbichl will man uns heute nicht haben. 🙁
Gut, das stimmt nicht ganz, aber zumindest befindet sich der alte Einser-Sessellift angesichts des nicht ganz lupenreinen Wetters heute nicht in Betrieb. Unser Einspruch nützt nichts: Ihr seid’s in den einzigen zwei Minuten hier in denen seit in der Früh die Sonne scheint! so der freundliche Liftwart.
Und da auf den Gipfeln der Wind bläst, nehmen wir auch davon Abstand, uns an den Aufstieg zu Fuß zu wagen. Doch zum Glück sind die Kilometer der Anfahrt nicht verloren, denn die Gegend wartet mit einigen Sehenswürdigkeiten auf. So unternehmen wir einen kleinen Roadtrip mit eingestreuten Spaziergängen.
Die Kamera bleibt im Auto, doch die kurzen Ausflüge werden länger als geplant. Daher kann ich heute “nur” mit Handyfotos aufwarten.
Leopoldsteinersee
Auf der “Hinterseite” des Präbichls liegt die Bergbaustadt Eisenerz und fast etwas versteckt in einem Seitental der Leopoldsteinersee. Wasser, welches in der Karibik nicht blauer sein könnte, und die steilen Felswände des Hochblasers erzeugen eine einzigarte Landschaft.
Zum Baden ist (uns) das Wasser zu kalt, aber einmal rund um den See wandern wir trotzdem. Etwa drei Kilometer sind wir unterwegs, grob der “blauen” Laufrunde folgend.
Auf der Seerunde kommt uns die Idee Fahr’ma durchs Xeis* heim? Und schwupps, schon fahren wir durch Hieflau nach Gstatterboden, wo wir im Nationalparkpavillon ein verspätetes Mittagessen einnehmen.
* Für Nicht-Steirer: Xeis = Gesäuse!
Nationalpark Gesäuse
Entlang der Gesäusestraße laden Parkplätze mit Informationstafeln zu den Attraktionen des jüngsten Nationalparks Österreichs immer wieder zum Verweilen ein. Bei der Kummerbrücke gibt es eigentlich nicht viel zu sehen, aber hier beginnt der Aufstieg über den Wasserfallweg zur Hesshütte. Kommt auf die Liste!
Ein Abstecher zur Enns
Beim Parkplatz des Bahnhofs Johnsbach im Nationalpark machen wir einen kurzen Abstecher zur Enns. Der Steg kommt mir sofort bekannt vor, da hab ich doch schon mal Weitwander-Bilder gesehen?
Der Eisenwurzenweg verbindet den nördlichsten Punkt der Alpenrepublick mit dem südlichsten verläuft auf seiner Route durch das Gesäuse hier entlang. Wir belassen es jedoch bei ein paar hundert Metern Spaziergang.
Weidendom
Von diesem Parkplatz kann man auch den Weidendom an der Mündung des Johnsbachs in die Enns erreichen. Sehenswert!
Eine freundliche Rangerin ist prompt zur Stelle und fragt uns nach unseren Fragen, worauf sie auch kompetent Antwort weiß.
Und zum Abschluss dürfen wir unsere Schritte noch in den eigenen ökologischen Fußabdruck setzen. Ein Heckenlabyrinth in Plattfußform, Fragen zum heutigen Lebensstil leiten durch das angepflanzte Buschwerk. Eine falsche Antwort und schon endet der Weg in einer Sackgasse!
Schön gemacht! Da wir leider noch an die Heimfahrt denken müssen, reicht es heute nur für kurzes Nationalparkschnuppern. Es gäbe noch viel zu erkunden, daher nehmen wir uns auch hier einen Folgebesuch vor. Schließlich wollen auch die Gesäuseberge und -hütten links und rechts der Enns von uns erklommen werden.
Wie es sich für einen ordentlichen Roadtrip gehört (Nicht!) macht mich ein freundlich winkender Herr am Straßenrand noch auf eine Übertretung von §20 (2) der gültigen Straßenverkehrsordnung aufmerksam. Gut zu wissen!
Leider will er für die unverlangte Rechtsberatung 20 Euro einbehalten. Günstig zwar, aber trotzdem schad’ drum, immerhin sieht er über KFG §102 (5) c) großzügig hinweg.