Was haben wir uns in diesem Frühjahr über all die verregneten Wochenenden beklagt! Aprilwetter, weit in den Mai hinein! Wie zum Hohn wird es daraufhin mit einem Schlag so heiß, dass man zum Schlafen am Besten auf den Berg geht. Ja, gehen muss!
Das Zelt liegt ohnehin bereits wieder ein Jahr ungenutzt im Keller. Mit dem Vorsatz, wieder einmal einen aussichtsreichen Berg mit den Heringen zu akupunktieren gehen wir schon länger schwanger, aber: siehe oben…
Zu Fronleichnam ist es endlich soweit. Es ist schon nach 18 Uhr als wir am Seebergsattel starten, nur schnell zum Schlafen wollen wir auf den Ostgipfel der Aflenzer Staritzen (1810m) steigen. Der Weg dorthin ist nicht weit, dafür aber ordentlich steil. Um 600 Höhenmeter zu überwinden stehen gerade mal 3.5 Kilometer zur Verfügung, ein längeres ebenes Stück muss man da noch abziehen.
Oben werden wir von einer Gams begrüßt und finden schnell einen Zeltplatz mit freier Sicht nach Ost und West. Gerade als sich die Sonne hinter dem Horizont versteckt, ist unser Zuhause für diese Nacht bezugsfertig. Schnell noch ein Abendessen gekocht, genauer gesagt: ein Päckchen gefriergetrockneter Nudeln re-hydriert. Schnell gemacht, schmeckt, fühlt sich gut an im Bauch.
Wenig später liegen wir schon in den Schlafsäcken. Was auffällt ist die absolute Stille, welche uns hier umhüllt. Kein Wind rüttelt am Zelt, keine Vögel singen sich gute Nacht, keine Krabbeltiere zirpen. Für uns Stadtkinder ist das schon sehr ungewohnt.
Geschlafen haben wir beide nicht besonders gut, zumindest bei mir ist das in der ersten Zeltnacht immer so. Der Ruf der Natur, der mich in der Früh aus dem Zelt treibt, tut das freundlicherweise um Punkt 5 Uhr, wenige Minuten vor Sonnenaufgang.
Mit der Stille ist es nun vorbei, die Vögel sind bereits aus den Federn, ein leichtes Lüftchen weht. Trotzdem ist es bereits angenehm warm als unser Zentralgestirn die ersten Sonnenstrahlen zu uns herüber schickt. Bis 9 Uhr halten wir es nach einem kleinen Frühstück noch hier oben aus.
Für den Abstieg brauchen wir genauso lange wie für den Aufstieg, um 11 Uhr erreichen wir wieder den Parkplatz am Seebergsattel. Auf der Suche nach Essbarem landen wir im homepagelosen (Korrektur: gibt’s doch!) Gasthaus Waidmannsheil in Jauring bei Aflenz. Ein echter Geheimtipp!
Noch zwei Schlussbermerkungen:
- Erstens: Entschuldigung für den Ohrwurm, der war einfach aufgelegt…
- Zweitens: Weiss jemand wo man heutzutage noch Stanitzel mit Schlag bekommt?
ja, weiß ich, naemlich in kondi an hartberger hauptplatz – zumindest noch vor zwei jahren, und erdbeeren waren auch dabei…
Maaaahhhh! Und genau dort haben wir uns im Herbst mit Schwarzwälderkirsch zufrieden gegeben… 😉
Das Dessert meiner Kindheit darf nicht in Vergessenheit geraten!