Heute wenden wir uns einem Gipfel zu der nicht unbedingt zu den ganz großen alpinistischen Herausforderungen unserer Zeit zählt. Und dass obwohl den Lubekogel bisher weder Messner, Steck noch die Buben aus dem Hause Huber als erfolgreiche Besteigung verbuchen konnten.
Was ihn heute in den Fokus meiner Aufmerksamkeit rücken lässt: Er liegt an einem Weitwanderweg. Für den gesamten Südalpenweg reicht der angebrochene Nachmittag zwar nicht aus, aber ein südsteirischer Spaziergang samt Aussichtspunkt passt perfekt.
Bei der Kirche in Leutschach findet sich immer ein Parkplatz, von dort folgen wir dem erwähnten Weitwanderweg (Markierung 03) nach Osten.
Ja, es stimmt schon: Um zu den ganz großen Alpengipfeln zu gehören, da fehlt dem Lubekogel eine schlappe Null am Ende seiner Höhenangabe. Doch mit 507 m überragt er alle Hügel im Norden und der Besucher kann seinen Blick über weite Teile der Steiermark schweifen lassen.
Trotzdem sind wir ein wenig ins Schwitzen gekommen. Bevor uns jetzt die Kälte in die Knochen kriecht, muss schnell was Heißes auf den Tisch. Ruck zuck wird der Gaskocher angeheizt, mit heißem Wasser ein gefriergetrocknetes Chili wieder zum Leben erweckt und im Nu stehen rund tausend Gramm Essen vor uns.
Ohne die Kompetenz des Trockenfutter-Küchenchefs in Zweifel ziehen zu wollen: Nachwürzen ist natürlich erlaubt, bei einem Chili ja de facto Pflicht. Und doch muss ich mich dabei beherrschen. Denn wenn ich so dürfte wie ich wollte, würde ich das Kilo wohl alleine verdrücken müssen.
Nach unserer Pause machen wir kehrt und verlassen an dieser Stelle unseren Weitwanderweg. Für den Rückweg nehmen wir zuerst die grün markierte Weintour, später die gelbe Hoftour. Es ist wie’s klingt: Verpflegung gäb’s auch unterwegs genug!
Fazit: Als Ergebnis einer Nicht-Tourenplanung (der Hinweg war durch den Weitwanderweg vorgegeben, für den Rückweg haben wir einfach markierte Wege aus der Karte zusammengestoppelt) hat uns die Runde ausnehmend gut gefallen. Wer Leutschach sagt muss also nicht immer auch Heiligengeistklamm sagen.
In den wärmeren Monaten wird uns die Tour sicher wieder sehen. Dann aber bevorzugt mit kühlenden Eislutschern anstatt dem heißen Chili im Gepäck…