Heute zeigt der April was er kann, wettertechnisch zumindest. Die Wetterprognose lag wieder mal falsch, denn das einzige was es denn ganzen Tag nicht tut, ist regnen.
Und der Weg trägt das seine zu einem abwechslungsreichen Tag bei.
Schon St. Leonhard wird auf kleinen Wegen verlassen, nach dem letzten Hof in Apfaltersbach reiht sich ein schöner Feldweg an den anderen. Die Sonne strahlt mit mir um die Wette.
Schon beim Studium der Etappe ist mir aufgefallen, dass hier der Text im Wanderführer nicht zu meiner Karte passt.
Da wurde anscheindend der Weg umgelegt, weniger Hauptstraße, dafür eine größere Gesamtlänge. Die Markierung lasst aber keinen Zweifel, wo der 05er verläuft.
Wie schon gesagt, von oben werde ich heute mit Aprilwetter erster Güte gesegnet. Was sich jedoch tagsüber nicht ändert: die recht frostige Lufttemperatur.
Dafür wechseln sich zwischenzeitlich Sonne und dichtes Schneetreiben beinahe im Minutentakt ab. Über das subjektive Wärmeempfinden entscheidet jedoch der Wind. Scheint die Sonne möchte ich mir am liebsten die Jacke vom Leib reißen, macht St. Blasius aber nur den kleinsten Schnaufer, wandern meine Gedanken schnell zu Anorak und Handschuhen im Rucksack.
Mit der Quartiersuche lasse ich mir heute Zeit, spiele ich sogar mit dem Gedanken, noch die 12 km bis St. Anton an der Jesnitz dranzuhängen. Das würde mir aber übermorgen Mittwoch eine lange Etappe bescheren. Und just für diesen Tag wird derzeit Regen, Regen und dazwischen Regen vorhergesagt.
Also beginne ich am Schweinzberg die potentiellen Quartiere durchzutelefonieren (es gibt davon eh nur zwei).
Zum Glück – muss ich mittlerweile sagen – ist der Forellenhof durch eine Schülergruppe bereits ausgebucht und so kann ich guten Gewissens eines der doch nicht ganz so günstigen Zimmer der Burg Plankenstein buchen.
Aber ich bin froh darüber, es macht echt Spaß, durch die vielen Räume zu streifen. Und damit bin ich schon beim…
Labyrinth des Tages
Langsam beginne ich zu zweifeln, ob ich hier jemals wieder rausfinde. Schon der Weg zur Gaststube/Rezeption ist ein langer – durch viele Türen, Räume und verwinkelte Gänge.
Und dann noch schnell dem Personal zum Zimmer hinterher eilen, rechts, eine Stiege runter, links, zwei Runden auf der Wendeltreppe, nochmal rechts und schon werde ich hinter einer Tür ohne Zimmernummer – die hab ich aber zum Glück am Schlüssel gefunden – alleine gelassen. 😉
Funfact: Wenn ich das Klofenster öffne blicke ich durch eine Schießscharte. Jawohl, mit ie, nicht mit ei!
An dieser Stempelstelle bekommt man aber keine ” Fotz’n voi”, oder ? 😉
Ich hab’s nicht probiert. Wär aber sicher dran gescheitert, dass der freundliche Kellner im Mühlviertel noch weniger einheimisch ist als ich.
Es gibt halt nur ganz burgtypische Steinkrüge voll von dem edlen Gerstensaft.
Ah, jetzt check ich’s erst, du meintest das Kastl am Baum. Nein, da musst du schon Selbstversorger sein. (Die Nachfüll-Tinte war auch schon leer.)
“der Forellenhof bereits ausgebucht”
Genau – wie’s halt immer so is – an einem Montag im April! Man sollte bei Tripadvisor eine Kategorie dafür einführen, so a la “Bewerten sie die fadenscheinige Ausrede (1 = Nit schlecht, kunnt stimmen 5 = C’mon, man, des glabst jetzt aber selber nit.”
Beim gelungen Relaunch der großen Koalition, i schwör’s, war so. 😉
Für das eine Person / eine Nacht Syndrom schien mir die Dame zu freundlich…