Gleich vorweg: die Information, dass das Graf-Meran-Haus auf der Hohen Veitsch derzeit auch am Wochenende auf Gäste wartet, ist falsch. Da sollte der ÖTK mal die Informationen über seine Hütten aktualisieren.
Beim Ochsenwirt in Mariazell schlafe ich erstaunlich gut. Da ich die Basilika direkt vor meinem Fenster stehen habe, war die Befürchtung nicht unberechtigt, dass mich ihr Geläut im Viertelstundenrhytmus aus dem Bett werfen wird.
Doch im Gegensatz zu jeder beliebigen Dorfkirche schweigt der heiligste aller steirischen Bimbams vornehm. Danke dafür!
Südlich von Mariazell sind mir die meisten Abschnitte des NSWW gut bekannt, bis auf ein paar kurze Verbindungsstücke bin ich alles schon irgendwann einmal gegangen.
Und bis zum Niederalpl ist der Weg ohnehin deckungsgleich mit dem steirischen Mariazellerweg, den ich ja schon einmal, zweimal hinter mir habe.
Der Marsch ins Tal hinein nach Schöneben ist schon in der Gegenrichtung (und da geht’s immerhin bergab) recht mühsam, also probiere ich hier eine alternative markierte Route. Die erweist sich als gute Wahl, weniger Straße, weniger Höhenmeter, kein Verkehr.
Hinauf zu den Herrenböden ist auch so eine ‘zache’ Partie, noch dazu darf ich hier die erste Spur in den Schnee von gestern ziehen. Immerhin: auf halber Strecke kommen mir vier Mariazellwanderer entgegen, ihre Fußstapfen ersparen mir ab sofort etwas Kraftaufwand.
Die Alm der Herrenböden ist sommers wie winters ein Paradies, schmerzlich vermisse ich meine Sonnenbrille. Oben blau, unten weiß, und die Sonne auf Vollgas, das tut den Augen nicht gut.
Und ich will zwar nicht jammern, aber zwischendurch wird es fast unerträglich warm.
Knapp vorm Niederalpl-Pass scheine ich ohne Unterkunft für die Nacht dazustehen: Gasthaus zu, Holzbox zu, Meran-Haus zu, die nächsten (eh einige Wanderstunden entfernte) Wirte wegen Umbauarbeiten oder anderer Gründe ebenfalls zu.
Doch im GH Plodererhof (vlg. Gamsjäger) ist trotz ausgehängtem Ruhetags-Taferl jemand zu Hause, man sperrt gerade nach dem Urlaub wieder auf.
Zimmer sind auch zu haben, doch ob an Schlafen auch nur zu denken sein wird ist noch unklar. Denn zum Saisonauftakt steigt in der Wirtsstube ein Country-Musikabend. Schau ma, oder besser hör ma mal. (Aber danke an den Wirt für die ehrliche Vorwarnung!)
Morgen werde ich die Hohe Veitsch sicher nicht auslassen, sie allerdings nicht über die offizielle 05er-Route erklimmen. Zu unklar ist, wieviel Schnee da jetzt liegt. Ich werde am Mariazellerweg bleiben, zur Rotsohlalm hinüberqueren und den Gipfel von dort über den (südseitigen!) Teufelssteig auf den Gipfel erklimmen.
Dann marschiere am Nachmittag weiter nach Seewiesen und von dort geht’s ab in die wohlverdiente Pause!
Südseite hin oder her – die Veitsch kann – Einheimischen Wanderern zufolge – lange in den Frühling hinein unangenehm sein.
Unangenehm im Sinne von anstrengend war sie auch. Ansonsten ein #Traumtagerl!
das einzige Mal wie ich nach Mariazell gewandert bin, haben wir auf der Rotsohlalm übernachtet. Ich bin damals über die Hohe Veitsch, meine Begleiter unten herum. Leider war es nebelig und hat genieselt, so dass ich keine Fernsicht hatte. Das Versprechen, dass ich noch einmal an einem schönen Tag herkomme, steht aber.
Freu mich schon auf deine Fotos von der hohen Veitsch.
lg Volker
Die Veitsch bei Schönwetter zahlt sich immer aus. Go for it!
Lieber Gert Kienast,
Ich folge deinen Berichten vom Beginn, echt super, a) deine Leistung und b) der WWW 05. Den Wanderführer für diesen Weg habe ich zu Hause, also ein weiterer Grund sich auf den Weg zu machen. Wünsche dir noch einen sicheren Weg über die Hohe Veitsch und über den Hochschwab.
lg
Walter
Danke Walter, für das doppelte Lob!
Hallo Gert, wie immer ein super Bericht. Vielleicht kann ich mich in den nächsten Tagen einmal anschließen :O)
Freut mich, dass es dem Hax schon wieder so gut geht! Aber erst muss mich der Hochschwab drüberlassen…