Zwei Tage Wachauwandern: Blüten, Felsen & die Donau

Man kann seine Freizeit an schöneren Orten verbringen als im Grazer Freitagnachmittagsverkehr. Im Stau schweifen die Gedanken schon mal in die Ferne, die einen zieht es in die Karibik, die andern auf eine einsame Berghütte. Und hier und jetzt am Beifahrersitz schwärmt Helen von der Marillenblüte in der Wachau.

Keine so schlechte Idee, wie ich finde und ein passender Wanderweg ist schnell ausgemacht: Zwei Etappen des Wachauer Welterbesteigs lassen sich zu einer Runde beiderseits der Donau verbinden. Gesagt, getan: Zwölf Stunden später rollen wir bereits über den Semmering den Marillen entgegen.

Unsere Wanderung beginnt mit einer Pause. Als wir in St. Lorenz ankommen, fährt uns die Rollfähre nach Weißenkirchen gerade vor der Nase davon. Doch etwa 20 Minuten später bringt sie uns für heiße 1 Euro 50 ans linke Donauufer, wo wir uns in Weißenkirchen sogleich auf die Suche nach den Wegweisern des Welterbesteigs machen.

Fündig werden wir nahe der Kirche, von dort erklimmen wir über die Burgstiege den oberen Ortsteil, um die Wanderung in aussichtsreicher Hanglage zu beginnen.

Unsere Wanderung beginnt mit dem Warten auf die Fähre
Unsere Wanderung beginnt mit dem Warten auf die Fähre
Weißenkirchen hat Charme!
Ein Örtchen mit Aussicht
Ein Örtchen mit Aussicht

Weißenkirchen verlassen wir nach Nordwesten, ein Weilchen verläuft der Welterbesteig durch die Weinberge bevor er sich langsam höher schraubt. Abwechselnd wandern wir auf Waldwegen und Nebensträßchen.

Hinauf in die Weinberge
Hinauf in die Weinberge
Viel Getier kreuzt unseren Weg, diese Smargdeidechse hält ausnahmsweise für die Kamera still.
Viel Getier kreuzt unseren Weg, diese Smargdeidechse hält ausnahmsweise für die Kamera still.

Erst bei einem Aussichtsplatz dreht der Weg so richtig auf: Spitz an der Donau und die zweite Rollfähre auf unserer Runde wirken zwar bereits zum Greifen nah, doch holt der Welterbesteig in einem großen Bogen aus um uns durch verschiedene Geländetypen zu führen.

Vom Trockenrasen (Naturdenkmal) bis zum felsdurchsetzten Hang reicht die Palette, dazwischen rascheln wir immer wieder durch tief mit Buchenlaub bedeckte Waldwege.

Der Weg hat viele Gesichter, einmal sanft...
Der Weg hat viele Gesichter, einmal grün und sanft…
...gleich darauf felsig
…gleich darauf steinig und karg.
Ein Weg und sein Logo
Ein Weg und sein Logo
Höhle
Höhle

Die Rollfähre bei Spitz wird mich schon bald wiedersehen, ist sie doch Teil meines bevorstehenden Abenteuers am Nord-Süd-Weitwanderweg. In ca. drei Wochen werde ich sie erneut benützen – am Weg quer durch Österreich. 🙂

Spitz an der Donau
Spitz an der Donau
Wir warten wieder einmal auf eine Fähre.
Wir warten wieder einmal auf eine Fähre.
Vorfreude auf das nächste Abenteuer!
Vorfreude auf das nächste Abenteuer!

Wieder am rechten Donauufer angekommen finden wir endlich das, weswegen wir eigentlich hergekommen sind: Zahlreiche Marillenbäume stehen in voller Blüte und duften um die Wette. Zwischendrin strahlen Pfirsich- und Mandelbäume mit ihnen um die Wette.

Wegen der Marillenblüte sind wir hier
Wegen der Marillenblüte sind wir hier
Nicht nur die Marillen blühen
Nicht nur die Marillen blühen

Anstatt der vorgesehenen Route durch das Kupfertal wählen wir den kürzeren, aber deutlich steileren Meurersteig auf den Seekopf. Die etwas wackelig wirkende Aussichtwarte am Gipfel besteige ich mit gemischten Gefühlen, jedermanns Sache ist diese Holzkonstruktion sicher nicht.

Am Meurersteig auf den Seekopf
Am Meurersteig auf den Seekopf
Am Meurersteig
Am Meurersteig
Knarzt & knirscht: Der Seekopfturm
Knarzt & knirscht: Der Seekopfturm

Aber wie sich später herausstellen wird, gibt es ohnehin noch einen viel besseren Aussichtsplatz – die Hirschwand. Diesen Felsturm hatten wir eigentlich gar nicht eingeplant, doch Wegweiser lotsen uns dorthin.

Ein kurzer Klettersteig führt über seinen Gipfel, wir können nicht anders als geschwind hinaufzuklettern!

Hoppla, ein Klettersteig!
Hoppla, ein Klettersteig!
Am Hirschwandsteig
Am Hirschwandsteig
Ausblick nach Krems
Ausblick nach Krems
Das andere Ende des Hirschwandsteigs
Das andere Ende des Hirschwandsteigs

Ewig können wir hier nicht sitzen, es wird langsam Zeit an den Rückweg zu denken. Und das ist gut so, denn der Marsch hinunter zur Fähre entpuppt sich als länger als erwartet. Die zahlreichen Felsen am Wegesrand machen den Abstieg aber äußerst kurzweilig.

Der Weg bleibt felsig
Der Weg bleibt felsig, …
...eng und schmal
…eng und schmal
Fast wie auf den Osterinseln
Beinahe wie auf den Osterinseln
Der letzte Abstieg zur Fähre
Der letzte Abstieg zur Fähre

Hinweis: Es war zwar anders geplant, aber wir mussten die Runde auf zwei Tage verteilen, da wir am Abend bereits mit Freunden verabredet waren und davor noch ins Quartier wollten. Absolviert man die Tour in einem Zug, ist mit 23 Kilometern und 900 Höhenmetern zu rechnen, was man durchaus als tagesfüllend bezeichnen kann. Außerdem müssen eventuelle Wartezeiten bei den Fähren eingerechnet werden.

Wer die Marillenblüte heuer noch erleben will, der muss mindestens so spontan sein wie wir es an diesem Wochenende waren. In ein paar Tagen ist der Zauber vorbei und dann bedarf es ein wenig Geduld bis zu nächsten Marillensaison – wenn aus den Blüten saftige Früchte geworden sind. 😉

Links:

Als Vorlage für diese Tour dienten die folgenden zwei Etappen des Wachauer Welterbesteigs:



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4 Kommentare

  1. Sieht toll aus!!
    Die Blüten und Felsen vor allem.
    Nur das Wort Welterbesteig hat mir Schwierigkeiten bereitet 😀

    1. Author

      Ja, über den Welter-Besteig bin auch mehrmals drübergestolpert ?

  2. Eine super schöne Wanderung – der Weg durch die Steine hat mir sehr gefallen – den werde ich mir mal vormerken. Das Klettern lasse ich dann lieber mal aus ;-))
    vielen Dank für s Zeigen
    lg Claudia

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