Haneggkogel: Der Berg für kurze und lange Tage

Der Haneggkogel bei Frohnleiten bietet sich den Wanderern in mehreren Varianten an. Schnelles rauf-runter für die Wenig-Zeit-Haber ist genauso möglich wie gemütliches …-und-dann-woanders-weitergehen für all jene, die mehr Zeit im Rucksack mitgebracht haben. Den Genuss der Aussicht vom Gipfel werden mit Sicherheit beide Teams zu schätzen wissen.

Mein Zeitbudget ist heute sehr großzügig ausgestattet, so beginne ich meine Tour am Bahnhof von Frohnleiten. Das muss so sein, denn hierher werde ich heute nicht mehr zurückkehren.

Als erstes muss ich die Mur überqueren, ist man vormittags unterwegs wird Haneggwanderern dabei die sonnseitig ausgerichtete Skyline Frohnleitens präsentiert.

Frohnleitner Architekturensemble

Zwei Rechtsschwünge bringen mich vom Ende der Brücke zur die Murpromenade, auf der ich nun eine Weile flussabwärts schlendere.

Verlockend. Ein Bad gefällig?

Rechts am Hang liegt Adriach mit seiner Kirche. Die das eingangs erwähnte rauf & runter praktizierenden Autofahrer werden hier ihr Fahrzeug abstellen und bei der Kirche die Fährte des Wanderwegs 532 aufnehmen.

Der Weg hinauf.

Nach den ersten zwei Kehren teilt sich der Weg, die rechte Variante wir wohl von den Freunden der Diretissima gewählt, ich entscheide mich für den längeren Panoramaweg, der etwas weiter nach lings ausholt. Wer sich angesichts des Namens einen fortwährenden Fernblick erhofft, dessen Erwartungen werden mit dem folgendem Foto in denen gemäßigten Bereich zurückgeschraubt.

Das Panorama ist meist durch eine Hundertschaft Bäume verstellt.

Ganz darf der nötige Weitblick – hier auf Gschwendberg (rechts) und Schiffall – nicht fehlen.

Na, geht doch!

In einem Sattel finden die beiden Varianten wieder zueinander. Ganz links lugt auch schon der Gipfel hervor. Trotzdem halte ich mich an dem etwas versteckt liegenden Hof vorest rechts um mich dann in einer langen Hangquerung dem finalen Gipfelanstieg zu nähern.

Auch in den sanften Hügelkuppen des Grazer Berglands ist man vor alpinen Gefahren nicht gefeit. Wovor ich mich allerdings hier genau fürchten soll erschließt sich mir nicht.

Gefahr durch Wurzkörper!

Der Weg schont hier noch meine Kräfte, welche ich auf der Gipfelwiese noch brauchen werde. Knapp davor wird eine Abzweigung passiert. Wichtig ist hier vorerst nur der Wegweiser: Haneggkogel 30 Minuten!

Obwohl der Gipfel schon in greifbarer Nähe ist, wird sich die Gehzeitangabe bewahrheiten.

Steil und immer steiler wird die Wiese, einige Pausen zum Durchatmen sind hier einzuplanen. Bis dann plötzlich das Gipfelkreuz hinter einer Kuppe auftaucht. 1088 Meter. Geschafft!

Oben.

Ich bin alleine hier heroben, kann mir meinen Rastplatz aussuchen. Doch der Gipfel verträgt viele Besucher, die sich auf den Bänken entspannt verteilen könn(t)en. Das Blickfeld umfasst hier die Ausläufer des Hochschwabs, Gleinalpe, Rax, Rennfeld, Schöckl, Koralpe. Hier blicke ich exemplarisch am Gipfelkreuz vorbei zum Hochtrötsch.

Am Haneggkogel

Der lange Weg ins Tal.

Wer will (oder muss) kann nun auf dem selben Weg wieder nach Adriach oder Frohnleiten absteigen, mit oder ohne Panoramaweg. Da auf mich in Frohnleiten keine automobilen Verpflichtungen warten, wähle ich den längeren Abstieg nach Deutschfeistritz am Grazer Umland Weg.

Wer heute noch ganz viel vor hat, sollte aber in die entgegengesetzte Richtung fortsetzen um schließlich nach einem weiten Bogen rund um den Arzwaldgraben in Übelbach wieder in die S-Bahn zu steigen.

Ich aber wende mich meinen eigenen Fußabdrücken zu und gehe die Gipfelwiese wieder hinunter bis zur bereits passierten Abzweigung, die zu erreichen man talwärts keine 30 Minuten benötigt.

Nun rechts abgebogen, erlangt ab sofort die Wegnummer 533 Gültigkeit. Diese führt in einem abwechslungsreichen Mix aus Wald- und Wiesenwege den Rücken zum Murtal, um schließlich in Zitoll den Talboden zu erreichen.

Gelegentlich eröffnen sich Rückblicke auf die noch verschneiten Gipfel der Gleinalpe.

Eilig habe ich es nicht, unterwegs bleibt Zeit für die eine oder andere Entspannungsphase in der Grashalmperspektive.

Liegewiese

Der 533er ist ausreichend markiert, einmal gesellt sich sogar eine Markierung des Grazer Umland Wegs hinzu. Das hat Seltenheitswert, denn auf seinem ca. 200 Kilometer langen Umlauf um die Region Graz begnügt er sich mit gefühlten 10 solcher Markierungen.

Markierung mit Seltenheitswert

An Pausenplätzen mangelt es hier wirklich nicht, einem schnellen Fortkommen ist das eher hinderlich.

So bin ich bereits fünf Stunden unterwegs als ich mich an den finalen Abstieg nach Zitoll mache. Ja, es ginge wesentlich schneller, wenn es sein müsste. Aber das Müssen habe ich heute zuhause gelassen.

Man könnte hier in Zitoll die S-Bahn abpassen – Vorsicht, am Wochenende können sich Wartezeiten bis zu 48 Stunden ergeben! – oder zum Bahnhof Peggau-Deutschfeistritz weiterwandern. Das ist Geschmackssache (konkret: Leberkäse, den ich mir unterwegs zwischen zwei Semmelhälften packen lasse)



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10 Kommentare

  1. Hallo Gerd!
    Bei fast jedem Bild wird rechts der Text abgeschnitten. Liegt’s an meiner PC Einstellung? Irgendwas mit Formaten oder liegt’s an deiner PC Einstellung? MfG Josef

    1. Author

      Also bei mir funktionierts (in verschiedenen Browsern und auch am Handy).

      Frage in die Runde: hat noch jemand dieses Problem?

      LG
      Gert

      1. Bei mir am PC wird alles normal angezeigt (Win7/Chrome).

  2. Finde ich super, dass Du Dich auch von so einem Wetter nicht abschrecken lässt! Ich kenne Leute, die würden bei solchen Bedingungen keinen Schritt vor die Tür setzen (beigl zum Beispiel).

    1. Author

      Vielleicht traut sich das schöne Wetter ja nicht vor die Tür wenn gleichzeitig beigl unterwegs ist? Just guessing.

      Ich sag ja immer: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Gegend. Nördlich des Semmerings hat sich an jenem Tag noch der letzte Rest des “Schneechaos” ausgetobt.

  3. Echt? Der beigl geht nur bei Schiachwetter? *gg*
    Sehr netter Bericht! Ich lese zu meiner Freude, dass du von Zeit zu Zeit auch sehr gemütlich und Seele baumelnd unterwegs bist! Können vermutlich nicht alle Weitwanderer!

    1. Author

      Ich mach das sogar öfters, nur schaffen es diese Touren halt meist nicht in den Blog. Aber diesem Kogel konnte ich den Auftritt nicht verweigern… 😉

  4. Hallo Gert,
    In der Region war ich auch schon öfter unterwegs und habe den Weg nach Dfeistritz gut in Erinnerung. Auch hier war wieder GC schuld.
    Im Moment setzt mich eine Fußverletzung außer Gefecht. Hoffe, es nichts Ernstes, aber nächste Woche weiß ich mehr.
    Lg Volker

    1. Author

      Auch ich war seinerzeit “wegen” GC das erste Mal am Haneggkogel. Seither komme ich aber regelmäßig wieder 😉

      Alles Gute deinem Fuß, möge er dich im Sommer schnell & weit Richtung Monaco tragen!


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