Eisenwurzenweg: Die letzten ihrer Art (Tag 10)

Anfang Oktober, eine Woche Urlaubsbudget. Die Schönwetterkassa ist etwas knapper gefüllt, aber wir erhoffen uns eine kleine Fristerstreckung bis zur nächsten Kaltfront.

Im Bahnhof Amstetten sind wir Ende Juni am Eisenwurzenweg stehen geblieben, also geht’s auch genau dort wieder weiter. Auf der Hinfahrt lassen wir das Auto in Waidhofen an der Ybbs stehen und steigen für die letzten Kilometer auf die Schiene um. Dies wird sich in ein paar Tagen noch als gute Entscheidung erweisen.

Parken in Waidhofen/Ybbs

Wer als Weitwanderer in Waidhofen einen Parkplatz sucht, der wird in der Färbergasse (P4) fündig. Kostet nichts und es ist nur ein Katzensprung zu den den Weitwanderwegen 04, 06 und 08 sowie zur Bahnhaltestelle Waidhofen-Stadt.

Tag 10: Amstetten – Euratsfeld

Den Amstettner Stempel hätten wir uns bereits letztes Mal in das Wanderbuch drücken lassen können, am Ende der langen neunten Etappe haben wir aber einfach darauf vergessen. Die ÖBB-Mitarbeiterin am Fahrkartenschalter holt dies heute für uns nach. Klack-klack!

Nun müssen wir einen Weg aus Amstetten herausfinden, quer durch die Stadt führt der Weg, Markierungen gibt es im Stadtgebiet keine. Den vielbefahrenen Hauptstraßen versuchen wir so gut wie möglich auszuweichen, somit unterqueren wir die Westbahn durch die Gschirmbachpassage.

Noch wissen wir es nicht, aber wir könnten die letzten Wanderer gewesen sein, die den Eisenwurzen-Weitwanderweg in dieser Form gehen. Was auch gut so ist, denn speziell die erste Hälfte des Weges nach Euratsfeld empfinden wir als eher eintönig und vor allem sehr asphaltlastig.

Vorbei an der Kläranlage
Weitwandermarkierungen

Teil 2: Besser. Viel Besser!

Erst nachdem wir die Landesstraße 90 überqueren bessert sich die Lage deutlich. Feldwege führen uns durch fast parkartig angelegte Landschaften und die Sonnenblumen erweisen uns ihre letzten Grüße vor dem Winter.

Sonnenstrahlen von oben und unten!

Ich hab’ Fisolen, Pastinaken und Schalotten! Wenn nun jemand ausgerechnetet Bananen verlangt, kann ich selbst damit dienen, denn die habe ich im Rucksack. Und ein Ohrwurm ist nun auch im Gepäck.

Hübsche Idee: Selbstbedienungsbauernmarkt im Container, geöffnet 24/7.

Eines bekomme ich aber nicht so recht vor die Linse: Euratsfeld, unser heutiges Tagesziel versteckt sich immer wieder hinter Bäumen, Bauernhöfen oder anderen Widrigkeiten. Hier zeigen sich einmal ein paar Häuser am Horizont.

Wir wandern über ältere Brücken…

…und solche ganz jungen Baujahres.

Euratsfeld betreten wir nicht von seiner schönsten Seite, jedoch durch die wohl aktuell begehrtesten Baugründe.

Wieder einmal landen wir beim Weitwandern beim örtlichen Alpenverein.

Das begehrte Euratsfeldfoto will und will nicht gelingen. Hier haben wir endlich einmal eine halbwegs brauchbare Sicht auf das Örtchen, dann überstrahlt die Abendsonne alles.

Wir sind bereits am Weg zu unserem, etwas außerhalb gelegenen Quartier. Die Vorboten des aufziehenden Schlechtwetters malen abschließend noch eine schöne Stimmung in den Sonnenuntergang bevor wir uns endlich an den Esstisch setzen können.

Morgen soll’s eher feucht werden, aber wir haben eine auch bei schlechten Bedingungen gut gehbare Etappe geplant.

Die letzten Wanderer ihrer Art?

Eigentlich ist dieser Etappenbericht schon beim Schreiben wieder veraltet. Denn noch vor dem Abendessen am selben Tag erreicht mich eine E-Mail des Alpenvereins Amstetten.

Der Inhalt: Der Eisenwurzenweg wurde auf unserer heutigen Etappe an mehreren Stellen umgelegt. Dies aber durchwegs zu seinem Vorteil, die Stadtdurchquerung ist einer etwas längeren Route über Fuß- und Radwege gewichen, auch weiter südlich gibt es einige Optimierungen.

Hier der neue Verlauf:

Neuer Verlauf des Eisenwurzenweg südlich von Amstetten (für mehr Details bitte anklicken)

Schade, ein paar Stunden früher und wir hätten die neue, naturnähere Route testen können. So haben wir uns an die Karte gehalten und sind auf dem alten Weg unterwegs gewesen.



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