Nach vier Tagen ‘auf der Höh’ geht es nun abwärts mit uns, die südlichen Ausläufer der Saualpe tauschen wir im Laufe des Tages gegen das Ufer der Drau ein.
Unter Palmen (!) können wir zufrieden auf die Gesamtüberschreitung von Judenburg bis Völkermarkt zurückblicken, die uns bei nahezu perfekten Wetterbedingungen gelungen ist
Tag 24: Diex – Bhf. Tainach-Stein
Wieder sind wir mit Peter gemeinsam unterwegs, heute auf einem Wanderweg, der mancherorts sehr abrupt zu enden scheint (es geht aber ganz, ganz sicher weiter).
Hier gelingt uns schon ein Blick auf die Südgrenze Österreichs, wo auch der Eisenwurzenweg sein Ende findet. Der Gipfel in der Mitte ist der Hochobir.
Je nach Region gibt es bekanntlich über 1000, 1500 oder 2000 Metern unter Wanderern und Bergsteigern kein “Sie” mehr. Hier, auf exakt einem Kilometer über dem Meeresspiegel macht uns der Du-Stein darauf aufmerksam, dass in Kärnten die erste Variante dieser Regel zur Anwendung gebracht wird.
Durchaus abwechslungsreich verläuft der Weg ins Tal.
Und wenn uns nicht die Himbeeren bremsen, versucht es halt die restliche Vegetation.
Peters Freundin Johanna hat uns schon gestern Abend in Diex besucht. Ihr Auto hat sie schon strategisch gut geparkt und bald kommt sie uns aus dem Tal entgegen, nun wandern wir bereits zu viert.
In St. Stefan erreichen wir endgültig den Talboden und befinden uns auf einer niedrigeren Seehöhe als in Judenburg, vor wir vorvorvorgestern unseren Aufstieg auf den Zirbitzkogel begonnen haben.
In den fünf Tagen ging es also mehrheitlich bergab – angefühlt hat es sich ehrlichgesagt anders…
Der Weg hinüber nach Völkermarkt entpuppt sich als nett, wir wandern zwischen Feldern und durch schattenspendende Wälder.
Der erste Vorposten der Völkermarkter Zivilisation ist das Schwimmbad. Wollen wir erst nur an der Kassa einen Stempel holen, wird uns gleich eintrittsfreier Einlass zur Heimsuchung des Badebüffets gewährt.
Nach der Durchquerung der Stadt haben wir bald die Drau vor uns, die uns nun die Route vorgibt.
Eine hübsche, aber nicht besonders abwechslungsreiche Route, wohlgemerkt. Wir schreiben Ende Juli und die Temperaturen sind dementsprechend.
Unser Traum von Erfrischung bleibt einer von warmen Eislutschern, den ein gewisser Herr Hans Sima jedoch per Verordnung umgehend platzen lässt.
Endlich, nach vielen Kilometern / Stunden dürfen wir endlich die Drau auf der Brücke zwischen Tainach und Stein queren. Der Bahnhof der beiden Orte liegt gleich jenseits der Brücke, was für uns bedeutet, nun die Heimreise anzutreten.
Nicht ohne noch mit Johanna und Peter ein Abschiedsbier zu trinken. Peter wird morgen weiterwandern und den Eisenwurzenweg vielleicht in ein paar Tagen abschließen.
Ob uns dieses Kunststück im heurigen Jahr (2018) auch noch gelingen wird? Dies mit fast halbjähriger Verspätung schreibend, darf ich verraten: Ja, es wird!