Rupertiweg 10A: Einmal geht’s noch…

Finster. Kalt. Flach. Und geradeaus.

Heute ist wieder alles dabei, wofür ich in den vergangenen Tagen am Rupertiweg hart trainiert habe. So starte ich gut vorbereitet in die letzten Kilometer meines Rupertiwegabenteuers, das mich heute nach Ostermiething bringen soll.

Tag 7A: Duttendorf – Ostermiething

Die Naturfreunde zeigen sich weitwanderfreundlich und hätten mir sogar Frühstück um 6 Uhr angeboten, aber übertreiben will ich es dann doch nicht.

Früh und finster geht es hinunter zur Salzach
Sechs Stunden stehen mir heute aber nicht zur Verfügung!

Knapp vor sieben Uhr stehe ich vor einen Wegweiser, der die Dauer meines Wandertags mit sechs Stunden veranschlagt. 7 plus 6 macht allerdings 13, und ich möchte eigentlich schon um 12:30 Uhr im Zug sitzen. Zu meinen Ungunsten liegt der Bahnhof von Ostermiething auch noch weit außerhalb des Ortszentrum. Also los!

Die Stirnlampe kann zum Glück im Rucksack bleiben, lediglich die Kamera schaltet gelegentlich den Blitz dazu. Die Stufen hinunter zur Salzach sind beleuchtet, die folgende Stunde ist ohnehin flaches Uferwandern angesagt, bevor der Weg links hinauf in den Wald zu einem “Heilbründl” biegt. Mein Rucksack ist gut gefüllt, auftanken muss ich also nicht, aber die Zeit für eine kleine Jause nehme ich mir.

Morgengrauen am Salzachufer
Beim Heilbründl

Nach dem Bründl stoße ich immer wieder auf gelöschte Markierungen, aber sinnvolle Alternativroute gibt es hier ohnehin keine. Also lasse ich mich von schwarz-schwarz-schwarz anstatt rot-weiss-rot sicher durch den Wald leiten.

Join the dark side – auch mit gelöschten Markierungen lässt es sich gut wandern
Es grünt so grün…
Auf dem Weg nach St. Radegund
Ansprechender Steig hinunter aufs Flussniveau

St. Radegund ist der einzige Ort auf meinem Weg heute. Einkehr- und Nächtigungsmöglichkeit gäbe es hier, Zeit dafür bleibt leider keine. Kurz und steil geht hinunter zur Salzach und zur Abwechslung steht wieder einmal eine kilometerlange Wanderung am Hochwasser-Schutzdamm am Programm (es gäbe auch eine – etwas längere – Variante direkt am Ufer). Der Morgenfrost hat die Landschaft noch fest im Griff.

Nachdem der Damm recht abrupt über ein paar Stufen verlassen wird, folge ich kurz einer Straße bis zur Brücke in bayrische Tittmoning, bleibe aber am österreichischen Ufer.

Bis auf den Auf-die-Brücke-bis-zur-Staatsgrenze-Abstecher natürlich:

In die andere Richtung ist die Aussicht hingegen eher ÖD…

Die nächsten Kilometer nach Süden wurde die Wegplanung wieder einmal mit dem Lineal durchgeführt, erst noch angenehm auf Schotter, später auf Betonplatten. Letztlich könnte man hier stundenlang geradeaus weiterwandern, meine Markierung biegt aber zum Glück doch einmal links in den Auwald ab.

Kurz noch über die Felder, dann ragt auch schon der Kirchturm von Ostermiething am Horizont auf. Meinen Zug werde ich locker erreichen, das Tempo kann ich nun ein wenig zurücknehmen.

Eine Wegweiseragglomeration an einer Mauer markiert das Ende der Rupertiwegsvariante 10A, die ich nun erfolgreich in meinem Tourenbuch abhaken kann.

10A Ende.

Fazit: Mit eher geringen Erwartungen bin ich hergekommen, doch der 10A hat sich als abwechslungsreicher entpuppt als gedacht, auch wenn man ihm manche Länge nicht absprechen kann. Die Wintermonate sind sicher die optimale Zeit dafür, auch weil man sich in der wärmeren Jahreszeit viele Strecken mit den Radfahrern teilen muss.

Die Hauptroute durch Hausruck und Kobernaußerwald würde ich bei einer neuerlichen Begehung wohl trotzdem vorziehen.

Nun bleibt mir nur mehr der Weg zum Bahnhof, dazu muss ich den Ort durchqueren und auf der anderen Seite noch 15 Minuten zur Endstation der S11 wandern. Diesen Wegabschnitt durfte ich bereits anno 2015 bei meiner Begehung der Hauptroute mehrfach erkunden.

Mein Zug ist auch schon da.

Die Fortsetzung nach Süden verläuft von Ostermiething übrigens nach Obern- und Nußdorf, sowie weiter nach Salzburg.

Nach Salzburg wird mich dann wohl auch mein letzter Besuch auf dem Rupertiweg führen, denn dort ist noch ein kleines Stück offen. 2015 habe ich die kürzere Route quer durch die Mozartstadt gewählt (da ich zum Bahnhof wollte), während wohl die längere, anstrengendere, aber sicher schönere Route über den Gipfel des Gaisbergs führt. Kommt auch noch dran, versprochen!



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