Tag 12: Srečno! #ansmeer

In Trojane haben wir im Hotel gut geschlafen, und auch ein wenig den Charme genossen, den man aus den Jugoslawienurlauben der 70er und 80er kennt. Übrigens: wer gerne Hotelbesitzer werden möchte – hier steht eins zum Verkauf.

Wir verzichten darauf, beim bekannten Krapfenwirt auf dem Trojanepass (auch den kennt man von Urlaubsfahrten ans Meer) die örtliche Germteigspezialität in den Rucksack zu packen, auch wenn das eine kalorienreiche Wanderjause wäre…

Den ersten Kilometer wandern wir auf der Nationalstraße, bevor es links hinauf geht. Über eine steile Schotterstraße gelangen wir in die Ortschaft (eigentlich nur ein Hof) Doline. Dort begrüßt uns wieder einmal ein Hund, aber wie bei allen Hundebegegnungen bisher sind die Vierbeiner freundlich und fordern maximal Streicheleinheiten von uns. Die aggressiveren Wauwaus befanden sich immer an einer Kette oder in Zwingern.

Danach gehen wir durch den Hof – und das meine ich, wie ich es schreibe.

Nun folgen wir länger einem vorwiegend mit Buchen bewachsenen Bergrücken, erst auf der rechten Hangseite, dann wechselt der Weg über einen kleinen Sattel nach links.

Irgendwann biegt der Weg um eine Ecke – und wir stehen plötzlich in einer gänzlich veränderten Landschaft. Wer genau hinschaut, kann den Gruß des Markierungswarts auf dem Felsen lesen: Srečno! (Alles Gute! / Viel Glück! / Gesundheit!)

Ein alpin anmutendes Steiglein leitet uns durch eine felsige Landschaft. Es ist aber problemlos zu begehen und leider nur wenige Minuten lang. Jedenfalls ein weiteres Highlight am E6 SLO.

Das nächste Ziel ist Limbarska Gora, mit einer Kirche am Gipfel. Dorthin gehen wir zuerst auf einer Asphaltstraße, dann abwechselnd auf Waldwegen und Schotterpisten (was sich in so einem kurzen Satz zusammenfassen lässt, dauert in der Realität zwei Stunden).

Der Gasthof auf Limbarska Gora hat heute leider Ruhetag, daher gehen wir nach einer kurzen Verschnaufpause im Gastgarten hinunter nach Moravče – unsere Energieniveaus sind schon ein bisserl auf Reserve.

Im Ort angekommen, suchen wir das Gasthaus Pri Jurku auf und überlegen, ob wir heute noch weitergehen wollen.

Die nette Kellnerin ruft bei der ca. eineinhalb Stunden entfernten Hütte Dom na Uštah an – und hat leider schlechte Nachrichten für uns: bis Freitag komplett ausgebucht…

Somit aktivieren wir Plan B: wir fahren mit dem Bus nach Ljubljana und legen dort einen Pausentag ein.

Doch dann kommt die Kellnerin noch einmal zu uns und meint, die Hütte hätte zurückgerufen und es gäbe doch zwei Optionen: Wir könnten entweder im Zelt schlafen oder in einem „alten Schuppen im Heu“.

Nach kurzem Beraten entscheiden wir uns für das Heu – und sofort setzt das Kopfkino ein, wie diese Unterkunft wohl aussehen wird…

Also weiter. Wir sind recht schnell bei der Hütte, die sieht auch gar nicht nach Heustadel aus, und genießen auf der Terrasse erst ein paar Getränke sowie jeder einen Teller Palačinke.

Die Spannung auf unser Quartier wird langsam unerträglich (d.h. wir sind schon recht müde) und schließlich werden wir auf den 10 Minuten entfernten Pferdehof (“ranč” – sprecht es aus!) geführt, wo im Dachboden ein schönes Schlaflager hergerichtet wurde. Sogar Schlafsäcke gäbe es (haben wir aber selber mit) und eine Dusche auch – perfekt!

Jetzt müssen wir nur mehr hoffen, dass uns in der Nacht der Heuschnupfen nicht zu sehr plagt. Aber auch in dem Fall wäre der Gruß auf dem Felsen passend: Srečno!



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