Tag 19: Ganz oben am Snežnik #ansmeer

Wieder einmal starten wir – mit Lunchpaketen ausgestattet – früh in den Tag. Ein kurzes Stück gehen wir den Weg von gestern zurück und folgen für die erste Viertelstunde der Schotterstraße in Richtung Sviščaki (wir könnten also gleich auf der Straße zu unserem Tagesziel weiter gehen).

Doch dazwischen wollen wir doch den Veliki Snežnik besteigen, den höchsten Gipfel auf dem E6 durch Slowenien. Also verlassen wir die Straße in einer Kurve nach rechts.

Hier denke ich mir: schön, einmal den eigenen Wanderweg so im Profil zu sehen:

Wir stapfen also mit den gut gefüllten Rucksäcken die immer steiler werdende Steigung hinauf, bis uns nach einigen Minuten das Fehlen der Markierungen auffällt. Also wieder zurück hinunter und der Wegmarkierung (relativ) gemütlich geradeaus weiter. Immerhin sorgt der morgendliche Extraausflug dafür, dass unsere Sinne für die rot-gelben Punkte geschärft sind, nochmal sollte uns das besser nicht passieren…

Der Weg folgt eine Weile dem Hang Richtung Osten, bis wir schließlich wieder vor so einer Steigung stehen – diesmal ist sie leider eindeutig und ausgezeichnet markiert. Das werden wir heute noch ein paar mal erleben.

Generell ist das Wandern im Karst recht anstrengend, da kann man sich schon mal nach einer Stunde auf der selben Seehöhe wiederfinden und ist dazwischen trotzdem kein ebenes Stück gewandert.

Wir kreuzen nochmal unsere morgens begangene Straße (wieder lockt ein Wegweiser nach Sviščaki) und dann beginnt der Aufstieg auf den Snežnik so richtig.

Etwa 300 Höhenmeter unter dem Gipfel halten wir Rast in einem Buchenwald, wenig später verkündet ein Wegweiser eine Gehzeit von 40 Minuten – nur leider, er lügt!

Wir schrauben uns langsam höher und ziemlich abrupt weicht der Buchenwald der Latschenzone. Erstmals haben wir heute eine richtig gute Fernsicht.

Wir erreichen den Mali Snežnik, einen Vorgipfel – und können erstmals das Meer sehen, die Kvarner Bucht bei Rijeka ist gar nicht weit entfernt.

Über einen steinigen Weg (typische Latschengasse, wie man sie auch bei uns vorfindet) gelangen wir schließlich auf den Veliki Snežnik mit der Koča Draga Karolina, die heute zu unserer Überraschung geöffnet hat (eigentlich sollte sie erst ab morgen durchgehend bewirtschaftet sein).

Der Blick Richtung Rijeka:

Auch die Adria bei Koper/Strunjan (das ist ja die Richtung, in die wir wollen) ist in der Ferne zu sehen, leider aber nicht auf den Fotos zu erkennen.

Wir lassen uns ausreichend Zeit und genießen die Aussicht, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen.

Erst wieder lange durch die Latschen, dann auf einer (nur für den Hüttenwirt befahrbaren) Zufahrtstraße und schließlich auf nicht besonders gut markierten Wanderwegen nach Sviščaki, einem größeren Ferienhüttendorf. In der Alpenvereinshütte hat man uns bereits erwartet und ein nettes Zimmer für uns gerichtet.

Das war heute sicher der anstrengendste Tag unsers Wanderurlaubs, selbst der lange Aufstieg vom Drautal auf die Mala Kopa vor zwei Wochen war da „harmloser“.



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