Endlich wieder einmal eine Wanderung, bei der ich nur “Passagier” sein darf, und sich jemand anderer um die gesamten Organisationsarbeiten kümmern. “Jemand anderer”, das ist in diesem Fall Martin, Tourenführer der Sektion Weitwanderer des Österreichischen Alpenvereins, der den Nordalpenweg etappenweise in sein Programm aufgenommen hat.
Im April 2024 stehen die ersten beiden Etappen der Wiener Route des 01ers auf dem Plan – und da ich bisher nur die Burgenlandroute kenne, hänge ich mich da einfach an.
Tag 1: Pertoldsdorf – Peilstein
Wobei, ganz unbekannt ist mir die Auftaktetappe ja nicht, mit Gerhard bin ich seinerzeit ja von Perchtoldsdorf nach Mariazell gewandert, der erste Tag des Wiener Mariazellerwegs hat fast dieselbe Routenführung.
Hier beginnen wir (13 Wanderer) mit dem obligatorischen Startfoto beim Weitwanderstein oberhalb der Kirche. 1.000 Kilometer bis Bregenz sind’s von hier, soweit gehen wir diesmal aber nicht.
Wir starten also den Aufstieg zur Kammersteiner Hütte. Für eine Einkehr ist es noch zu früh, die Aussicht von der Josefswarte lassen wir aber trotzdem nicht aus. Die sich aufdrängende Frage, welcher Gipfel der Peilstein ist, kann niemand beantworten (kein Wunder, wie sich später herausstellt, sieht man ihn von hier aus gar nicht).
Nun beginnt eine lange – bärlauchblütengesäumte – Forststraßenwanderung durch den Wienerwald, beim Kreuzsattel beginnt der Abstieg nach Sittendorf.
Bei der Pilgerzählstelle lässt Martin die Wanderer einzeln durch das Drehkreuz. Wer zu dreizehnt losmarschiert, muss ja auch irgendwie sicherstellen, dass auch 13 Wanderer am Ende ankommen…

In Heiligenkreuz kehren wir in Stiftsgasthof zum Mittagessen ein:

Wir wandern weiter nach Mayerling und Maria Raisenmarkt, dort beginnt schließlich der Aufstieg auf den Peilstein, hier trennt sich auch der Nordalpenweg vom Mariazellerweg, die letzte Wanderstunde ist somit “Neuland” für mich.
Der Weg hinauf zum Peilsteinhaus – wieder durch Bärlauchfelder – ist länger als erwartet, aber schließlich erreichen wir die Hütte, in der unsere Gruppe ein großes Lager für uns alleine hat.

Tag 2: Peilstein – Piestingtal
Der Tag beginnt mit dem Abstieg nach Neuhaus und weiter nach Weissenbach im Triestingtal. Auf der anderen Talseite steigen wir auf zum Kienthalerkreuz und gehen weiter zum Roten Kreuz. Zwei Sätze nur, doch mehrere Wanderstunden, also rasten wir auf einer Wiese.
Schöne Wanderwege bringen uns zum Straßensattel „Auf dem Hals“ und eine dreiviertel Stunde später sitzen wir im Gastgarten des Waxeneckhauses beim Mittagessen (Ein Satz, detto).
Weiter geht’s – durch klassisches Föhrenwaldgelände – zum Geyersattel und zur Fotzeben, wo der Aufstieg auf die Hohe Mandling beginnt. Es ist schon nach halb 5 als wir den höchsten Punkt dieser Zweitagestour erreichen, der Tag wird länger als gedacht…

Hier stand einst die Berndorfer Hütte, die aber vor knapp 20 Jahren abgebrannt ist. Daher ist derzeit „keine Einkehr möglich“ wie die Schilder verkünden. Lediglich ein selbstgebasteltes Gipfelkreuz gibt es hier.

Hier zweigt übrigens eine Variante 01A des Nordalpenwegs (über die Hohe Wand) ab, die ich mir ein andermal anschauen werde.
Nun müssen wir nur mehr ins Piestingtal absteigen, knapp eine Stunde haben wir dafür Zeit, um den Zug zu erwischen. Ein schöner, aber durchaus steiler Steig – schlechtes Gelände, um sich zu beeilen.
Aber es geht sich aus, fünf Minuten nach Ankunft im Tal sitzen alle fünf (!) Wanderer (ja, es gab unterwegs doch den einen oder anderen Ausfall) im Zug Richtung Wiener Neustadt, wo sich das Grüppchen in alle Richtungen zerstreut.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
Die schönsten und aussagekräftigsten Bilder die ich je im Internet gesehen habe. Wunderbar kann ich nur sagen.