Ein billiger 3000er?
Der Wetterbericht versprach Sonnenschein in Zell am See und doch sitzen Helen und ich unter einer hartnäckigen Hochnebeldecke. Die Webcams auf den umliegenden Gipfeln verraten, dass die Sonne heute wandernd nicht so leicht zu erreichen ist.
Daher entschließen wir uns spontan zu einem Ausflug aufs Kitzsteinhorn, die (nicht ganz günstige) Seilbahn katapultiert uns bis zur 3000m-Marke.
Beim Alpincenter auf 2446m fassen wir beinahe den Entschluss, uns für den Nachmittag Ski auszuleihen. Doch wegen der nicht unerheblichen Kosten für die Ausrüstung und die Aufzahlung auf einen Tagesskipass belassen wir es letztlich doch bei einem Wandertag.
So fahren wir mit der Gletscherbahn hinauf zur Bergstation, die Aussichtsplattform dort gaukelt den Touristen vor, auf 3023m On Top of Salzburg zu stehen. Das stimmt zwar so nicht (es ginge noch knapp 650m höher) aber das Panorama ist trotzdem gewaltig.
Der Gipfel des Kitzsteinhorns nur 200 Höhenmeter entfernt, klar können wir den nicht auslassen. Von herunten sieht es nach einem eher gemütlichen Aufstieg aus.
Das stimmt so sicher im Sommer, Stahlseile leiten gesichert zum Gipfel.
Die ersten 50 Höhenmeter müssen wir uns mühsam durch Tiefschnee nach oben kämpfen, brauchbare Spur gibt es im trockenen Pulverschnee leider keine. Doch dann erreichen wir den gesicherten Abschnitt.
All zu schwierig ist der Aufstieg nicht, doch der (Neu-)Schnee sorgt stellenweise für recht rutschige Bedingungen. Außerdem liegt abschnittsweise das Stahlseil bereits unter dem Schnee, dort gibt es aber meist gute Tritte im Schnee.
So benötigen wir etwa 50 Minuten, um den Gipfel zu erreichen, den wir die meiste Zeit für uns alleine haben.
Der Abstieg ist einfacher als erwartet, da die Sonne mittlerweile den Schnee etwas griffiger gemacht hat. Der befürchtete Eiertanz bleibt uns erspart, trotzdem müssen wir aufpassen, ein Ausrutscher würde hier nicht gut ausgehen.
Nach in Summe zwei Stunden erreichen wir wieder die Bergstation. Das GPS zeigt gerade mal eine Wegstrecke von einem läppischen Kilometer an… Schön, dass es heuer noch für einen “Wanderdreitausender” gereicht hat! 😉
Hier noch zwei nette Nachtaufnahmen, die am Ufer des Zeller Sees entstanden sind: