
Das neue Jahr beginnt gleich mit einem astronomischen Highlight, einer partiellen Sonnenfinsternis. Zwar bei weitem nicht so spektakulär für alle, die die totale Finsternis am 11. August 1999 (Kinder, wie die Zeit vergeht!) gesehen haben, aber interessant ist eine partielle Finsternis allemal.
Eine Weile hab ich schon gegrübelt, welcher Beobachtungsstandort denn in Frage kommen könnte und dann Orotl die Kärntner Saualpe vorgeschlagen, die wir auch für den Jahreswechsel in Betracht gezogen hatten. Als alles fixiert war, habe ich auch Werner die Abfahrtszeit mitgeteilt – und siehe da, er und seine DSLR waren dabei.
Startpunkt war um Punkt 6 Uhr früh der Parkplatz auf der Passhöhe am Klippitztörl (1644 m). Bis zum Sonnenaufgang (7:43 Uhr) sollten wir mindestens den Sattel zwischen Geierkogel und Forstalpe (1829 m) erreichen, ab dort werden wir freie Sicht nach Osten haben.
Schon am Parpklatz war es kalt, wir hatten leider kein Thermometer mit aber im Nachhinein habe ich recherchiert: Unten im Lavanttal hatte es laue -12°C, hier über dem Nebel wird es wohl noch einige Gräder weniger gehabt haben. Die Kälte sollte neben der Sonnenfinsternis auch das Thema des Tages werden.
Wenigstens geht kein Wind. Noch nicht…


Den Sattel haben wir locker in der Zeit erreicht und so ging es nach ein paar Fotos der Koralpe im Morgenrot gleich weiter. Länger stehen zu bleiben wäre ohnehin keine Option, denn ab nun begleiteten uns ständig 30 km/h Wind.
Ein wenig unheimlich ist mir heute Orotls Aufstiegstempo, denn er hängt mich mehrmals locker ab. Zur Strafe übersieht er dann aber fast den Sonnenaufgang, denn er will natürlichl die Gelegenheit nutzen, mich mal von vorne zu knipsen. Ich deute nur stumm in Richtung Osten und schon lässt er mich mit seiner Kamera in Ruhe! Jedenfalls komme ich genau zum Sonnenaufgang auf der Forstalpe (2034 m) an.







Selbst das Sonnenbad, etwas Tee und zwei Lagen Handschuhe können uns nicht aufwärmen, die Sonnenfinsternis kommt auch erst langsam in die Gänge. So beschließen wir, etwas Bewegung zu machen und ziehen weiter. Eigentlich wollten wir bis zum Ladinger Spitz (2079 m) – dem höchten Punkt der Saualpe – weiterwandern, aber angesichts der Kälte begnügen wir uns heute mit dem Kienberg (2050 m), einem sanften, runden Hügerl.


Nicht nur Werner friert, auch den Akkus seiner Kamera ist kalt, so macht er nur einige wenige Fotos. Darunter aber genau jenes, wegen welchem wir hier heraufgekommen sind:

Gerade rechtzeitig, denn wenig später ziehen Wolken auf und Werner beschließt umzukehren, um zum “warmen Auto” zurückzukehren. Orotl und ich gehen weiter zum Kienberg.

Ein weiterer interessanter Effekt den es heute zu sehen gab, waren Luftspiegelungen, welche die Berge in der Entfernung sehr eigenartig aussehen ließen. Das hatte aber wohl nichts mit der Sonnenfinsternis zu tun, eher mit den eisigen Temperaturen bzw. Temperaturunterschieden. Eine Erklärung dazu gibt es in diesem Forum (gipfeltreffen.at).




Am Rückweg verbringen wir noch einige Zeit mit dem Versuch, die Berge des Panoramas im Westen und Nordwesten zuzuorden. Doch leider gewinnen wir nur die Erkenntnis, dass wir uns in Kärnten so gar nicht auskennen (obwohl man auch weit in die Steiermark sieht). Die Sonne wärmt uns mittlerweile in diesen Pausen zumindest etwas auf.


Trotz der eisigen Temperaturen – mir war noch nie sooo fingerkalt! – hat uns diese Tour Lust gemacht, einmal im Sommer hier herauf zu kommen und evtl. bis zum Zirbitzkogel weiter zu wandern.
Orotl war schneller als Gert? was war denn da loß? 😉