Bereits vor zwei Jahren haben Helen und ich die Ausbildung zum Wanderführer begonnen. Zeit also, diese einmal zu Ende zu bringen. Doch fast hätte es auch heuer nicht geklappt, denn der Kurs ist begehrt. Nur durch einen eingeschobenen Sondertermin finden wir 2016 noch zwei freie Kursplätze.
Von Freitag bis Montag verbringen wir vier Tage am Klippitztörl um im Wanderführer Intensivmodul alles über das Wandern mit Gruppen zu lernen.
1. Tag: Willkommen
In der Früh reisen wir aufs Klippitztörl an, gerne wären wir schon gestern gekommen – doch das Quartier war mit einer Schülergruppe ausgebucht. An jedem der vier Tage steht ein dichtes Programm von ca. 8:30 bis 21 Uhr auf dem Programm.
Heute geht’s um folgendes:
- Wer bin ich, wer bist du? Vorstellungsspielchen.
- Kartentheorie: Landkarte, Gelände & Wegzeitberechnung
- Tourenplanung: Wo, wie, warum und wie lang gemma?
- Frischluft schnappen: Trainingstheorie, Gehtechnik & Wanderungen abwechslungsreich gestalten
- No risk, no fun? Risikomanagement im Bergsport
Weiters müssen wir die Tour für den nächsten Tag planen, von unserem Hotel soll es über den 1818m hohen Hohenwart zur Grünhütte gehen.
Natürlich gilt es die Wanderung auch wieder mit einem Gestaltungselement aufzulockern. Ich hätte ja gerne wieder was über das Weitwandern erzählt, aber wir bekommen Themen aus dem Lostopf zugeteilt. Und ich so:
2. Tag: Gipfelsturm
Der Wettergott zeigt Erbarmen, erst am Nachmittag soll es regnen. Trotz der einen oder anderen Verzögerung schaffen wir es auch pünktlich vor dem Regenguss wieder nach Hause. Unterwegs lässt uns Bernhard immer wieder den Standort bestimmen, sowie den einen oder anderen Punkt in der Entfernung.
Den Abend widmen wir dann der Juristerei. Was darf/muss ein Wanderführer? Worauf muss er achten, sowohl bei der Tour als auch bei der steuerrechtlichen Behandlung der hoffentlich reichlich sprudelnden Einnahmen.
Tag 3:
- Hoch & Tief: Wenn’s in der Wetterküche brodelt.
- Ist das nun ein Gipfelaufbau mit scharfem Südostgrat oder ein Kar, welches in ein breites Tal übergeht? Geländeformen auf der Karte erkennen.
- Wos host gsogt? Über die Tücken der Kommunikation.
- Der Onkel Doktor erzählt: Über die erste Hilfe.
- Wir wiederholen. Morgen ist ja schon die Prüfung.
Tag 4: Jetzt wird’s ernst?
Heute steht die Prüfung am Programm. Natürlich gibt’s eine gewisse Aufregung, aber wenn man in den vergangenen Kurstagen gut aufgepasst hat, muss man sich davor nicht fürchten.
Gleich in der Früh steht ein schriftlicher Test am Programm, der die folgenden Themen umfasst:
- Landkarte & Orientierung
- Tourenplanung und -durchführung
- Wetter
- Recht
- Notfallmanagement & Erste Hilfe
Es folgt ein praktischer Teil: Ausgehend von der Naturfreundehütte am Klippitztörl drehen wir eine kleine Runde, Orientierung, Standort- und Fernpunktbestimmung sind gefragt.
Den Abschluss bildet eine mündliche Prüfung zu den Themen Kartenkunde & Wegbeschreibung sowie Erste Hilfe. Wenn es noch ‘Nachfragen’ zur schriftlichen Prüfung gibt ist jetzt auch die Zeit dazu.
Fazit
Letztlich schaffen es alle 18 Teilnehmer durch die Prüfung und dürfen sich ab sofort Geprüfte/r VAVÖ Wanderführer/in nennen.
Wie schon das ‘Grundmodul’ in Spital am Pyhrn durften wir auch diesmal wieder einen lehrreichen, spannenden und unterhaltsamen Kurs erleben. Den ich aber viel mehr als Urlaub mit Lerneffekt wahrgenommen habe. Vielen Dank an alle Ausbilder (Miriam, Monika, Bernhard, Kurt und Robert) sowie VAVÖ-Chef Rudi für dieses tolle Wochenende. Und an die anderen Kursteilnehmer – es war eine tolle Gruppe!
Wenn ich etwas Kritisches anmerken darf, dann dass während der vier Tage keine Zeit zur Nutzung des Wellnessbereichs im Hotel Hochegger blieb. 🙂
Gratulation von der (bald) Hebalm!
Der Schirmständer
Danke! Schaut’s dass schnell weiter kommts, die Regenwand nähert sich gerade Graz!
Ich gratuliere den beiden frischgebackenen Wanderführern herzlich! Wann können wir euch für IIS/AVM Ausflug buchen??
Die Frage “warum gehen wir?” find ich super. 🙂
Und hat Helen die Genehmigung erteilt ihr GebDatum zu veröffentlichen?! 😀
Gratulation zum Abschluss.
Was hast Du ueber Gehtechnik gelernt?
Es ging um Gleichgewicht, z.B. Wann sind Stöcke sinnvoll und wann nicht, oder dass viele Leute beim Bergabgehen gerne mit Rückenlage gehen.
Ich dachte mir schon, dass es unter anderen um Gleichgewicht ging. Mein Interesse geht mehr ins Detail (aus persoenlichen Gruenden – zB wann immer man den Koerperschwerpunkt falsch setzen kann, dann schaffe ich das und ich schaffe es zu rutschen wo niemand anderer oder jedenfalls fast niemand rutscht).
Habt Ihr Unterlagen bzw. Literaturreferenzen bekommen?
Es ist aber natuerlich sowieso das eine theoretisches Wissen zu haben und etwas anderes es persoenlich umsetzen zu koennen oder aus Wanderfuehrersicht jemandem Ratschlaege geben zu koennen, der etwas nicht richtig macht so dass die Person es auch schafft dies umzusetzen.
(Ja, ich weiss, dass das keine zentrale Aufgabe von Wanderfuehrern ist – ich bin nur neugierig ob in der Ausbildung etwas vorkam, was fuer mich interessant sein koennte.)
Super, gratuliere! Aber die durchgehende Kleinschreibung auf dem Zertifikat: sowas treibt mich in den Wahnsinn 😀
HALLO MARTIN!
ALSO DA MUSST DU DICH BEIM VAVÖ BESCHWEREN!
GERT
P.S. Besser so? 😉
Gratulation auch von mir an Euch beide!
Nur beim Reiten, da haperts noch gewaltig! Die Zügelführung – nein, so geht das nicht! *ggggg*
Aber das war ja zum Glück kein Prüfungsgegenstand!
Ich hab eh alles probiert, aber der 1-PS Motor wollte einfach nicht anspringen…
Hallo Gert, Gratulation! Ja ich bin ja noch beim Basismodul. Hab gestern erfahren, dass ich als OBERÖSTERREICHerin Sonderregelung habe, also das ich mich auch nicht nach dem Intensivkurs offiziell Wanderfuehrerin schimpfen darf bzw dann meine eigenen Wanderungen endgeltlich ausschreiben darf. Hm. 🙁
Dann musst du deinen Gästen halt die schöne Steiermark zeigen. 😉
Viel Spaß beim Kurs!