Am Ziel: die Grenze Niederösterreich/Steiermark

Ein Stückerl im Osten fehlt mir am Zentralalpenweg noch, zwischen der letzten Etappe bis Wiesen und dem Wechselgebiet, wo meine Steiermarkdurchquerung im Vorjahr ihren Ausgang genommen hat.

Der Abschnitt soll am letzten Aprilwochenende drankommen, rechtzeitig stellt sich dazu auch noch (Hoch-)Sommerwetter ein.

Werner verschaffe ich einen Blitzstart in den Tag: Ich hätte ihm am Vortag angeblich* eine falsche Uhrzeit für den Treffpunkt mitgeteilt. So darf/muss ich ihn per SMS aus den Federn werfen, aber nur 10 Minuten später ist er startklar. Guten Morgen!

Tag 4: Wiesen – Kobersdorf

Wieder fahren wir eine Richtung mit der Bahn, von Tauchen-Schaueregg nach Wiesen-Sigleß geht es per Bummelzug, dessen Fahrkartenautomat bei der Bezahlung sehr wählerisch ist: Bankomat: NO, Kreditkarte: NO, Papiergeld: NO, Münzen: YES!

Da ich bei so einer Tour kaum überschüssiges Kleingeld durch die Gegend trage und es einige Bahnhöfe dauert, bis das Bankomatmodul im Automaten doch Anschluss an das UMTS-Netz findet, wird das Ticket ein wenig billiger…

Durchgang

Endlich am Bahnhof Wiesen-Sigleß angekommen marschieren wir einen Kilometer, bis wir dorthin kommen, wo ich (Werner saß ja beim Wirten in Großhöflein) den 02er das letzte Mal verlassen habe.

Wir durchqueren den südlichen Zipfel des Pöttschinger Walds und gelangen schließlich nach Wiesen, der angeblich “größten Erdbeergemeinde Österreichs”.

Die vielen Hügel verheißen nichts Gutes…

Über einige Hügel erreichen wir den Ort Forchtenstein samt eindrucksvoller Burg. Ein schöner Weg führt im Hang weiter zur Rosalienkapelle am höchsten Punkt des Rosaliengebirges (748m).

Schöner Hangweg nach Forchtenstein
Rückblick auf die Burg Forchtenstein

Wir machen Rast und genießen die Aussicht über den bisherigen Teil des Wegs. Der kurze Abstecher zur Kapelle lohnt sich auf jeden Fall.

Die Rosalienkapelle am höchsten Punkt des Rosaliengebirges

Von nun an geht es für den restlichen Tag bergab, vorbei an einigen Kogeln folgen wir einem langen Rücken bis nach Kobersdorf. Forst-, Feld- und Wanderwege wechseln sich ab.

Rastplatz
Der Wald zeigt sein frisches Grün

Seit der letzten Etappe hat die Vegetation einiges weitergebracht, schön grün ist es mittlerweile geworden.

Feldweg
Schon fast am Ziel: Kobersdorf

Die Unterkunftssuche in Kobersdorf gestaltet sich schwierig. Die Pension Waldhof (gleichzeitig 02er Kontrollstelle) wäre gut gelegen, nur vor Ort weist – bis auf eine Tafel am Parkplatz – nichts mehr auf einen Beherbergungsbetrieb hin. Anrufe gehen auch ins Leere. Auch bei diversen Privatzimmervermietern erreichen wir nichts.

Wir überlegen kurz, bis zur nächsten Unterkunftmöglichkeit weiter zu marschieren. Diese wäre aber in Krumbach/Markt, schlappe 5 Stunden von hier…

Im Gasthaus an der Hauptstraße erhalten wir dann den Tipp, es in Oberpetersdorf beim Gasthaus Hafenscher zu versuchen. Dort haben wir Glück, wir speisen und übernachten gut und günstig. In Summe kostet uns die Herbergssuche aber etwa sieben Extra-Kilometer…

Tag 5: Kobersdorf – Tauchen/Schaueregg

‘Aufstieg’ nach Landsee

Frisch gestärkt müssen wir in der Früh zuerst zurück nach Kobersdorf, dann gelangen wir über den Judensteig hinauf nach Landsee

Beim Kiosk der Burgruine gönnen wir uns Eis und Flüssigkeitsnachschub – und wundern uns über die seltsame Preisgestaltung: Eine 0.5l-Flasche Coca-Cola ist um 1.10€ zu haben, die gleiche Menge Kobersdorfer (!) Waldquelle-Mineralwasser kostet um einen Euro mehr.

‘Aufstieg’ nach Landsee: am Judensteig
Blick nach Stang: runter und rauf

Von Landsee müssen wir hinunter nach Blumau (wo wir das Burgenland verlassen) und dann gleich wieder hinauf nach Stang.

Durch Stang sind wir heuer schon einmal gewandert (auf einer Tagesetappe auf einem anderen Weitwanderweg, dem 07er) damals hab ich vorausschauend zu Werner gemeint, hier kämen wir heuer noch einmal durch. Seine Antwort damals: Is des a Drohung?

Über Nebenstraßen durch die Bucklige Welt

In Stang beginnt nun ein langer Abschnitt, der uns über Nebenstraßen durch die Bucklige Welt führt. Nett ist die Gegend zwar, aber die Wanderwege sind rar, daher bekommen wir viel Asphalt unter die Schuhsohlen.

Immer wieder zeigt sich der Schneeberg

In Krumbach machen wir schließlich Mittagspause, im Restaurant der Sporthalle laben wir uns an Pasta und Pizza und füllen unsere Trinkflaschen wieder auf.

Frühlingsgruß

Frisch gestärkt machen wir uns auf zum Schloss Krumbach (endlich wieder Waldwege!) und zu den Ortschaften Pichl und Schlag.

Pichl, im Hintergrund schon der Wechsel

Nun ist es nur mehr ein Katzensprung bis zur steirischen Grenze, die wir auch bald erreichen.

Nun ist die Lücke geschlossen: an der Grenze Niederösterreichs zur Steiermark

Ich könnte ja hier jetzt sitzenbleiben – und Werner das Auto holen lassen. Den Weg zum Bahnhof kenne ich ja bereits. Doch ich ernte nur ein müdes Lächeln. Na gut, auf die paar Kilometer kommt’s jetzt auch nicht mehr an…

Tadaaaaaa! Somit bin ich die Strecke von Bratislava bis Obertauern komplett gegangen 🙂

Sobald sich der Schnee von den Bergen zurückzieht kann’s dann also im Westen weitergehen. Die nächste Etappe sollte mich in 3 Tagen von Obertauern ins Gasteinertal führen! Dann in weiteren 2 Tagen nach Zell/See. Das ist das mindeste für heuer, mit etwas (Wetter-)Glück möchte ich aber im Sommer bis Matrei am Brenner kommen.

Link: Die “Fortsetzung” des Weges über Hochwechsel und Fischbacher Alpen bis Bruck/Mur (gegangen im Mai 2011)

* Zum Thema angeblich: Glücklicherweise konnten wir das zu dem Zeitpunkt nicht verifizieren, aber im Nachhinein gibt das Skype-Protokoll Werner jedoch recht. 5:30 oder 6:30 hin oder her, wer wird denn diese feinen Unterschiede so genau nehmen? Jedenfalls ist es gut zu wissen, dass man Werner im Notfall so schnell aktivieren kann 😉



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4 Kommentare

  1. Wie lange geht man von der Rosalienkapelle bis Kobersdorf ?

  2. Die Wanderführer von Peterka und OeAV geben für die Teilstrecke Gehzeiten von etwa 3 bis 4 Stunden an.

  3. Welche Probleme gab es denn mit den Privatzimmer-Vermietern in Kobersdorf? Wollten die keine Wanderer oder waren die einfach nur ausgebucht?

  4. Einige waren ausgebucht (auf Grund einer Theaterveranstaltung), andere haben wir telefonisch einfach nicht erreicht. Einer hat gemeint, dass er derzeit nicht vermietet.

    Wir haben jeweils nur telefonisch angefragt (nachdem wir festgestellt haben, dass wir bei der “Pension Waldhof” nicht übenachten können). Dass wir Wanderer sind, wussten die Vermieter natürlich nicht.

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