Hochtausing Überschreitung

Leiter am Toni-Steig, die angebliche Schlüsselstelle
Leiter am Toni-Steig, die angebliche Schlüsselstelle

“Samstag: Klettersteig Hochtausing” schlägt Silvia vor – ich gestehe, den Berg muss ich erst googlen: mit 1823m einer der südlichen Ausläufer des Toten Gebirges, zusätzlich zum Normalweg (Ostanstieg) gibt es mit dem Tonisteig einen nicht allzu schweren Klettersteig (B/C) auf der Südwestseite des Gipfels.

Eine Überschreitung drängt sich somit auf.

In Liezen erscheint der Hochtausing das erste Mal am Radar

Von Wörschach fahren wir (Silvia, Georg, Hanna, Phiemi, Werner und ich) hinauf bis zum Parkplatz auf der Schönmoosalm. Ab dort geht es nur mehr zu Fuß weiter, nach der ersten Kurve baut sich auch schon der Hochtausing vor uns auf.

Erst wird der Berg hinten umrundet, dann geht’s von links rauf und nach rechts runter

Um zum Einstieg des Klettersteigs zu kommen, müssen wir den Berg in weitem Bogen umrunden. Bald erwarten uns als besondere Überraschung die ersten Schneefelder, die wir in dieser “Höhe” eigentlich nicht mehr erwartet haben.

Die ersten Schneefelder

Erst fliegen die ersten Schneebälle (sowie Werners allseits beliebte “Eiskugeln”), danach wird mühsam gestapft. Zusätzlich wärmt die Sonne kräftig.

Alm beim Tausingkar
Es wird winterlich…

Nach dem Langpoltner Klamml, einem Sattel, werden die Schneefelder steiler. Ich “darf” Tritte für meine Nachfolger treten, ausrutschen ist hier eher nicht gefragt. Nicht zum letzten Mal heute bin ich froh, dass nicht ich die Tour ausgesucht habe. Trotzdem verlassen sich alle auf mich, ich hab ja einen “Gletscherkurs” gemacht. Ja, schon, aber… 😉

Es empfiehlt sich, nicht auszurutschen…
Verdiente Jause bei der Schneehitzalm

Nach ca. zwei Stunden erreichen wir die Schneehitzalm – Zeit für die erste Pause, die Aussicht in die umliegenden Berge gibt einiges her. Speziell der Grimming steht sehr prominent da, auch die Niederen Tauern südlich des Ennstals lachen herüber.

Blick zum Grimming und in die Schladminger Tauern
Klettersteigzustieg

Der Klettersteig selbst ist Richtung Südwest ausgerichtet, somit liegt hier kein Schnee mehr. Sonst wäre es spätestens jetzt an der Zeit umzudrehen…

Der Toni-Steig beginnt in der kleinen Scharte links, quert nach rechts, dann rauf auf den Rücken. Dahinter wird kurz abgeklettert, dann geht es unter Zuhilfenahme einiger Leitern steil gipfelwärts.

Ich schicke Hanna voraus, Phiemi bleibt hinter mir. So versuche ich, auf beide ein zu Auge haben.

Was aber wie immer eh nicht notwendig ist, die beiden kommen bestens zurecht. Das wundert mich immer wieder, allein wenn ich bedenke, wieviel “Spannweite” ich habe im Vergleich zu den beiden – ich bin jedenfalls um nix schneller…

Phiemi
Hanna
Querung

Die Schwierigkeit hält sich in Grenzen, der Fels ist trocken, wir sind alleine unterwegs. Eine kurze Abkletterstelle bremst kurz, ansonsten kann uns nichts aufhalten.

Hanna vor der Leiter
Silvia in der kurzen Abkletterstelle
Am Ende wird’s wieder gemütlicher

Bald erreichen wir den Gipfel des Hochtausing, unsere Klettersteigsets werden aber noch nicht weggepackt. Auch im Abstieg warten einige Kletterstellen und wir wissen nicht, ob wir sie nicht noch brauchen werden.

Der Gipfel ist nicht mehr weit
Gipfelfoto

Schön warm ist es am Gipfel, Totes Gebirge, Dachstein, Grimming und vieles mehr schaut zu uns herüber. Eine Stunde lang lassen wir es uns hier heroben gut gehen.

Grimming und Dachstein
Silvia @ Gipfelrast
Gipfelpanorama

Irgendwann müssen wir dann aber doch aufbrechen und machen uns an den Abstieg über den Ostgrat.

Aussicht mit Farbtupfer
Auch der Abstieg ist nicht gerade ein Spaziergang

Die Hände benötigen wir oft, die Bezeichnung “Klettersteig” wäre hier jedoch übertrieben. Eine “interessante” Stelle gibt es doch…

Phiemi in der Abstiegs-Schlüsselstelle

Ansonsten geht es konstant steil und mühsam abwärts: Wurzeln, Felsen und das eine oder andere Stahlseil geben uns aber Halt.

Eine kurze Schrecksekunde gibt es noch: “Stein!” rufen unsere Nachzügler von oben, als der faustgroße Brocken an uns vorbeirumpelt sind jedoch schon alle in Deckung.

Am Ende wartet noch ein Schneefeld…

Die letzten 50 Höhenmeter bis zur Forststraße wartet wieder ein Schneefeld auf uns, speziell der Einstieg ist etwas heikel, weil steil und hart.

Ich vermeide, meinen Mitwanderern die Konsequenzen eines Ausrutschers näher zu erläutern, sondern versuche stattdessen so gute Tritte wie möglich zu bauen.

…im oberen Teil gar nicht wenig steil

Aber es scheinen eh alle Spaß zu dabei haben (ich persönlich in dem Moment jetzt nicht grad so) und es kommen alle gut hinunter. Über Forststraßen und gemütliche Wanderwege erreichen wir dann wieder den Parkplatz.

Nächster Stopp: Kalorientankstelle in Liezen.

Kaloriennachfüllpackung @ Schachtelwirt

Danke, schön war’s! Wieder mal einen zuvor unbekannten Berg näher kennengelernt!



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