Die Kleine Mitterbergwand auf der Schneealm, bzw. genauer gesagt der Weg dorthin über die Mitterbergschneid ist das heutige Ziel.
Bei meinem letzten (und bisher einzigen) Besuch auf der Schneealm bin ich von der Nordseite aufgestiegen, also ist heute die Südseite dran.
Da ich schon ein wenig spät unterwegs bin und sich für den Nachmittag Niederschläge ankündigen, fahre ich ausnahmsweise mit dem Auto möglichst weit hinauf. 5 Euro kostet die Mautstraße bis zum Parkplatz beim Kohlebnerstand auf etwa 1400m Seehöhe.
Von dort folge ich der Forststraße bis aufs Plateau der Schneealm, immer wieder schaut das Schneealpenhaus zu mir herüber bzw. herunter.
Vorbei an der Michlbauerhütte strebe ich schnurstraks dem Windberg zu, den ich gleich en passant mitnehmen werde. Mit 1903m ist er die höchsten Erhebung der Schneealm. Die Sicht ist gut, ich blicke hinüber zur Hohen Veitsch, meinem Tourenziel von letzter Woche.
Also Pause.
Nach Pause und Jause ziehe ich weiter in Richtung Norden zum Beginn des Wegs über die Mitterbergschneid. Der Weg führt aussichtsreich einem recht scharfen Grat entlang, trotzdem ist er unschwierig zu begehen.
Das Ende der Mitterbergschneid bildet die Kleine Mitterbergwand welche recht schroff vor dem Wanderer aufragt. Solange man nicht die Diretissima wählt, warten auch hier keinerlei Schwierigkeiten. Der Weg führt links um den Gipfel herum, von dort wo er endet geht man einfach über eine Wiese hinauf, bis man beim Gipfelsteinmann ankommt.
Während auf dem Windberg reger Besuch herrscht (höchster Punkt, na klar) bin ich nun auf der einsamen Seite der Schneealm unterwegs. Kaum je ein Wanderer verirrt sich hierher, der Weg bildet auch eine Sackgasse.
Heute bin ich anscheinend genau auf einer Wetterscheide unterwegs, im Norden lacht blauer Himmerl während im Süden dunke Wolken aufziehen. Daraus ergeben sich eine schöne Lichtstimmungen – viele, viele Fotos landen auf meiner Speicherkarte.
Bevor ich den Gipfel verlasse, stolpere ich beinahe über ein scheinbar herrenlos daliegendes Stück Plastikgeschirr. Na hoppla, was hamma denn da?
Ich habe seit der Vulkanlandrunde im Vorjahr eh schon lange keinen Geocache mehr gefunden gesucht, also kann ich mich ruhig ins Bücherl eintragen. TFTC oder wie man halt so unschön sagt.
Nun muss ich wieder zurück über die Mitterbergschneid, dem finsteren Wetter entgegen.
Das böse Wetter scheint derzeit noch dort zu bleiben, wo es ist. Daher beschließe ich, die Tour noch ein wenig auszudehnen und marschiere am Plateau ostwärts bis zur Lurgbauerhütte – großteils leider auf einer Forststraße.
Von dort geht’s gerade hinauf auf den Gipfel der Schauerwand. Beim Selbstauslöserfoto fallen die ersten Tropfen, wohl ein Zeichen, die Tour zu einem Ende zu bringen.
Somit spaziere ich über’s Plateau zurück, mache noch einen Abstecher zum Schneealpenhaus und schließlich hinunter zum Parkplatz. Das Wetter hält doch noch durch, “erst” 5 Minuten bevor ich das Auto erreiche öffnet der Himmel seine Schleusen – das war dann wohl eine Pause zuviel 😉
Die Schneealm hat mich auch bei meinem zweiten Besuch nicht entäuscht, wirklich ein feines Stück Landschaft!