Ein paar hundert Meter müssen wir von unserer Pension noch ins Zentrum von Arbesbach marschieren. Hier treffen wir wieder auf den Nord-Süd-Weitwanderweg 05, von dem sich der Eisenwurzenweg 08 unterhalb des Nebelsteins getrennt hat. Den heutigen Vormittag (bis Schönbach) werde also zumindest ich auf bekannten Routen unterwegs sein.
Hier blicken wir bereits auf Arbesbach zurück, rechts ist noch einmal die Ruine zu sehen.
Dass hier der Weg mitten auf der Wiese einfach so verschwindet, hat mich schon letztes Jahr amüsiert. Diesmal ist aber zumindest ein ganz schmaler Pfad ausgetreten. Wir sind hier also nicht als einzige unterwegs.
Und tatsächlich, knapp vor Altmelon treffen wir die einzigen Weit- bzw. Mehrtageswanderer auf unserer Tour. Zwei Burschen kommen uns gut gelaunt, aber schwer bepackt entgegen. Die beiden sind mit Zelt & Co. am Waldviertler Viermärkteweg 612 unterwegs, ein gutes Stück davon deckt sich ihre Route mit unserem ’08er’.
In Altmelon hole ich mir, wie schon letztes Jahr bei der Raika einen Stempel, was 2016 problemlos ging, weckt diesmal einige neugierige Fragen des Bankbeamten.
Nun folgt das einzige längere Straßenstück auf unserer Viertagestour. Wenige Meter neben der Straße nach Schönbach befindet sich die Schwarze Mauer, einer der vielen Waldviertler Granitfelsen. Ich kann verraten, das Gebilde der Aussicht wegen zu erklettern bringt nicht viel. Man steht trotzdem im Wald, nur halt weiter oben.
Das letzte Stück hinauf in den Ort Schönbach führt auf einer viel befahrenen Hauptstraße. Dieses Stück habe ich als wenig prickelnd in Erinnerung, aber es lässt sich problemlos umgehen. Für Nachwanderer der Hinweis: Kitzlermühle statt Stieglitzmühle.
Wiener Schnitzel vs. Kartoffelpuffer, zu Mittag legen wir uns wieder zünftiges in den Magen.
Welche Route aus Arbesbach heraus die schönere ist, hängt stark von der verwendeten Karte ab. Achtet einmal auf die beiden markierten Wege, welche von Schönbach nach Süden zum Gehöft Reitern führen.
Hier ein Vergleich zwischen ÖK/AMAP (links im Bild) sowie der Kompass Karte. Wir sind mit ersterer unterwegs und da scheint die östliche Route, mit ihren Feld- und Waldwegen wesentlich verlockender. Hätten wir die Kompass-Karte mitgehabt, würden wir mit Sicherheit die westliche Route wählen, da dort der Weg Nummer 90 viel mehr nach Straße aussieht.
Und ich glaube, wir haben mit der östlichen Route eine gute Wahl getroffen, denn die vermeintliche ‘Straße’ sieht nämlich so aus:
Mitten im Wald hat sich wohl jemand – man verzeihe mir bitte dieses altmodische Rollenbild – einen Bubentraum erfüllt und eine kleine Eisenbahn gebaut, die Schienen führen noch weit nach hinten in den Wald. Oder ob die Strecke jemals einen sinnvollen Zweck erfüllt hat, weiß jemand etwas?
Der hier fließende Bach ist der Kleine Kamp, Erinnerungen an den Kamptal-Seenweg werden in uns wach.
Auf einer schier endlos scheinenden Schotterpiste marschieren wir nun Bärnkopf entgegen. Die einzige Abwechslung auf dem Weg zu unserem heutigen Etappenziel bietet der Dürnbergerteich, gerne würden wir da jetzt eine Runde schwimmen. Aber leider, Baden Verboten!
Glück gehabt, so müssen wir uns nicht eingestehen, dass das Wasser vermutlich doch noch zu kalt ist…
Erst ganz am Ende unserer Etappe kommen wir noch einmal von der monotonen Schotterpiste weg. Durch einen schönen Buchenwald gelangen wir in den Bereich der Großen Föhrenscheibe – ein Gipfel, den wir aber nicht erklimmen, sondern den schattigen Wald für – obwohl nicht mehr nötig – eine letzte Pause nutzen.
In dem sympathischen Örtchen Bärnkopf werden wir gleich vom Bürgermeister persönlich empfangen. Im Gemeindeamt stehen die Türen offen, also holen wir uns gleich dort den Kontrollstempel, welchen wir von höchster Stelle erhalten, kurze Gemeindeinformation inklusive.
Aus den gestrigen Schwierigkieten bei der Quartierfindung haben wir gelernt, diesmal haben wir ein Zimmer vorreserviert. Aber selbst hier in der Waldviertler Einschicht ist man vor Überbuchungen (!) nicht gefeit, unsere Wirtin hat jedoch bereits für Ersatz in der Nachbarschaft gesorgt. Alles gut!
Morgen geht’s dann in die Ysperklamm, wir freuen uns bereits auf das kleine Naturjuwel!
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