Eisenwurzenweg: Ybbs. Mit Gimmick! (Tag 13)

Urzeitkrebse, Solarzeppelin und viereckige Eier. Alle die (so wie ich) in den 70ern und 80ern aufgewachsen sind, bekommen bei diesen Begriffen sofort leuchtende Augen.

Vergebens. Denn nicht von Yps!, dem Comicmagazin unserer Kindheit ist hier die Rede, sondern vom Fluss Ybbs, dem wir heute den ganzen Tag entlang wandern. Doch was sich in in unserer Vorstellung erst als ereignisloser, flacher Spaziergang darstellt, hält doch so manche Überraschung für uns bereit.

Ein wenig hat uns die geschlossene Amstettner Hütte gestern aus dem Etappen-Tritt gebracht. Statt einer Fünf-Stunden-Etappe heute erwarten uns von Opponitz aus bestenfalls dreieinhalb Stunden Wanderzeit. Weitergehen ist sinnlos, denn die nächste Übernachtungsmöglichkeit gäbe es erst in weiteren neun Stunden.

Tag 13: Opponitz – Hollenstein an der Ybbs

Wir verlassen Opponitz.

Also stellen wir uns auf einen kurzen Tag ein, und der verläuft eben überwiegend neben der Ybbs.

Was uns etwas Sorgen bereitet ist die Einstellung der Ybbstalbahn vor einigen Jahren und deren Umwandlung in einen Radweg. Auf unserer Karte verläuft der Wanderweg noch meist als Pfad neben den Schienen und ob dieser die Asphaltierungsoffensive überlebt habt, ist mehr als fraglich.

Anstatt durch den Tunnel gehen wir heute über den Berg, dieses Wegkreuz markiert den höchsten Punkt.

Viel ist tatsächlich nicht mehr über von der Ybbstalbahn, vereinzelt findet man noch solche Überreste in der Wiese.

Gimmick #1: Der Weg lebt!

Unsere Befürchtungen waren großteils unbegründet, die Wege neben der ehemaligen Bahnstrecke haben großteils überlebt. Wir können also den Asphalt sowie die klingelnden Radler meiden.

Am Radwegbegleitweitwanderweg.

Interessant, dass die Kilometrierungstafeln der Bahnstrecke den Abbau der Schienen überlebt haben.

Kilometer 17.6 (ab Bahnhof Waidhofen/Ybbs)

Gimmick #2: Die Ybbs

Wenig überraschend bieten sich immer schöne Blick auf das klare Wasser der Ybbs. Vielleicht sollten wir uns hier einmal mit dem Kanu vorbeitreiben lassen…

Gimmick #3: …und Action!

Gerade als wir uns angesichts eines hohen Wildzaunes mit meinem längeren Stück am Asphalt des Radwegs abgefunden haben, stoßen wir auf diesen – gut markierten – Durchgang.

Wir freuen uns über den gut ausgetretenen Weg jenseits des Zaunes. Aber es sind nicht nur Wanderer, die diesen austreten. Denn schon bald steht der König des Waldes vor uns, mit seinen zwölf Enden panisch zickzack laufend, nicht wissend wohin ausweichen.

Wer sich von uns dreien mehr erschreckt hat ist fraglich. Nicht nur Hirsche sind Fluchttiere, wir schließen uns da gerne an. Keine Minute später sind wir wieder zurück an besagtem gut markierten Durchgang. Dann also doch lieber am Radweg…

(Für ein Foto war leider keine Zeit.)

Ein wenig seltsam ist dieser Wegweiser montiert, denn der Wanderweg führt hier tatsächlich auf dem im Hintergrund sichtbaren Radweg neben der Straße.

Gimmick #4: Die versteckte Quelle

Ein Wegweiser Zur Quelle zeigt auf einen Durchgang unterhalb eines alten Eisenbahnviadukts. Den hübschen Rastplatz im Wald sollte man sich auf dieser Etappe tatsächlich nicht entgehen lassen!

Langsam nähern wir uns Hollenstein an der Ybbs. Dass unsere Wanderung am Eisenwurzenweg dort enden wird müssen, ist  schon seit gestern klar. Ein Tiefdruckgebiet schiebt eine Kaltfront herbei und der bevorstehende Aufstieg auf den 1770 Meter hohen Gipfel der Stumpfmauer ist damit nicht verträglich.

Genießen wir also die letzten Kilometer!

Finstere Gestalten empfangen uns in Hollenstein.

Ein Postkartenmotiv zum Abschluss muss noch sein, wenige Minuten nach dieser Aufnahme sitzen wir bereits im Bus zurück nach Waidhofen. Schade, wir wären gerne noch weitergegangen. Doch den Rest unserer (nun verregneten) Urlaubswoche werden wir abseits der Weitwanderwege verbringen.

War’s das für heuer am Eisenwurzenweg? Nein, ich darf schon verraten: eine Etappe haben wir noch untergebracht – Bericht folgt!

Gimmick #5: Memories…

Hach! Es war wohl in den ausklingenden 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts als ich das erste mal auf Yps gestoßen bin. Für Spätgeborene: Das Comicmagazin war damals die Kinderzeitschrift und jeder Ausgabe war ein sogenanntes Gimmick (meist ein kleines Spielzeug, Geschenk etc.) beigelegt. So coool!

Mein erstes Yps dürfte Nummer 234 gewesen sein (Gimmick “Die Wunder-Wachstums-Box mit den vier kalifornischen Feuerbohnen”). Ab damals bekam ich 20 Schilling Taschengeld pro Woche, damit ich mir das Heft selber kaufen konnte. Bis etwa Nummer 400 blieb ich der Sache treu, dann war ich irgendwann wohl doch zu alt.

Yps gibt es übrigens auch heute wieder und richtet sich gezielt an die Kinder von damals. Naja, ich weiß nicht…



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Ein Kommentar

  1. Spaetgeboren bin ich nicht aber von Yps! habe ich noch nie gehoert gehabt.

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