Gestern hat uns Karl ja zu unserer Unterkunft geführt, die aber schon deutlich oberhalb Eibiswalds liegt. Das führt uns zum Dilemma, wie wir mit der enstandenen Lücke im Weg umgehen sollen. Runtergehen und wieder rauf? Runterfahren?
Da für den Nachmittag “ein Wetter” angesagt ist, gehen wir letztlich einfach von hier aus weiter und holen die Lücke ein paar Tage später nach. Damit die Berichte in der richtigen geographischen Reihenfolge bleiben, hier ein kleiner Einschub des “Nachholtags”.
Tag 6a: Eibiswald – Stindlweber
Viel zu “berichten” gibt es von dem Tag aber ohnehin nicht. Von Eibiswald wandern wir erst über die Straße hinauf nach Sterglegg. Hier stand einst eine Burg und herauf führte einer der ältesten Wege (Plankenweg) von Eibiswald.
Von dort über Wiese und Wald (samt Rastplatz) zum Hof Pratter mit Kapelle. Dort wieder auf einem Fahrweg zum Stindlweber. Einfach nettes Wandern mit stellenweiser guter Aussicht auf die Weststeiermark.
Ein paar Bilder dazu:
Tag 6: Buschenschank Glirsch – Vuhred
Ein paar Tage zuvor: Von unserem Buschenschank sind es vielleicht 20 Gehminuten zum Gehöft Stindlweber und knapp nochmal soviel, bis wir wieder auf den E6 treffen. Zwei Kurven später verlassen wir die Straße und sind nun länger abseits des Asphalts unterwegs. Mal quer über Wiesen, mal auf geschotterten Zufahrtswegen zu den Bauernhöfen.
Erst das letzte Stück (vielleicht 500 Meter) zum Radlpass müssen wir wieder auf der “großen” Radlpassstraße gehen.
Und so stehen wir schließlich da, an der slowenischen Grenze, unser erstes Ziel erreicht habend. Die “Vorarbeiten” sind getan, nun kann hier im Juli der Sommerurlaub beginnen…
Aber wenn wir nun schon einmal hier sind…
…da können wir auch gleich ein Stück weiter gehen. Zuerst machen wir uns aber auf die Suche nach einem passenden Motiv für ein “Startfoto” des E6, eine der beiden Tafeln bietet sich da an.
Na dann, gemma’s an!
Auch auf slowenischer Seite beginnt der Weg auf der Straße, nach etwa einem Kilometer können wir links auf einen Schotterweg einbiegen. Bald gelingen erste “Dschungelfotos”…
Wir queren eine Wiese, über die der E6 früher verlief (jetzt tut er das nicht mehr, aber da werden wir erst in ein paar Minuten draufkommen). Immerhin haben wir einen schönen Blick auf den Pohrje mit der Mala Kopa und der Velika Kopa, das Ziel des nächsten Wandertags.
Wieder im Wald klären uns zwei Wegweiser über den neuen Wegverlauf auf, keine der beiden Tafeln zeigt in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Aha, so ist das also (Ich erkunde schnell mal den neuen Weg, was mir einige Höhenmeter einbringt).
Wir sind nun wieder auf der Radlpassstraße, allerdings auf jener, die 1978 durch ein moderneres Bauwerk ersetzt wurde. Unglaublich, ich war schon auf der Welt, da nutzte man noch diese Rumpelpiste, wo heute nur noch landwirtschaftliche Fahrzeuge und Fernwanderer unterwegs sind.
Beim Gasthof Žohar wollen wir den ersten Stempel holen, doch zur (gar nicht mehr so) frühen Morgenstunde ist noch geschlossen. Wir rufen, klopfen, schauen durch die Fenster – vergeblich. Doch schließlich kommt der freundliche Wirt ganz ohne unser Zutun daher und ein Wink mit dem Stempelpass genügt, und er weiß, was wir wollen. 🙂
Er spricht aber eh gut deutsch und erläutert uns, dass wir noch 13 Tage bis ans Meer brauchen werden. Wir wollen da nicht unbedingt widersprechen, glauben aber, dass es einige mehr sein werden…
Nach der kurzen Pause (Getränke haben wir auch bekommen) kommen wir auf einen sehr schönen Abschnitt, in dem der Weg den Hang entlang führt. Viele kleine Stege überbrücken Bäche oder ‘feuchte Stellen’. Man hat sich hier für die Wanderer einiges angetan, das ist ein guter Start in den E6 SLO.
Auf die Besichtigung der Burg Mahrenberg verzichten wir (das Wetter, you know…) und kurz steigen wir steil einen “Trimm-dich-Pfad” (trim steza) hinab zu einem ausgetrockneten Bachbett und zur Huda Luknja (Böse Höhle / Böses Loch) einem Felsentor, das durchquert werden muss – vor allem begeistern uns die kühlen Temperaturen drinnen…
Auch wenn wir kaum über die Spitzen der Grashalme blicken können, sehen wir schon die Dächer von Radlje ob Dravi und haben bald die Spezialitäten der slowenischen Küche vor uns stehen.
Nach Speis und Stempel #2 gehen wir weiter, um heute noch die andere Seite des Drautals zu erreichen. Von Vuhred wollen später mit der Eisenbahn nach Hause fahren.
In Vuhred angekommen, stellen wir uns auf eine längere Wartezeit ein, denn unser Zug fährt erst um 18 Uhr, jetzt ist es gerade mal drei Uhr vorbei.
Doch es kommt anders: bei einem Buswartehäuschen stehen ein paar Jugendliche beisammen, die auf die Frage, ob, wann und wohin denn da ein Bus fährt, eine überraschende (und vor allem positive) Antwort geben. Wenige Minuten später sitzen wir im Bus nach Maribor – zum “Vikend”-Spezialpreis von 2 Euro für eine Stunde Fahrzeit noch dazu.
So. Und jetzt freuen wir uns auf den Juli, wenn es dann von Vuhred ans Meer gehen wird!
Bin sehr gespannt auf die nächsten Berichte !