Schoberspitze (2423m) und andere Gipfel

Gipfelfoto
Gipfelfoto

Erstmal danke an Gebu für diesen Tourentipp, eine sehr schöne Tageswanderung in einem Traumgebiet! Wieder einmal war früh aufstehen angesagt, um den Gipfel – zumindest eine Weile – für mich alleine zu haben. Aber von vorne:

3:00 Uhr: Wecker – bitte WAS ist los?

3:15 Uhr: Abfahrt in Graz und Bergsteigerfrühstück im Auto (ein Red Bull, ein halbe Tafel Schokolade und ein bisserl trockenes Brot).

5:10 Uhr: Ankunft am vollen(!) Parkplatz der Neunkirchner Hütte. Die werden doch nicht alle schon auf die Gipfel unterwegs sein?

5:20 Uhr: Abmarsch und geärgert, dass ich die Stirnlampe zwar hergerichtet habe, aber nicht mitgenommen. So verlasse ich mich in der ersten halben Stunde auf die Wegweiser, denn zum Kartenlesen ist es einfach zu finster. Hinauf geht es über die “Variante für Eilige” (Weg 926 + 926A) da ich ansonsten zu dieser Tageszeit bis auf den Gipfel des Talkenschrein im noch recht kühlen Schatten gegangen wäre. Und bei der Diretissima wird mir eh warm. Sonne gibt es aber nicht schon, wie erhofft, ab der Schoberscharte, sondern erst ganz oben. Ansonten gibt’s zum Aufstieg nicht viel zu sagen. Steil ist der Aufstieg nur im Sinne von anstrengend, aber nicht schwierig.

Der Fischegelsee, mein nächstes Ziel
Der Fischegelsee mit seiner kleinen Insel, mein nächstes Ziel

6:40 Uhr: Ankunft am (noch) einsamen Gipfel. 900 Hm in 80 Minuten – und ich hab mir schon überlegt, ob es sich bei den vorgeschlagenen 2.5 Stunden um “Gebu-Stunden” handelt (wohl doch eher nicht) oder um die von “Normalsterblichen”. Die Aussicht ist eine Wucht, ein schöner Berg! Und die vielen Seen, ein bisserl wie die Aussicht vom Greifenberg in den Klafferkessel! Der weitere Plan war Abstieg über die Ostflanke (die 3er Stellen des Nordgrats tu ich mir nicht an) und über Schobersee, Zagelsee auf den Alker. Allerdings können sich meine Augen nicht mehr von der kleinen Insel im Fischegelsee lösen, da will ich hin!

In der Ostflanke dampft es
In der Ostflanke dampft es

8:00 Uhr: Nach einer Gipfelpause, die länger gedauert hat, als der vorherige Aufstieg (so soll’s auch sein!) mache ich mich auf den Weg in die Ostflanke. Hier “dampft” es im Moment ziemlich, die Sonne löst grad den Tau von der Wiese. Auch wenn’s von oben wilder ausschaut (man sieht halt nur eine Seite) ist das Begehen kein Problem. Leider bin ich dann doch direkt zum Schobersee abgestiegen (mühsames Steinblockgestocher) und wäre besser am Grat geblieben, da hätte ich bequem absteigen können.

9:40 Uhr: Ankunft am Fischegelsee (leider halt 550 Hm tiefer), die Insel ist über ein paar Steine mühelos zu erreichen. Ich bin zwar die letzte Zeit nur bergab marschiert, trotzdem ist die kleine Insel ein toller Platz für die nächste Pause! Am Schoberspitz drängeln sich mittlerweile die Bergsteiger…

10:10 Uhr: Weitermarsch, erst ein wenig den den See entwässernden Wasserfall erkundet, dann über Weg 935 (eigentlich kein Weg, nur Markierung) in die Blaufeldscharte, wo ich beide umgefallenen Wegweiser wieder aufrichten darf. Jetzt wartet durchaus spannende Kletterei durch mit Felsblöcken durchsetzte Hänge um zum Alker zu kommen. Wenn man sich “aus der Entfernung” eine Route überlegt und sich an die dann auch hält geht’s ganz gut. Auf der Karte sah es aber einfacher aus.

Der Gipfel des Alker
Der Gipfel des Alker

11:35 Uhr: Endlich am Alker (2202m). Ein sehr einsamer Gipfel mit improvisiertem Gipfelkreuz. Hier ist man wohl auch allein, wenn auf den Nachbargipfeln die Hölle los ist (so wie heute). Hier verstecke ich einen neuen Geocache und genieße die Sonne.

12:10 Uhr: Jetzt schnell rüber auf den Talkenschrein, sind ja nur 100 Hm und nicht mal ein Kilometer Luftlinie! Doch nach zwei Drittel der Strecke macht mir eine fiese Kletterstelle einen Strich durch die Rechnung. Da möchte ich ehrlichgesagt nicht runter. Also drehe ich um, gehe ein (ordentliches) Stück zurück, verliere alle Höhenmeter und plage mich mühsam durch den ostseitigen Hang. Da ich den Gipfel nicht sehen kann checke ich zwischendurch das GPS und oha: nur 180m, dabei fehlen noch fast 100 Hm. Doch es hilft nix, ich muss und will da rauf!

Kleiner See im Abstieg
Kleiner See im Abstieg

13:10 Uhr: Ankunft am Talkenschrein und kurze Pause. Der Gipfel ist leider vollbesetzt.

13:15 Uhr: Mein Wasservorrat ist aufgebraucht, also runter in die Ildereckscharte und von dort ist es eine schöne Genusswanderung bis zur Neunkirchnerhütte. Zuvor gibt’s noch einen eindrucksvollen Wasserfall zu sehen.

14:10 Uhr: Ankunft beim Auto am nun wirklich vollen Parkplatz.



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Ein Kommentar

  1. Hallo Gert!

    Ich werde am Wochenende bei der Hölzlerhütte sein und dort einige Gipfel erforschen. Dein Bericht vom 15.August 2009 hat mir dazu wertvolle Informationen geliefert. Nur eine Frage: Hast du von der Tour zum Alker einen GPS-Track? Wenn ja bitte ich dich mir den zu schicken. Aus der Beschreibung allein werde ich nicht ganz schlau, wo du da genau unterwegs gewesen bist. Danke und liebe grüße leopold

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