In der Früh hab ich beschlossen, das schöne Wetter auszunützen – es könnte ja das letzte schöne Wanderwochenende sein – und spontan den Speikkogel gewählt. Der Anstieg von der Ruine Hauenstein war mir noch nicht bekannt, aber schon mehrmals empfohlen worden.
Parkplatz und Startpunkt ist bei der Abzweigung unter der Ruine, von dort folge ich Weg 539 Richtung Norden. Die Markierung zweigt bald links von der Forststraße auf einen Wanderweg ab und schon bietet sich die Möglichkeit eines Abstechers (soll heißen, ich versäume die Abzweigung) zur durchaus eindrucksvollen Ruine, die ich natürlich gleich besichtige.
Dann zurück und weiter aufwärts, abwechselnd auf Wanderwegen und kleineren Forststraßen. Beim riesigen Brendlstall (zu dieser Jahreszeit bereits “unbewohnt”) mache ich die erste Pause, genieße die Aussicht auf die bereits weit unter mir liegende Ruine und die weitere Weststeiermark.
Kaum wieder aufgebrochen treffe ich auch Weg 535, der vom ehem. Gh. Krautwasch kommt und zum Gleinalmschutzhaus führt. Dort, obwohl ebenfalls geschlossen, ist die Terasse gut besetzt von sonnenbadenden Wanderern. Ich mache mich jedoch gleich auf den Aufstieg zum Gipfel des Speikkogels.
Dieser Aufstieg ist bekanntermaßen sehr zermürbend. Weniger wegen den 400 Hm, sondern weil, immer wenn man sich “endlich oben” wähnt, noch ein Hügel auftaucht, bis man dann endlich vorm Gipfelkreuz steht. Gelegentlich gibt es ein paar Neuschneefelder zu durchstapfen, im Abstieg werden sie sehr willkommen sein.
Mit seinen 1988m ist der Speikkogel zwar nur ein etwas zu klein geratener Zweitausender, aber die Aussicht ist trotzdem phänomenal, die ganze Steiermark ist im Blickfeld. Daher auch der Spitzname “Styrian 360”. Pause. Herrlich.
Danach mache ich den kleinen Abstecher zum 3 Meter höheren Lenzmoarkogel, um dort festzustellen, dass die Aussicht eigentlich die gleiche ist. Nochmal Pause. Nochmal herrlich. Absolute Windstille, nicht unbedingt das Wetter, für welches dieses Gebiet bekannt ist.
Zurück geht es zuerst den gleichen Weg, also via Speik hinunter zum Gleinalmschutzhaus mit dem Kircherl Maria Schnee. Da ich aber nicht den ganz gleichen Weg wieder zürückgehen will nehme ich von dort den schattigen Aufstieg entlang der beiden Weitwanderwege 02 und 05 auf den Rossbachkogel, wo die nächste Pause fällig ist.
Lange wehre ich mich gegen den bald nötigen Abstieg, doch die langsam tiefer stehende Sonne mahnt doch zum Aufbruch.
Südwestwärts steige ich über die Rossbachalm ab, im Abstieg treffe ich einen gerade heraufkommenden Gleitschirmflieger, der – im Gegensatz zu mir – über die Windstille nicht besonders erfreut ist.
Danach geht es über Weg 541 mit angehmem Gefälle abwärts. Lange Zeit auf schönen Waldwegen, die letzten Kilometer marschiere ich auf einer Forststraße, die mich direkt zurück zum Auto bringt.
Die Länge der Runde betrug laut GPS etwas über 25 km, 7:15 Std. habe ich inklusive aller Pausen dafür gebraucht.