Zugegeben, Schneeschuhtouren haben mich bisher nie besonders interessiert. “Altmodisch”, “dahinwatscheln” und “Schitourengehen würd ich viel lieber” war alles was mir dazu einfiel.
Heute war der Tag an dem mich die lieben Nixtuer mitnahmen, um mich zu bekehren. Orotl hat ganz unerwartet auch aufgezeigt und so waren wir in Vollbesetzung. Der Turntaler Kogel (1610 m) war das Ziel. Der Wetterbericht sagte jedoch eisige Temperaturen vorher, so kommt es auch:
In Turnau zeigte das Thermometer knackige -20°C an, angekommen am Parkplatz in Greith sind es aber “nur” mehr -17°C. Halb so schlimm.
Aus dem endlos scheinenden Ausrüstungsfundus der Nixtuer darf ich mir ein Paar Schneeschuhe aussuchen, ein Lawinenpieps wird mir auch noch um den Bauch geschnallt und schon watscheln wir los in Richtung Rosenfeldalm.
Erstaunlich angenehm marschiert es sich mit den Tellern an den Beinen. Teils auf ausgetretenen Wegen, teils im unverspurten Wald geht es dahin, ich übernehme vor lauter Freude gleich den Großteil der Spurarbeit, was ich später noch bereuen werde.
Langsam steigen wir höher, bald erreichen wir die Sonne und schnell wird es auch wärmer. Raus aus dem Anorak! Vorbei an der Rosenfeldalm geht es in Richtung Gipfel. Die Spurerei überlasse ich längst anderen…
Genaugenommen waren wir nicht ganz am Gipfel, nur LaVic ist noch hinaufgestürmt. Dem Rest von uns haben Windspitzen von 50 km/h bei ca. -7°C gereicht. Rein in den Anorak! Ein Doserl musste noch gesucht werden und dann haben wir den windigen Bereich so schnell wie möglich wieder verlassen. Die Aussicht war jedoch herrlich!
Die ersten Schritte bergab mit den Schneeschuhen waren etwas ungewohnt, doch nach und nach fasste ich Vertrauen in die Teile und “teufelte” mit den andern nach unten.
Kurz kehren wir in den Alpengasthof ein, um ein wärmendes Supperl zu uns zu nehmen.
Am Weiterweg zeigen uns LaVic und rutschger, was sie in ihrem Lawinenseminar im letzten Winter gelernt haben, Orotl und ich schauen uns das interessiert an und lernen etwas über Lawinenwarnstufen, Schneeschichten und Hangneigungen.
Zwischendurch wundere ich mich schon, dass bei meiner ersten Tour mit Schneeschuhen alles so “sturzfrei” abgeht. Offensichtlich denkt sich rutschger das gleiche und lotst uns zum Schluss in “etwas” steileres Gelände, wo jeder von uns – nicht ganz schulmäßig – die ein oder andere Bodenberührung hat.
Manchmal komme ich mir eh schon vor wie ein am Rücken liegender Käfer. Da sind natürlich aufmunternde Worte der Bergkameraden, die das ganze auch noch filmen, sehr, sehr hilfreich! Aber man sieht, wieviel Spaß wir hatten!
Heute habe ich meine Meinung über Schneeschuhtouren gründlich geändert. Man darf ja zum Glück gescheiter werden. Und da ich meine Schneeschuhe leider wieder zurückgeben musste, wird der Bergfuchs in den nächsten Tagen wohl ein Geschäft mit mir machen…
Links: Fotos der Nixtuer, Bericht von Orotl.
Lässige Fotos!!
Aber was habt ihr für gaches Zeug im Tee (Video) 😉
greez m.
Der Text zum Video zeigt es wieder, wer Hilfe anbietet und wer fuer die boshaften Kommentare zustaendig ist ….;-)
Ich glaube solche Loecher und Stuerze ueberlebt mein Knie nicht.