…bekamen wir heute leider nur den untergehenden Mond zu sehen.
Eine Sonnenaufgangswanderung war meine einzige Hoffnung, Orotl aus seinem Bürostuhl zu lösen, da kann er – Sonntag hin oder her – danach noch arbeiten.
Also wird der Wecker auf grausame 1:55 Uhr gestellt, kurz gefrühstückt, Tee gekocht und eine halbe Stunde später bin ich am Weg zu Orotl. Auf den Rossbachkogel (1848 m) neben dem Gleinalmspeik sollte es gehen.
Die Wetterberichte waren sich nicht einig, von Hochnebel (wär OK, die Nebelgrenze ist dort meist am Gleinalmsattel) bis Wolken (gar nicht gut) reichte die Palette. Am Parkplatz hinter Neuhof im Übelbachtal lacht der Mond jedoch sogar bis ins Tal herunter – Passt, das wird eine perfekte Tour!
Der Weg zum Gleinalmsattel ist zwar über weite Strecken ein “Grabenhatscher”, aber in der Dunkelheit ist das egal, und die Forststraße verspricht ein rasches Fortkommen. Orotl hält das Tempo gut mit, nur zum Schluss lässt er sich zurückfallen und schnauft (ja, wirklich!) ein klein wenig hinter mir her.
Am Gleinalmsattel hat es mittlerweile fast vollständig aufgeklart, das Mondlicht taucht das Schutzhaus und die Kirche in eine nette Stimmung. Wir sind allein, nur den Hang zum Gleinalmspeik wackelt eine Stirnlampe hinauf.
Der weitere Weg auf den Rossbachkogel gestaltet sich schwierig, im Wald versinken wir stellenweise im knietiefen Schnee, rutschige Wurzeln und Steine bremsen uns zusätzlich immer wieder. Als wir aus dem Wald endlich herauskommen, geht es zwar zügig weiter, doch mittlerweile ist Nebel aufgezogen, der uns leider die Sicht auf den Sonnenaufgang nimmt.
Wir warten trotzdem auf den Sonnenaufgang um 6:59 Uhr, von dem wir aber nichts mitbekommen. Es wird halt einfach hell. Orotl vertreibt sich derweil die Zeit, (m)einen Geocache in Gipfelnähe zu suchen und zu finden.
Für den Rückweg wählen wir eine andere Variante: Erst gehen wir weglos am Kamm bis zum Brendstall, folgen dann dem Weg 535 in Richtung Gh. Krautwasch bis zum Schanzkreuz. Von dort marschieren wir über ein endlos scheinendes Forststraßengeflecht ins Tal. Nach in Summe 22.2 km, 1100 Hm und 7 Std. sind wir wieder am Parkplatz.
Hier Orotls Bericht, gearbeitet hat er an diesem Sonntag übrigens nichts mehr…
Es hat wohl nicht sein sollen mit Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergängen dieses Wochende! 😉