Mit dem Kanu von Neumarkt nach Mogersdorf

Mein erstes "Wildwasser"
Mein erstes “Wildwasser”

Nachdem letztes Wochenende die Paddelei auf der Raab so nett war, kommt heute ein anderer Abschnitt dran. Diesmal sind wir vom Wehr bei Neumarkt/Raab bis Mogersdorf mit dem Kanu unterwegs.

Treffpunkt mit Werner ist beim “Bahnhof” Mogersdorf, auf der Fahrt regnet es zwischendurch kräftig, vor Ort scheint aber die Sonne.

Da ich eine Viertelstunde zu früh dran bin, erkunde ich gleich den Fluss und suche eine Stelle wo wir später vernünftig ausbooten können und markiere einen Wegpunkt am GPS (N46°56.565′ E016°13.979′).

Heute hilft Werner beim Pumpen ;)
Heute hilft Werner beim Pumpen 😉 Rechts ist die…

Anschließend fahren wir mit dem zweiten Auto zur Brücke der Straße von Jennersdorf nach Neumarkt, unterhalb des Wehrs wollen wir starten. Da es für Werner die erste Kanufahrt ist und die Raab hier recht flott fließt, halte ich es für eine gute Idee, erst im ruhigen Wasser oberhalb des Wehrs “ein bissl zu üben”.

Einstieg für die Mutigen
…Einstiegsvariante für die Mutigen

Natürlich drängt sich schnell die Frage auf: Fahr’ma da runter? Der Kopf sagt: Kann ja eh nix sein… Worauf der Bauch erwidert: Spinnst?

Also tasten wir uns vorsichtig heran, irgendwann ist der Point of no Return erreicht und schon sind wir die drei kleinen Stufen unten. Eine nette Schaukelei, ein paar Spritzer im Boot – das war’s!

Und der Bauch so: Nochmaaaaal!

Unter der Brücke der Straße Jennersdorf - Neumarkt. Blick zurück zum Wehr
Unter der Brücke der Straße Jennersdorf – Neumarkt. Blick zurück zum Wehr

Vermutlich liegt es an den Niederschlägen der vergangenen Nacht, die Raab fließt hier deutlich schneller. In den vielen Biegungen haben wir genug zu tun, um nirgendwo anzuecken, daher kann ich nur wenige Fotos dieses Abschnitts bieten.

Heute geht es flotter dahin
Heute geht es flotter dahin

Einmal beunruhigt uns ein recht lautes Rauschen – eigentlich sollte es keine Hindernisse geben. Aber es erwartet uns nur eine kleine Schaukelei, viel Lärm um nichts.

Aus der Entfernung hat uns das Rauschen beunruhigt - letztlich aber harmlos
Aus der Entfernung hat uns das Rauschen beunruhigt – letztlich aber harmlos
Die Pause in einem Altarm...
Die Pause in einem Altarm…

Hier gibt es einige Stellen, wo man zwischen Altarmen und den “Abkürzungen” wählen kann. Wir nehmen immer die kurzen Varianten, da es dort etwas flotter zur Sache geht.

Zwischendurch verlässt die Raab Österreich und wir befahren somit die Rába in Ungarn. Streckenweise bildet der Fluss auch die Staatsgrenze. Man bemerkt davon allerdings nichts, nach Grenzsteinen halte ich vergeblich Ausschau.

...nützen wir zur Besichtigung des nächsten Rauschens - noch harmloser!
…nützen wir zur Besichtigung des nächsten Rauschens – diesmal noch harmloser!

Ein Wehr müssen wir umtragen, bei der (ehemaligen?) Mühle von Alsószölnök. In meiner 15 Jahren alten AMAP ist die Alsó-szölnök-mal noch eingezeichnet, auf der aktuellen Karte nicht mehr. Das Gebäude sieht auch schon sehr heruntergekommen aus.

Das Umtragen ist kein Problem, man kommt am rechten Ufer problemlos aus dem Wasser und wieder rein, nicht einmal 100m müssen getragen werden.

Das Wehr bei Alsószölnök (Unterzeming)
Das Wehr bei Alsószölnök (Unterzeming)
Komfortables Einbooten gleich neben dem Wehr
Komfortables Einbooten gleich neben dem Wehr

Da wir den aufgestauten Teil nun hinter uns gelassen haben, nehmen wir nun wieder Tempo auf. Allerdings gibt es in diesem Abschnitte viele Hindernisse über, an und unter der Wasseroberfläche.

Und wieder geht es flotter dahin
Und wieder geht es flotter dahin

Meist kommen wir gut durch, als wir einem Baum in einer Flussbiegung ausweichen wollen, schaukeln wir uns irgendwie auf und werfen beinahe um. Auf das Bad verzichten wir zum Glück in letzter Sekunde, nass werden wir heute trotzdem immer wieder. Von oben.

Hindernisse, der Baum im Hintergrund hätte uns fast ein Bad beschert
Hindernisse, der Baum im Hintergrund hätte uns fast ein Bad beschert
Die Raab nagt an einem Rapsfeld
Die Raab nagt an einem Rapsfeld

Anhand des untergrabenen Rapsfelds sieht man gut, wie der Fluss hier sein Bett immer wieder verändert. Einige Rapspflanzen sind schon abgestürzt, der Bauer tut wohl gut daran, sein Feld nicht bis zum Rand mit dem Traktor zu bestellen.

Schotterbank
Schotterbank
Die Raab mäandert hier noch fleißig vor sich hin
Die Raab mäandert hier noch fleißig vor sich hin

Nun ist es Zeit, den zuvor gesetzten Wegpunkt im Auge zu behalten. Aus der Flussperspektive ist es sonst schwer, den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg zu erkennen. Dank der vielen Mäander werden die letzten 800m Luftlinie noch recht lange.

Das war die bisher spannendste Tour mit dem Gumotex Baraka, langsam wird’s ja!

Die Tour könnte man auch noch einfach verlängern: Bei der nächsten Brücke (B57) stromaufwärts einsteigen und bis zum Wehr Szentgotthárd weiterfahren, das ergibt dann mehr als 15 km am Fluss und lässt sich vermutlich auch gut mit einem Auto und Rückfahrt per Bahn machen.

Kartenausschnitt: Einstieg links bei der Brücke, raus nahe dem Bahnhof Mogersdorf
Kartenausschnitt: Einstieg links bei der Brücke, raus nahe dem Bahnhof Mogersdorf


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2 Kommentare

  1. Ich möchte mir auch ein gumotex zulegen und tendiere zwischen dem Scout und dem Baraka.
    Bevorzugt werden wir Flusswandern aber auch Wildwasser später in Betracht ziehen.
    Hättest du ein paar Infos die meine Entscheidung erleichtern?
    Viele Grüße
    Sebastian

    1. Author

      Hallo Sebastian,

      ich bin da kein Experte, aber so wie ich das sehe, sind beide Boote bis WW3 geeignet. Ich hab mir das Baraka ursprünglich auch gekauft, weil ich damit später auch ins Wildwasser wollte – gemacht hab ich es noch nie… 😉

      Das Scout scheint groß genug für drei Personen zu sein, bei meinem Baraka sind’s ja nur 2 + Kind. Also, wenn du viel Stauraum brauchst, würd ich das Scout nehmen.

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