Mit diesen drei Worten, neudeutsch “Häschtägs”, hofft Hans a.k.a. Martin a.k.a. Curzon Dax a.k.a. der Wirt von der Karlhütte mich zu zu einer Tour über die Nockgipfel motivieren zu können. Durchaus zu recht.
Vor meinem Ausflug auf den John Muir Trail fanden wir leider kein passendes Zeitfenster mehr, das Orientierungslaufwochenende auf der Turrach bietet schließlich den willkommenen Anlass, endlich Nägel mit Köpfen zu machen.
Am späteren Nachmittag starten wir beim Parkplatz Hoher Steg, wo gerade eine abreisende Orientierungslauffamilie dabei ist, einen von Hans’ Geocaches nicht zu finden. Ein rücksichtsvoller Geocacheverstecker ist in so einem Fall vor Ort, um mit rettenden Tipps zu helfen. Des is holt a Service!
Heute wollen wir hinauf zum 1838m hohen Karlsberger Eck, wo schließlich die Gratwanderung über endlose grasige Rücken beginnen soll. Nach einer Nacht im Zelt stehen morgen die Würflinghöhe und der Tschaudinock am Wanderplan.
In gemäßigter Steigung leiten uns gefühlt endlose Serpentinen einer Forststraße dem Karlsberger Eck entgegen. Immerwieder weist Hans auf Gipfel in der Ferne, die er gerne “Kilnprein” und “Eisenhut” benennt, ungeachtet der Richtung in der sie liegen. Es scheint, als trügen hier alle Hügel einen dieser beiden Namen.
An Sehenswürdigkeiten passieren wir die Josl-Kehre, Murmel-Kehre und noch einige weitere heiße Feger. Davon werden wir wohl noch unseren Enkerln erzählen. Damals im ’13er Jahr in der Murmel-Kehre… Und sie werden uns ungläubig anblicken!
Am Gipfel des Karlsberger Ecks brauchen wir das GPS um uns sicher zu sein, auch wirklich auf einem Gipfel zu stehen. Aussicht: keine.
Knapp danach pfeift uns einer was und Wo geht’s denn hin? zischt es durch den Wald. Zwei Weidmänner rufen argwöhnisch von ihrem hohen Sitz, haben wir doch sicher ihre potentiellen Opfer verscheucht. Weiter am Grat! (lies: Wos geht’n eich des an?) lautet Hans’ informative Auskunft und schon sind wir freundlich grüßend dahin.
Da sich die Sonne bereits anschickt, hinter dem Horizont zu verschwinden, gerät die Suche nach einem Zeltplatz mit Wasseranschluss schnell zur obersten Priorität.
Geschlafen wird dann doch unter Dach und gekocht wird arbeitsteilig: Hans kümmert sich um das warme Essen, ich halte in der Zwischenzeit die gar lästigen Kühe auf Distanz. Mein Hinweis, dass noch etwas Rindfleisch bestens zu den Nudeln harmoniere würde, lässt die Rindviecher leider kalt.
Am Morgen macht blauer Himmel kurz Appetit auf mehr, nur um bald einem grauen Einerlei zu weichen aus dem es oft mehr, selten weniger regnet.
Nichtsdestotrotz: die Landschaft ist schön und die Hügel sind sanft. Unser nächstes Ziel ist der Gipfel der 2116m hohen Strannerhöhe.
Das Wetter ist mitterweile arg unfreundlich, meine Finger vermelden erste Anzeichen von Unterkühlung. Rücksichtsvoll überlässt Hans daher das das Gipfelbuch umhüllende Plastiksackerl dem Wind, damit ich sofort eine wärmende Verfolgungsjagd starten kann!
Beim Abstieg in die Bärentalscharte stellt sich zunehmend die Sinnfrage des geplanten Unterfangens. Doch zumindest die Würflinghöhe sollten wir noch überschreiten, um zum zweiten Auto zu gelangen. Der Abstecher zum Tschaudinock wird aus der Tourenplanung gestrichen wartet ab sofort auf ein anderes Mal.
Beim etwas gebastelt wirkenden Gipfelkreuz der Würflinghöhe hält uns nichts, wir suchen lieber ein windgeschützes Plätzchen auf. Während der kurzen Jause lässt Hans noch schnell ein Doserl zurück, anschließend stochern wir den verwachsenen Weg zur Würflingerhütte hinunter, wo es schließlich zu regnen aufhört.
Nur müssen wir nur noch einem Forststraßengeflecht hinunter zum Hannebauer folgen, von wo mich Hans zurück zum Hohen Steg bringt. Während ich zurück nach Graz reise kann er früher als geplant wieder seine Geschäfte als Hüttenwirt aufnehmen, die letzten Tage der Saison brechen an.
Eine schöne Tour war’s, trotz des bescheidenen Wetters habe ich Lust auf die weitere Überschreitung der Nockberge bekommen. Der Plan: weiter südwärts bis zur Turracher Höhe zu spazieren, dort auf die andere Talseite zu wechseln und über viele Gipfel wieder nach Norden zu wandern.
Übrigens: Das #pivo im Titel dieses Beitrags bezieht sich selbstverfreilich nicht auf unseren Getränkekonsum, sondern darauf, dass diese Tour von einem Tourenbericht auf gipfeltreffen.at (die großartigen Fotos sind leider nur nach Login sichtbar) inspiriert wurde. Und der Autor dieses Berichts ist ein gewisser “Pivo”. Und was der so trinkt, tja, das kann ich nur vermuten…
tolle Tour!