Rupertiweg 10A: Aus Inn wird Salzach

Um 7 Uhr früh öffnet der kleine Nahversorger in Mining seine Pforten. Gestern abend hatte ich noch ganz fest vor, dort als erster Kunde meinen Rucksack mit Wegzehrung zu füllen. Doch was, wenn ich eine halbe Stunde früher schon wach, munter und abmarschbereit bin?

Wieder wartet ein langer Wandertag – monoton und abwechslungsreich zugleich – auf mich. Und meine Begleitung wechselt heute auch…

Tag 6A: Frauenstein/Mining – Duttendorf

Nach kurzer Zurückwanderung durch den Auwald bin ich zu besagter Stunde schon längst wieder auf den Dämmen entlang des Inns unterwegs. Mein Magen wird auf das Frühstück warten müssen.

Heute ist (noch) nicht viel vom Kraftwerk zu sehen
Schloss Hagenau
Unheimliche Bäume

Drei Stunden genau beträgt die Wartezeit, denn so lange benötige ich bis nach Braunau. Der Weg besteht aus der von gestern bekannten Mischung aus längeren Dammwanderungen unterbrochen von einem Nebenstraßenabschnitt. Rund um Bogenhofen ist auch der einzige Abschnitt des 10A, der nicht so toll markiert ist. Aber wirklich viel falsch machen kann man hier orientierungstechnisch eh nicht, der Inn gibt die Richtung vor.

Wieder am Fluss
Rastplatz am grünen Inn
More of the same

In Braunau lockt mich ein Schild in eine Bäckerei, wo ich endlich das ersehnte Frühstück und auch etwas Proviant für den Weitermarsch erwerben kann.

Dass man in Oberösterreich zum Mohnweckerl fälschlicherweise Flesserl sagt, ist ja bekannt. Aber Salz und Kümmel – was soll denn das bitte?

Man könnte Braunau auch am Innufer passieren, aber damit der Vormittag nicht ganz so eintönig verläuft, werde ich zumindest einen Blick auf den Hauptplatz der Stadt. Über eine Stiege gelange ich anschließend zurück auf den – richtig! – Damm.

Um Braunau herum?
Oder mittendurch?
Auf einer akademischen Treppe zurück zum Fluss
Braunau von außen

Und nun geht’s in punkto Ereignislosigkeit richtig zur Sache. Hier schreiben wir Flusskilometer 58 und bis zum Kilometerstein Nummer mit der Nummer 66 wird sich am Weg nicht viel verändern. Und das sieht dann so aus:

Los geht’s!
Weiter geht’s!
Und noch weiter…
Ohhh, Ende in Sicht!

Jenseits des 66er-Kilometersteins bleibt dann dafür nichts, wie es vorher war. Nach der stundenlangen ebenen Dahinwanderei, geht es plötzlich steil bergauf. Nicht lange, vielleicht 50 Höhenmeter, aber die einfach nur nach oben.

Laut Karte steht dort die Ratzlburg, auf die habe ich mich schon gefreut. Aber es sind nur mehr einige eingezäunte Steine übrig.

Hinauf zur Ratzlburg.
Das ist, bzw. war die Ratzlburg.

Nun weiter auf herrlichen Waldwegen, immer mit schönem Blick hinunter auf den Inn.

Und auch auf die Salzach! Bei einem Aussichtsplatz (der ja nicht umsonst Inn-Salzach-Blick heißt) kann man jene Stelle überblicken, wo die Salzach in den Inn mündet und die ist ab sofort meine Begleiterin, während sich der Inn ins bayrische verabschiedet.

Oh, welch’ Abwechslung! 😉

Von hinten der Inn, von links die Salzach

Die wirklich nette Waldwanderung setzt sich eine Weile fort, gar nicht wenige Ab- und Aufstiege sind hier eingestreut, bevor es wieder zum Fluss hinuntergeht. Wer hier allerdings aus Gewohnheit auf dem Damm weitermarschiert, tut sich nichts gutes.

Der Weg verläuft nun erst einmal abseits des Flusses, erst an meinem Tagesziel werde ich die Salzach wieder zu Gesicht bekommen.

Weiter, nun bei Sonnenschein
An, aber nicht auf der Straße 😉
So soll es sein!

Durch Wiesen und Felder gelange ich in den Ort Überackern und von dort auf dem Radweg nach Weg und schließlich nach Duttendorf, wo ich im Waldgasthaus der Naturfreunde mein Zimmer reserviert habe.

Pausenplatz
Am Weg nach Überackern

Da ich trotz der 40 Tageskilometer viel zu früh da bin, decke ich mich noch beim Supermarkt mit Proviant für morgen ein, denn – ihr erratet es sicher – es wird wieder ein früher Start.

Ja, und der Ausblick von meinem Zimmer auf das bayrische Burghausen ist gewaltig:

Burghausen


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