Der Winter macht gerade Pause, gestern gab es einigen Regen, heute blitzt aber schon wieder die Sonne durch. Daher mache ich mir Hoffnung auf eine schöne Wanderung durch die Heiligengeistklamm nahe Leutschach bei ordentlichem Wasserstand.
Startpunkt ist der Parkplatz (Karte) bei der Spitzmühle im Ort Schloßberg. Von der lieben Sonne ist hier aber nichts zu sehen, stattdessen erwarten mich vorerst Nebel, Kälte und Glatteis.
Nach wenigen hundert Metern beginnt bereits der Wanderweg in die Klamm. Diese ist sehr naturbelassen, Steiganlagen wie Leitern oder Brücken sucht man hier vergeblich. Wasserfestes Schuhwerk ist Pflicht, mehrmals muss man den Bach (durch-)queren.
Damit, dass hier überhaupt noch Schnee liegt, hätte ich nicht gerechnet, aber die wenigen Stellen, wo ein Ausrutscher böse enden kann, sind mit einem Drahtseil versichert – das Klettersteigset kann jedoch trotzdem daheimbleiben… 😉
Im (Hoch-)Winter, bei Schnee und Eis, ist die Klamm aber deutlich schwieriger zu begehen!
Wie immer bin ich hier (fast) alleine unterwegs, die Klamm ist ein echter Geheimtipp!
Früher befanden sich einige Mühlen in diesem Graben, ein paar verbliebene Gemäuer und Mühlsteine kann man entlang des durch die Klamm führenden Schloßberger Mühlenwanderwegs bewundern.
Dank der vergangenen Niederschläge führt die Klamm heute deutlich mehr Wasser als sonst.
Knapp vor Ende der Klamm kann man sich im Klammbuch verewigen, dann beginnt schon der Aufstieg auf den Rücken entlang dem die Staatsgrenze zwischen Österreich und Slowenien verläuft.
Beim – verlassenen – Grenzübergang gibt es die Möglichkeit, einen Abstecher zum südlichsten Punkt der Steiermark zu machen. Da es außer einem Schild und einem Grenzstein dort nichts zu sehen gibt, lasse ich das heute aus und marschiere auf der slowenischen Seite zur Ortschaft Sv. Duh na Ostrem Vrhu.
Am Gipfel des Hügels befindet sich auf 903m die Wallfahrtskirche Sv. Duh (Heiligengeist). Von dort oben hat man eine schöne Aussicht ins Weinland beiderseits der Grenze. Mittlerweile zeigt sich das Wetter auch von der freundlichen Seite.
Für den Rückweg gibt es – abgesehen von der Aufstiegsroute – mehrere Möglichkeiten. Man zweigt beim großen Grenzstein im Ort (Nummer XI/1, nicht zu übersehen) nach Norden auf den der Staatsgrenze folgenden Weg ab.
- Nach dem ersten Gehöft kann man nach rechts (Wegweiser) wieder in Richtung Klamm abzweigen und trifft etwas oberhalb des Klammbuchs wieder auf den Aufstiegsweg.
- Oder man folgt dem 03B bezeichneten Weg bis zum nächsten Grenzübergang (bei den Fischteichen) und biegt dort rechts ein, kommt direkt zum Parkplatz.
Da – zumindest in windstillen Lagen – mittlerweile T-Shirt-Temperaturen herrschen, entscheide ich mich jedoch für die ganz große Runde und folge – immer begleitet von den weißen Grenzsteinen – dem Weg 03B bis zur Remschniggalm und ab dort der Markierung 03A hinunter nach Schloßberg.
Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass ich diese beiden Varianten des Südalpenwegs (Weitwanderweg 03 von Bad Radkersburg nach Sillian) nun für mich auch endlich abhaken kann.
Für alle, die eine Extramotivation für diese Klammwanderung benötigen, habe ich bereits im Juni 2003 den Geocache Heiligengeistklamm / Sveti Duh (GCG866) versteckt. Viel Spaß! Update: den Cache gibt es mittlerweile nicht mehr!
Zum Abschluss die Gute Nachricht zum Tag: Ab sofort bleibt es – von Tag zu Tag – am Abend wieder länger hell!
Wir waren die letzten die diesen tollen Wander-Multi in der Klamm gegangen sind.
Ich habe Dir diesbezüglich gemailt, es wäre doch schade wenn für die “junge Geocachergeneration” dieser Klassiker nicht mehr existent wäre.
Jedenfalls ist es eine tolle Wanderung gewesen, die uns sehr gut gefallen hat.
LG Susi