Unbekanntes Mostviertel – #südwärts Tag 10

Nach meiner kurzen Auszeit in Wien nehme ich heute die Fährte des Nord-Süd-Weitwanderweges wieder auf. Da ich nur eine kurze Etappe vor mir habe, genügt es knapp nach Mittag zu starten.

Auf die nächsten Tage bin ich besonders gespannt, denn das Mostviertel ist eine mir gänzlich unbekannte Gegend.

Erster Programmpunkt für heute
Erster Programmpunkt für heute

Der späte Abmarsch lässt mir genug Zeit, in Wien ein Wahllokal aufzusuchen, schließlich will ich meine Wahlkarte nicht umsonst die ganze Zeit herum getragen haben. Das Ergebnis des ersten Wahlgangs gefällt mir allerdings nicht besonders, aber wenn die ÖsterreicherInnen meinen, sollen sie halt kriegen, wonach sie verlangen…

Stürmische Zeiten scheinen auch für meine Wanderung anzubrechen. Als ich den Bahnhof von Melk verlasse brauen sich im Westen gerade dunkle Wolken zusammen. Außerdem bläst mir ein kalter Wind um die Ohren.

Ich fürchte, bald werde ich nass..
Ich fürchte, bald werde ich nass.

Es mag paradox klingen, aber beim Weitwandern freue ich mich immer wenn ich eine Autobahn zu queren habe. Diese nehme ich als eine Art Abschnittsmarkierung wahr, als Zeichen, dass man wieder großen einen Schritt vorwärts gemacht hat.

Trotzdem bin ich froh als ich das lärmende graue Band der A1 wieder weit hinter mir weiß und durch den nächsten Wald streifen kann.

Zwischendurch wirdˋs mal kurz laut...
Zwischendurch wirdˋs mal kurz laut…
Alles da für Notfälle!
Alles da für Notfälle!

Einen sanften Bergrücken (Hiesberg) muss ich heute queren. Oben steht ein Blockhaus mit Infrastruktur für alle Notfälle. Und ein Bankerl zum Rasten.

Dunkle Wälder, grüne Wiesen
Dunkle Wälder, grüne Wiesen

Der Regen hält sich vornehm zurück, bis auf ein paar Spritzer bleibe ich von Niederschlägen verschont. Allerdings hat es merklich abgekühlt, zwischendurch schneit es sogar für einige Minuten.

Wie am Grün eines Golfplatzes
Wie am Grün eines Golfplatzes

Ich bin schon versucht, mein Tagesziel St. Leonhard am Forst in …am Frost umtaufen, aber mit dem müden Wortspiel würde ich dem armen Ort unrecht tun. Je näher ich komme desto ruhiger wird das Wetter wieder.

Schon kurz nach 15 Uhr bin ich da und beziehe mein Zimmer im einzigen Gasthof im Ort. Irgendwie retro, aber alles da, was man braucht.

Nicht mehr weit bis St. Leonhard am Forst
Nicht mehr weit bis St. Leonhard am Forst
Am Abend zeigt sich das Wetter schon wieder versöhnlich
Am Abend zeigt sich das Wetter bereits wieder versöhnlich

Morgen, Montag wandere ich bis nach Plankenstein, da gäbˋs die Möglichkeit in einer Burg zu übernachten. Verlockend aber nicht ganz billig, vorerst versuche ich noch das einzige Alternativquartier telefonisch zu erreichen.

In meinem 70er Jahre Badezimmer kann ich ein Zimmermädchen herbeiklingeln. Natürlich sofort probiert - kummt neamd.
Aus meiner schicken 70er-Jahre-Waschecke kann ich scheinbar ein Zimmermädchen herbei klingeln. Habˋs natürlich sofort probiert – kummt owa neamd.


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7 Kommentare

  1. vielen Dank für die wunderschönen Bilder. Sie laden einen ein gleich mal die Wanderschuhe auszupacken und losmaschieren.
    lg Claudia

    1. Author

      Danke für die lieben Worte! Worauf wartest du noch? Nix wie los! 😉

  2. Hallo Gert, es ist lustig Deine Bilder anzusehen. Manches kommt mir davon bekannt vor. Tja das mit dem Zimmermädchen ist halt noch eine Klasse höher LOL….
    vlg aus Deiner Heimat
    Silver

    1. Author

      Heute wohne ich zwei Klassen höher – in der Burg Plankenstein.

      Hier vermisse ich diesen Knopf schmerzlich, denn da müsste ja dann das Burgfräulein können, nicht?

  3. Danke für die schönen Bilder und die treffenden Kommentare. Erinnerungen werden in mir wachgerüttelt. Ich bin den 05er im Jahr 1980 gewandert. Noch viel Spaß und schöne Erlebnisse am Weg.

    1. Author

      Danke, den werd ich haben!

      Ehrlich gesagt, ich beneide alle, die den Weg schon vor langer Zeit gehen konnten, da waren viele heute asphaltierte Abschnitte noch schöne Wegerln.

      Der ‘Fortschritt’ ist halt nicht aufzuhalten…

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