Steiermark! – #südwärts Tag 14

So, heute wird es erstmals ernst mit den Bergen. Endlich. Der höchste geplante Punkt des Tages ist die Mariazeller Gemeindealpe mit ca. 1600 m Seehöhe.

Da es ja bekanntlich gestern frisch geschneit hat, muss ich auch zwei vorzeitige Abstiegsmöglichkeiten (zum Zeller Rain sowie zum Erlaufsee) in Betracht ziehen.

Winterstimmung at it's best
Winterstimmung at it’s best

Die Ausgangslage passt: Mein Hotel liegt gut, schon etwas erhöht und direkt an der NSWW-Markierung. Zudem ist es trotz der klaren Nacht erstaunlich warm.

Fast bis auf den Riffelsattel führt eine Forststraße, die ich dem Wanderweg vorziehe. Hier kann ich das Tempo besser dosieren, möchte ich doch nicht zu verschwitzt oben ankommen.

Auf etwa halber Höhe treffe ich auf eine Mühlviertler Pilgergruppe, die ebenfalls Mariazell als Ziel hat. Richtige Pilger sind das, ausgestattet mit einem Pilgerstock mit Buschen (sagt man so?) oben drauf – und gesungen wird auch. Video wird nachgeliefert…

Im Riffelsattel trennen sich unsere Wege, sie gehen (glaube ich zumindest, denn sie machen da widersprüchliche Aussagen) in die Ötschergräben, während ich mich nach rechts wende und ein Stück weit den Kleinen Ötscher erklimme.

Da lang. Vorerst.
Da lang. Vorerst.
'Meine' Wallfahrergruppe knapp unter dem Riffelsattel
‘Meine’ Wallfahrergruppe knapp unter dem Riffelsattel
Blick zur Gemeindealpe, dahinter liegt Mariazell.
Blick zur Gemeindealpe, dahinter liegt Mariazell.

Ich darf heute den ganzen Tag Spurarbeit leisten, zum Glück liegen nur etwa 5 (manchmal 10) Zentimeter Schnee.

Stapf, stapf.
Stapf, stapf.
Schlüsselstelle oder so.
Schlüsselstelle oder so.

An ein paar Stellen muss ich die Hände zu Hilfe nehmen, nach einer Stunde treffe ich auf eine Forststraße, der ich bei Bedarf bis ins Tal folgen könnte.

Ich nehme allerdings den Weg über die Feldwiesalm, wo ich unter dem schützenden Vordach eine längere Pause einlege. Die Sonne versucht sich immer wieder durch die Wolkendecke zu kämpfen, zieht aber jedesmal den kürzeren gegen den Schneefall.

Am Weg zur Feldwiesalm
Am Weg zur Feldwiesalm
Man kann der Sonne nicht vorwerfen, dass sie's nicht probiert.
Man kann der Sonne nicht vorwerfen, sie hätte es nicht probiert.

Irgendwann habe ich vom Schneestapfen genug und die Sicht wird zwischenzeitlich auch schlechter, die meisten Markierungen sind unter dem Schnee versteckt.

Und im Nebel möchte ich hier oben keinesfalls herumirren. So entscheide ich mich für den Abstieg zum Erlaufsee.

Je runter desto schneefrei.
Je runter desto schneefrei.

Natürlich: Kaum bin ich im Tal angekommen, erstrahlen die Gipfel im Sonnenlicht. Dafür darf ich gemütlich am Ufer des Erlaufsees wandern, hat auch was.

Am Weg zum Erlaufsee. Als ob nie etwas gewesen wäre
Am Weg zum Erlaufsee. Als ob nie etwas gewesen wäre…
Am Erlaufsee.
Am Erlaufsee.
Postkartenkitschidylle
Postkartenkitschidylle

Mit dem niederösterreichischen Teil des NSWW schließe ich heute ab, die Brücke über die Erlauf markiert die Landesgrenze. Abgesehen von ganz wenig Kärnten verläuft der Weg ab sofort durchs Steirische. Endlich daheim! 🙂

Und richtig, die Erlauf habe ich gestern bereits einmal überquert! Da sie aber in einem großen Bogen rund um den Ötscher fließt, begegne ich ihr heute noch einmal.

Bauarbeiten auf der Museumstramway. Dahinter die Gemeindealpe.
Bauarbeiten auf der Strecke der Museumstramway. Dahinter die Gemeindealpe.

Heute bin ich den ganzen Tag immer wieder auf dem Mariazellerweg unterwegs, welchen die Pilger aus Oberösterreich und Salzburg benützen.

Diese haben den Vorteil, dass sie sich der Kirche von vorne nähern. Um ein Eck gebogen und wham! auf einmal steht sie dick da. Die Mariazell-Wanderer aus den östlichen Bundesländern schleichen sich hingegen von hinten an die Basilika an.

Mariazell, what else?
Mariazell, what else?

Eigentlich hatte ich Mariazell immer für einen Pausetag vorgesehen. Nun ist aber für zwei Tage schönes Wetter vorhergegesagt.

Diese werde ich nutzen, um über die Hohe Veitsch bis Seewiesen zu kommen, um erst dort einen Ruhetag einzulegen (der dann ggf. auch länger als 24 Stunden dauern darf). Für den Hochschwab muss brauchbares Wetter her!

Morgen, Freitag gehtˋs entweder bis aufs Niederalpl bzw., wenn ich noch herausfinde, ob das Graf-Meran-Haus wirklich an Wochenenden immer geöffnet hat (wie die Homepage meint) gleich auf die Hohe Veitsch. Oder ich probierˋs mal mit dem Winterraum, meinen Schlafsack habe ich ja heute von der Post geholt.



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12 Kommentare

  1. Hallo!

    Verfolge das Blog täglich und bin angesichts des derzeitigen Wetters jeden Tag gespannt auf die neuen Beiträge und Fotos!

    lg und trotzdem viel Spaß, das mit dem Wetter wird schon wieder – Robert

    1. Author

      Danke, ich bin beim Wetter auch optimistisch.

      Aber nach der morgigen Etappe kommt ohnehin ein Ruhetag dran (oder zwei, oder drei…)

  2. Willkommen daheim in der Steiermark. Im Grazer Becken ist der Schnee sogar bis auf den Schöckel schon wieder weg. Ich hoffe, dass die Sonne auch beim Hochschwab den Schnee schnell frisst.
    lg Volker

    1. Author

      Die Sonne ist hier mindestens so gefräßig wie ich täglich beim Abendessen!

  3. Die Steiermark ist erreicht, jetzt muss das Wetter ja mitspielen. 🙂
    Wäre dir ja gerne am Wochenende ein Stück entgegen gegangen…aber die hohe Veitsch… da hatte ich schon einmal einen Kampf. Alles Gute weiterhin und liebe Grüße Gerti

  4. Wie üblich, wunderbare Fotos ergänzt durch pointierte Texte… eine sehr feine (um nicht zu sagen “bequeme”…) Möglichkeit mit dabei zu sein! Danke für all die Berichte und gutes Vorankommen, lieber Gert! Grüße aus Wien, Regine

    1. Author

      Dankeschön – für die lieben Worte UND fürs virtuelle Mit wandern!

  5. Der Schnee hat auch etwas. Auf meinen Video ist ja schönster Sommer. Danke für die Eindrücke.

    1. Author

      So eine Kamera, die Schnee in grüne Wiese (und umgekehrt) umwandelt, hätte ich auch gerne!

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