Motivation für diese Tour war wieder mal ein Geocache. PITMON Forte von Gebu. PITMON steht im Geocacher-Jargon für “Point in the middle of nowhere” und bezeichnet sonst eigentlich völlig uninteressante Plätze, an denen es überhaupt nichts zu sehen gibt. Doch bei Gebu ist das anders, der Cache liegt – wie könnte es anders sein – auf einem Berg, in diesem Fall der Nordseite der Schneealm.
Zusammenfassend kann ich nur sagen: PITMON forte – Gebu bravissimo!
Da für den Nachmittag Gewitter vorhergesagt waren, begann der Tag äußerst früh: Tagwache um 3:00 Uhr, Katzenwäsche, Alibi-Frühstück und Abfahrt ins Tal der Kalten Mürz, wo ich um 4:58 Uhr ankam. Um 5:03 Uhr ging ich los und während ich mir die Forststraße und die Füße nahm, gab es ein zweites Frühstück im Gehen.
Zu meinem Glück war die Forststraße schneller vorbei als gedacht, da mich ein netter Förster in seinem Geländewagen mitnahm und mich bis zur Abzweigung brachte (genaue Wegbeschreibung inklusive!).
Die Kalte Quelle war schnell erreicht, da begann es leicht zu tröpfeln. Während dem Anstieg auf die Burgalm regnete es mal mehr, mal weniger, mal gar nicht. Es war ein sehr angenehmer und vor allem gleichmäßiger Anstieg, lt. GPS Track und Karte habe ich da 600 Hm in 55 Minuten “erschlagen”.
Die Große Burgwand hab ich ausgelassen, da ich diese nicht im Regen er- bzw. abklettern wollte, so hielt ich bereits um 6:15 Uhr den Cache in der Hand – wobei mein Zeitgefühl heute etwas durcheinander war. “Gefühlt” war es mindestens schon 10:00 Uhr…
Dann bin ich weiter auf die Kleine Burgwand (1787m) und hab auf die Große Burgwand und die Alm samt Cacheversteck hinuntergeschaut, um dann das kurze Stück weiter auf die Hochfläche zu wandern.
Obwohl es beim Cache auf der Burgalm kurzfristig aufzureissen schien, hat sich das Wetter doch nicht nachhaltig gebessert, so stand ich um 7:00 Uhr vor der Entscheidung, wie ich absteigen sollte. In eine der Hütten zu gehen und ein Cordon Bleu zu bestellen, hab ich mich um diese Uhrzeit ehrlichgesagt nicht getraut…
Da ich aber überhaupt noch nicht “runter” wollte, bin ich im leichten Regen “noch schnell mal” auf den nächstbesten Gupf, den Windberg (1903m, der höchste Punkt für heute), gelaufen. Dort stellte sich dann das Wunder ein, binnen Minuten lichteten sich die Wolken und ein warmer Frühsommertag brach an (um 7:30, aber so eine schwarze Jacke kann schon was)
Somit wurde nichts aus dem raschen Abstieg und ich wanderte erst ziellos auf der Hochfläche westwärts und ein wahnsinniges Hochgefühl stellte sich ein – hier ein Grasgupf, da ein Latschenmugel, dort ein Felsengipfel. Ich hätte am liebsten alle auf einmal bestiegen!
Ich fasste dann die eindrucksvoll dastehende Donnerwand (Felsengipfel mit Grasflanke, 1799m) ins Auge und erreichte diese via Knopperwiese, Grasleitensattel sowie einem äußerst knackigen Anstieg um 9:15 Uhr.
Eine Stunde Pause, den Proviant geplündert und die Fernsicht genossen!
Dann frischte der Wind etwas auf, ein Anzeichen für die angekündigten Gewitter? Ich folgte einem in die Latschen geschnittenen Steig übers Kleine Waxenegg und dann relativ weglos in den Taborsattel.
Von dort wollte ich einem auf der Karte verzeichneten Steig ins Tal folgen. Anfangs war er noch sporadisch mit roten Punkten markiert, ab einer Forsthütte war dann nichts mehr zu sehen (sollte es diese “verwachsene Traktorspur” gewesen sein?)
Auf den letzten 300 Höhenmeter durfte ich in den sauren Apfel in Form einer endlosen Forststraße beissen, da mich der weitere Steig nicht überzeugte (wieder so eine Traktorspur) und ich auch keine Lust mehr auf wegloses Herumgestochere hatte. Um 12:30 Uhr war ich dann wieder beim Auto.
Danke für diese außergewöhnlich schöne Runde, auch wenn der Cache nur der Auftakt dazu war! In Summe waren es ca. 25 km (von denen ich mich 4 km von den Österreichsichen Bundesforsten chauffieren lassen durfte) mit 1300 Hm in etwa 6 Stunden reiner Gehzeit.