Die Seckauer Tauern müssen heute herhalten, damit mich meine ersten 2000er dieses Jahres erklimmen kann: den Hohen Ringkogel (2277m) und den (oder die?) Pletzen (2345m).
Die Auswahl fällt auf diese beiden Gipfel, da ich mir im Aufstieg aufgrund der südseitigen Lage keine Probleme mit Altschnee erwarte.Der Startpunkt ist knapp 200 Höhenmeter über dem Gaalgraben, bei einem kleinen Parkplatz nahe des Gehöfts “Gaalreiter”.
Die paar Hundert Meter zum Gehöft geht’s auf Asphalt, danach ein Stück auf Forststraße bis der Weg schließlich ein Kilometer weiter in den steilen Hang einbiegt und von nun an steil direkt bergauf führt. So gefällt mir das, steil und knackig, möglichst viele Höhenmeter in kurzer Zeit. Aussicht gibt es hier im Wald eh keine.
Das einzige Hindernis ist ein Rudel Kühe, das erst nicht weichen will und mich anschließend hartnäckig verfolgt, sowie weiter oben ein Traktor, der gerade mit schwerem Gerät eine Almwiese malträtiert.
Drei Gipfel warten warten auf mich, bevor ich mein eigentliches Ziel erreiche. Nach dem Repenstein folgt der kleine Ringkogel, danach muss ich über den Großen Ringkogel und eine Einsattelung auf den Pletzen. Repenstein und Kleiner Ringkogel verdienen den Namen “Gipfel” nicht unbedingt, da sie ihre Umgebung nur unmerklich überragen.
Auf den letzten 100 Höhenmetern unter dem Hohen Ringkogel hat sich noch ein kleines Scheefeld bequem gemacht, just in diesem Moment kommt die Sonne heraus, so geblendet quere ich mit zusammen gekniffenen Augen.
Rund um den Ringkogel hat jemand einen Ring aus Steinen gelegt, ob der Berg etwa deswegen so heißt? Die übriggebliebenen Steine hat dieser Jemand am Gipfel schön ordentlich auf einen Haufen geschlichtet. Kann einem wirklich so langweilig sein?
Ich halte mich am Ringkogel nicht lange auf und gehe hinüber zum Pletzen. Je weiter ich komme, desto mehr verliert sich die Wegspur. Schließlich geht es weglos zum Gipfel, den ein großer Steinmann markiert. Etwas abseits gibt es sogar ein kleines Gipfelkreuz.
Trotz des vorhergesagten Sommerwetters, zeigt sich die Sonne nur kurz, so verstecke ich schnell eine Plastikdose und mache ich an den Abstieg. Am Repenstein gibt es dann wieder eine längere Pause bei mittlerweile gehobenen Temperaturen.
Um das steile Wegstück im Abstieg zu vermeiden, folge ab hier eine Weile dem Weg 890 Richtung Gaal und quere dann über ein paar Forststraßen zu meinem Ausgangspunkt zurück.