Vom Ingeringsee aufs Geierhaupt (2417m)

Am Gipfel des Geierhaupts

Der höchste Gipfel der Seckauer Tauern steht heute am Programm. Mit dabei: Werner. Auch Orotl zeigt auf und – da muss man sicherheitshalber zweimal nachfragen – geht mit.

Startpunkt ist beim abgeschiedenen Ingeringsee. Trotz perfekter Wettervorhersage ist es hier noch ziemlich frisch. Kaum sind wir aber nur wenige Meter über dem See haben wir die versprochenen Herbsttemperaturen.

Der abgeschiedene Ingeringsee

Den Beginn des Weges über den Saurücken habe ich im Frühjahr schon einmal gesucht, damals aber erfolglos und ich habe zum Kettentörl umdisponiert. Heute bleiben wir bis knapp unterhalb einer Jagdhütte (1636m) auf den Forststraßen und finden dort den Weg problemlos.

Orotl und Werner vs. Baum. Gelingt die Beseitigung des Hindernisses?
Am Saurücken (1)

Der Saurücken führt großteils in angenehmer Steigung zum Gipfel, die ersten 200 Höhenmeter sind dafür besonders steil. Auf der Karte ist ab besagter Jagdhütte kein Weg eingezeichnet, doch es gibt durchgehend einen gut sichtbaren Steig.

Am Saurücken (2)
Blick ins Kar, durch das unser Rückweg führen soll

Obwohl ich heute selber sehr gemütlich unterwegs bin, lassen sich Werner und Orotl noch mehr Zeit. So komme ich zu einer ausgiebigen Pause an der 2000m-Marke.

Am Saurücken (3)
Angezuckert präsentieren sich die umliegenden Berge
Der letzte Weg zum Gipfel

Den Gipfel erreiche ich nach 3¾ Stunden, meine zwei Kameraden brauchen für die letzten 400 Höhenmeter eine geschlagene halbe Stunden länger. Find ich aber gut, so kann ich länger das herrliche Panorama genießen. Selbst der Großglockner in 150 km Entfernung zeigt sich.

Dreifachgipfel, der mittlere Gupf ist der höchste
Aussicht nach Westen, die Hohen Tauern sind schon weiß…
Schauen. Stundenlang.
Blick zum Dachstein
Zum Schifahren noch zu wenig, aber für eine Schneeballschlacht reicht’s!
Auch der Fotograf bekommt eine Kugel ab
Blick nach Osten: Hochreichart (2416m) und Seckauer Zinken (2397m)

Für den Abstieg stehen drei Optionen zur Verfügung:

  • Unser eigentlicher Plan: Nach Osten bis in den Weißsattel, von dort weglos hinunter in ein Kar und zurück zur Jagdhütte. Dafür müssten wir aber ein Stück in der verschneiten Nordflanke gehen.
  • Die Träumerei: Orotl schlägt beim Aufstieg die “große Runde” vor: weiter über den Hirschkarlgrat auf den Hochreichart (2416m) und von dort über den Schmähhausrücken hinunter zum See. Doch dafür sind wir heute zu spät gestartet (und zu langsam unterwegs).
  • Der Insidertipp: Am Gipfel schlägt uns ein Einheimischer die Variante nach Westen über Schrimpfkogel und Schaunitztörl in den Ingeringgraben vor.

Wir lassen uns überzeugen und entscheiden uns für die letzte Option. Nach zweieinhalb Stunden am Gipfel brechen wir auf…

Orotl muss nochmal zurück zum Gipfel, um seine Rauchutensilien vom Gipfelkreuz zu ‘pflücken’. Er ist halt schon sehr ‘vergesslich’…

Nun wartet mit dem Schrimpfkogel noch eine Fleißaufgabe, die uns aber einen schönen Rückblick auf unseren Gipfel ermöglicht.

Unser Abstieg: Über den nächsten Hügel (Schrimpfkogel, 2207m) drüber, dann ins Schaunitzörl (verdeckt) und links hinunter ins Tal
In den nordseitigen Lagen ist der Winter schon gekommen um zu bleiben

Im Schaunitztörl ist der Schnee schon liegengeblieben, aber der folgende kurze, steile, weglose Abstieg ist zum Glück schon wieder schneefrei.

Das Schaunitztörl
Kleiner Teich

Über gemütliche Wanderwege gelangen wir zu einer Forststraße, wechseln auf die andere Talseite und marschieren bis zum Ingeringsee entlang der 02er Markierung des Zentralalpenwegs.

Blick zurück…

Die Route hat mir Lust gemacht, auch die Nachbargipfel zu erkunden. Ich setze mal die Gesamtüberschreitung der Seckauer Tauern (von Wald am Schoberpass bis Seckau) auf die Wunschliste für’s nächste Jahr.

Das wird für heuer wohl die letzte Herbstwanderung gewesen sein, am Nationalfeiertagswochenende soll uns ja der Winter überrollen. Memo to self: Ski zum Service, Batterien für’s LVS besorgen…



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2 Kommentare

  1. Sensationell gute Beschreibung – in dieser Art eine perfekte Rundtour. Kleine Anmerkung: die Abstiege von Geierhaupt und Schrimpfkogel haben’s fast mehr in sich als die ‘nicht offiziellen’ Auf- und Abstiege. Tour bei Nässe und Nebel nicht zu empfehlen!!

  2. Die Beschreibung ist sehr gut, danke dafür.

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