Konrad will eine Skitour abseits der Massen unternehmen, an so einem Prachtwetter-Samstag ist das kein allzuleichtes Unterfangen. Aus mehreren Vorschlägen suche ich mir Vordernberger Mauer und TAC-Spitze aus. Nicht ganz einfach, aber das Gelände kenne ich zumindest vom Sommer.
Wir treffen uns bei der Raststation Deutschfeistritz, bei der gemeinsamen Weiterfahrt fällt das Wort Harscheisen, sofort schwant mir Übles. Denn ich bin mir sicher, dieses nicht ganz unwichtige Utensil hatte ich frühmorgens beim Einpacken des Rucksacks nicht in der Hand…
Wir starten bei den Almhäusern knapp unterhalb des Präbichlsattels. Das Thermometer zeigt wieder mal knackige zweistellige Minusgrade an und ein zartes Lüfterl lässt diese auch recht schnell zur Geltung kommen…
Durch den schattigen Handlgraben gehen wir in Richtung Leobner Hütte und Hirscheggersattel. Einiges an Spurarbeit ist zu leisten und stellenweise wären Harscheisen jetzt schon praktisch. Als wir etwa die Höhe der Leobner Hütte am Gegenhang erreichen, verlassen wir den Schatten des Eisenerzer Reichensteins und sind in der Sonne unterwegs.
Oberhalb des Hirscheggersattels montiert Konrad dann endgültig die Harscheisen. Und ich trinke ein Schluckerl Tee und hoffe halt, dass es auch so geht.
Der Weg wechselt wieder auf die Schattenseite westlich der Vordernberger Griesmauer. Hier ist der Schnee zwar hart gefroren, aber es gibt bereits eine angelegte Spur, das macht den Aufstieg einigermaßen erträglich.
Trotzdem ist es ohne Harscheisen stellenweise ein rechter Eiertanz, der mich einiges an Kraft – und Nerven – kostet. Wirklich unangenehm wird es allerdings nie, Fotos gibt es von diesem Teil trotzdem keine…
Endlich oben sehen wir bereits Leute am Gipfel der TAC-Spitze stehen, also sollte die Besteigung heute machbar sein. Auch das Seil des (im Sommer) leichten Klettersteigs ist zu sehen und nicht unter dem Schnee verborgen.
Trotzdem will ich zuerst auf die Vordernberger Griesmauer. Erstens wären wir dort jetzt alleine und zweitens kann ich, wenn ich mal einen Gipfel “habe”, die TAC-Spitze entspannter angehen – will meinen: ggf. auch ruhigen Gewissens auslassen… 😉
Mit den Skischuhen steigen wir durch leichtes Felsgelände auf den Gipfel – was für ein Panorama!
Am Gipfel werde ich übrigens wieder mal erkannt: “Du bist der Gert?” fragt ein Nachkommender, er hätte schon Fotos von mir gesehen.
Ein Geocacher (track28) ist’s, schon auf der Aflenzer Staritzen sind wir uns mal begegnet. Liebe Grüße an dieser Stelle, wie war Eure Abfahrt?
Wieder unten beim Skidepot angekommen gehen wir das kleine Plateau hinüber zur TAC-Spitze. Den Pickel schon in der Hand habend, bemerke ich nach wenigen Schritten, was hier für ein schönes, sonniges Platzerl ist und damit ist meine Entscheidung gefallen. Konrad darf/muss alleine raufklettern, ich schau mir das von herunten an.
Ein wenig Sorgen haben mir noch die Verhältnisse der bevorstehenden Abfahrt bereitet, aber das stellt sich als gänzlich unbegründet heraus: Wunderbarer Pulverschnee wartet auf uns!
Knapp vor 13 Uhr erreichen wir wieder das Auto, noch immer kommen Skitourengeher an. Immerhin können sie bei mittlerweile warmen Temperaturen losgehen.
Anstrengend war’s, aber das hab ich mir ja teilweise selber eingebrockt. Morgen brauch ich einen Ruhetag!
cool !! super fotos und steiler berg!!!